Schemadarstellung der Batteriewechselstation für Elektro-Lkw. TU Berlin / eHaul

Schemadarstellung der Batteriewechselstation für Elektro-Lkw.
(Bild: TU Berlin / eHaul)

Der Straßen-Güterfernverkehr trägt erheblich zu dem immer noch wachsenden CO2-Austoß im Verkehrssektor bei. Der Praxistest im Projekt eHaul soll zeigen, ob große Wechselbatterie-eLkw mit bis zu 40 Tonnen eine sinnvolle Alternative zum Diesel-LKW oder auch Brennstoffzellen-LKW im Bereich von Tagestouren bis etwa 300 Kilometer oder auch mehr sind. Sinnvoll heisst in diesem Falle, ob eine Realisierung technisch und wirtschaftlich machbar wäre oder welche Probleme überwunden werden müssten.

Das Projektkonsortium mit der TU Berlin gibt jetzt zwei elektrifizierte Lkw in Auftrag, die anschließend von zwei Logistikunternehmen im Regelbetrieb genutzt werden. Zusätzlich wird eine Batteriewechselstation im Süden Berlins aufgebaut, die über ein Jahr lang von den Spediteuren im Rahmen eines realen Lieferbetriebs angefahren werden kann. Ziel ist ein vollautomatisierter Batteriewechsel. Nach der Ankunft in der Station wird die entleerte Batterie von einem eigens entwickelten Wechselroboter aus dem Fahrzeug entnommen und gegen eine vollgeladene Batterie getauscht. Dies soll innerhalb weniger Minuten geschehen – die Pausen für das Batterieladen wären dagegen viel zu lange.

Die beiden Fahrzeuge werden mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, die im Rahmen des regulären Betriebes Daten aufnehmen, die den Energieverbrauch der Fahrzeuge beeinflussen: Energieverbrauch des Antriebs, die Beladung, das Wetter, das Höhenprofil der Route, den Nebenverbrauch wie Klimatisierung der Fahrerkabine, aber auch die Energie, die verbraucht wird, um Laderaumtemperaturen sicher zu stellen.

Das dreijährige Projekt eHaul wird mit 6,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert sowie aus Eigenmitteln der Partner finanziert. Ziel ist die Realisierung einer automatisierten Batteriewechselstation für schwere eLkw.

(dw)

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