Der Rückgang der Exporte der deutschen Elektroindustrie fiel im August mit 7,7 % höher als in den zwei vorangegangenen Monaten aus. Im Juli betrug der Rückgang 6,7 % und im Juni 6,4 %. Der Wert der Exporte im August beläuft sich auf 15,4 Milliarden Euro. Mit 129,8 Milliarden Euro lagen die aggregierten Branchenausfuhren im Zeitraum von Januar bis August 8,3 Prozent unter ihrem entsprechenden Vorjahreswert.
„Dieser jüngste Rückgang fiel höher aus als in den beiden vorangegangenen Monaten, was allerdings auch damit zusammenhängen dürfte, dass die Betriebsferien in diesem Jahr vielfach in den August verschoben worden sind“, meinte der ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Die Elektroausfuhren in Länder außerhalb der Eurozone lagen im August mit 10,9 Milliarden Euro um 9,3 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Zweistellige Rückgänge musste die Branche hier bei den Lieferungen nach Japan (- 24,4 % auf 207 Mio. Euro), in die USA (- 16,2 % auf 1,4 Mrd. Euro), nach Russland (- 15,4 % auf 339 Mio. Euro), Tschechien (- 13,1 % auf 677 Mio. Euro) und Großbritannien (- 10,2 % auf 640 Mio. Euro) verzeichnen. Die Lieferungen nach Polen gaben um 4,8 % auf 846 Millionen Euro nach. Die Exporte nach Rumänien (- 0,7 % auf 314 Mio. Euro) und Südkorea (- 0,4 % auf 251 Mio. Euro) fielen nur leicht unter Vorjahr. Dagegen konnten im Ausfuhrgeschäft mit China leichte (+ 1 % auf 1,9 Mrd. Euro) und mit der Türkei sogar kräftige (+ 32,3 % auf 284 Mio. Euro) Zuwächse erzielt werden. „Unter den Exporten in die zehn größten Abnehmerländer der deutschen Elektroindustrie waren die Lieferungen nach China im August die einzigen, die zulegen konnten“, sagte Gontermann.
Elektroimporte reduzieren sich im August nur um 1,6 Prozent
In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden in den Ländern außerhalb des Euroraums Elektroexporte in Höhe von 89,3 Milliarden Euro abgesetzt ‒ ein Minus von 7,1 % gegenüber Vorjahr.
Die Exporte der deutschen Elektroindustrie in die Eurozone sanken im August um 3,7 % gegenüber Vorjahr auf 4,5 Milliarden Euro. Deutliche Rückgänge gab es im Geschäft mit Belgien (- 9,9 % auf 351 Mio. Euro), Frankreich (- 9,3 % auf 849 Mio. Euro) und den Niederlanden (- 7,6 % auf 722 Mio. Euro). Etwas weniger stark nahmen die Ausfuhren nach Slowenien (- 5,7 % auf 55 Mio. Euro), Finnland (- 4,1 % auf 146 Mio. Euro), Österreich (- 3,4 % auf 667 Mio. Euro) und Italien (- 0,6 % auf 577 Mio. Euro) ab. Einen kräftigen Zuwachs konnten dagegen die Lieferungen in die Slowakei verzeichnen (+ 12,9 % auf 216 Mio. Euro). Auch die Exporte nach Spanien (+ 4,9 % auf 460 Mio. Euro) und Portugal (+ 4,1 % auf 142 Mio. Euro) legten zu.
Kumuliert von Januar bis August dieses Jahres nahmen die deutschen Elektroexporte in den Euroraum um 11,1 % gegenüber Vorjahr auf 40,5 Milliarden Euro ab.
Dagegen gingen die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland im August deutlich weniger Federn zurück: Sie blieben nur um 1,6 % hinter Vorjahr zurück. In den ersten acht Monaten dieses Jahres beliefen sie sich auf 120,5 Milliarden Euro – ein Minus von 5,5 % gegenüber dem gleichen Zeitraum 2019.
(gk)
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