Covestro hat eine Anlage zur Produktion einer Schaumstoff-Komponente mit 20 % CO2-Anteil eröffnet. Damit nutzt das Unternehmen erstmals in industriellem Maßstab CO2 in der Kunststoff-Herstellung.

Covestro hat eine Anlage zur Produktion einer Schaumstoff-Komponente mit 20 % CO2-Anteil eröffnet. Damit nutzt das Unternehmen erstmals in industriellem Maßstab CO2 in der Kunststoff-Herstellung. (Bild: Covestro)

Die Anlage, in die das Unternehmen rund 15 Millionen Euro investiert hat, besitzt eine Produktionskapazität von 5 000 t pro Jahr. Das verwendete CO2 fällt bei einem benachbarten Chemieunternehmen als Abfallprodukt an. Mit dem Kohlenstoff aus CO2 stellt Covestro eine neue Form Polyole her: zentrale Bausteine für Polyurethan-Schaumstoff, ein vielseitiges Material, das weltweit im Industrie- und Alltagsbereich verwendet wird. Das Kohlendioxid wird chemisch fest in das Material eingebunden.

Das neue Polyol auf CO2-Basis wurde zunächst für Polyurethan-Weichschaum und den Einsatz in Matratzen und Polstermöbeln konzipiert. Von der Qualität entspricht der Schaumstoff konventionellem Material, das komplett aus petrochemischen Rohstoffen und damit letzten Endes aus Erdöl hergestellt wird. „Man muss und wird CO2 mit anderen Augen wahrnehmen“, sagte Covestro-Vorstandsvorsitzender Patrick Thomas. Die Verwendung als alternative Kohlenstoffquelle sei die Antwort auf Herausforderungen unserer Zeit sowie um „Ersatz für die begrenzten fossilen Ressourcen wie Öl und Gas zu finden und Stoffkreisläufe zu schließen“, so Thomas.

Covestro-Wissenschaftler hatten Hand in Hand mit Experten des CAT Catalytic Center in Aachen – einer gemeinsam mit der RWTH betriebenen Forschungseinrichtung – den passenden Katalysator gefunden, der die chemische Reaktion mit CO2 ermöglicht. Falls die neuen CO2-basierten Produkte den erhofften Anklang finden, kann sich Covestro vorstellen, die Produktion auszuweiten. Das Unternehmen arbeitet daran, nicht nur Weichschaum, sondern auch andere Kunststoffe mithilfe von Kohlendioxid herzustellen. Damit will das Unternehmen in Zukunft in größerem Maße auf Erdöl in der Kunststoffherstellung verzichten.

 

(mns)

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