Der Export boomt, besonders in den Technologiebranchen: Technische Innovationen aus Deutschland sind gefragter denn je. Tendenz steigend. So wandert die Entwicklung neuer Technologien, Verfahren, Systeme und Embedded Solutions eben nicht als verquere Vision in die Schublade, sondern direkt auf den Markt: als kundenorientierte Produkte zukunftsfähiger Ideen. Gute Ideen technisch sinnvoll umzusetzen mag zwar banal klingen, kann für die kurz- oder langfristige Planung und Entwicklung von Produkten und Produktzyklen aber durchaus eine heikle Angelegenheit werden. Denn damit marktfähige Technologien überhaupt entstehen, ist fachkundiges Personal nötig, das auch offen ist für neue, ungewöhnliche Lösungen: qualifizierte Ingenieure also, die ein Unternehmen dann gezielt einsetzen kann, wenn sie gebraucht werden.
Blick über den Tellerrand
Wenn Ingenieursmangel auf immer kürzere Entwicklungszyklen trifft, dann kann die Kooperation mit einem Dienstleister die entscheidenden Stücke Fachwissen und Ressourcen einbringen.
Was nach Erfolgsstory klingt, sorgt in vielen Unternehmen nicht nur für wachsende Umsätze, sondern auch für wachsende Unruhe: Wie kann man in Bereichen, wie Kommunikation, Mobilität, Medizin, Energie, Unterhaltungselektronik, Industrie und Maschinenbau den ständig wachsenden Entwicklungsbedarf an neuen Technologien decken? Und vor allem: wie bleibt ein Unternehmen flexibel, um schnell auf neue Anforderungen zu reagieren?
In Industrie und Mittelstand steigt die Nachfrage an qualifizierten, spezialisierten, erfahrenen und inspirierten Ingenieuren. Viele Unternehmen haben eigene Programme aufgesetzt, um den Nachwuchs im eigenen Haus zu sichern. Gleichzeitig versuchen sie, die am Markt vorhanden Ressourcen und Kompetenzen möglichst effizient einzusetzen. Effizienz bedeutet in diesem Fall: Netzwerke knüpfen und langfristige Partnerschaften anstreben.
Markenhalter, Zulieferer und Entwicklungspartner stehen hier vor gemeinsamen Herausforderungen. Der Markt für Ingenieursdienstleistungen ist technologisch dominiert und die Branche in Deutschland steht daher unter erheblichem Effizienzdruck, um dem hohen Entwicklungstempo gerecht werden zu können. Eine Motivation beim Outsourcing ist es auch, die Risiken auf mehrere Schultern zu verteilen: Wer Dienstleistungen nach Bedarf von Zulieferern und Kooperationspartnern zukaufen kann, bleibt finanziell und personell beweglich.
Wer sich bindet, gewinnt
Der Bedarf an neuen Ideen und Innovationen verlagert die Wertschöpfung zum Beispiel in der Automobilbranche immer weiter vom OEM zum Zulieferer. Dabei darf nicht allein die Frage „Wer macht die nächste Neuentwicklung am günstigsten“ ausschlaggebend sein. Denn kaum ist eine Innovation marktreif, winkt woanders schon eine neue. Dabei ruht Erfolg nicht auf dem besten Preisangebot, sondern auf der stärksten Partnerschaft: Bei einer neuen, auf den ersten Blick vielleicht günstigeren Kooperation müssen die Beteiligten viel Zeit und Geld für das Einspielen der neuen Zusammenarbeit investieren. Effizienz entsteht in gereiften Synergien: Wer sich beim Lösen von Schwierigkeiten kennen und schätzen gelernt hat, wird die nächste Hürde gemeinsam leichter nehmen.
Die Hebel für partnerschaftliche Innovationsentwicklungen passen auf viele Branchen. Chancen dazu bieten sich überall im Innovationsprozess. Wer einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung neuer Technologien nehmen kann, ist der Entwicklungspartner. Je enger und langfristiger die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber angelegt ist, desto effektiver. Die Rollen, die der Entwicklungspartner dabei einnehmen kann, und in vielen Fällen bereits einnimmt, lassen sich in vier Punkten zusammenfassen:
1. Engineeringpartner: In dieser Funktion betreut der Entwickler Arbeitspakete, die nicht Kernkompetenz des Auftraggebers sind, oder er übernimmt Entwicklungsprozesse in vollem Umfang. Er hat dabei auch die Möglichkeit, Kompetenzen zu summieren und in Teams Entwicklungsprozesse zu begleiten und kann seine Kompetenzen von der Anpassungsentwicklung bis zur kompletten Neuentwicklung einbringen. Das Wissen um Produktionsanforderungen (Umsetzungskompetenz) kann dabei ebenso angewandt werden, wie weiter reichende Beratungsdienstleistungen.
2. Innovationspartner: Am Anfang jeder Neuentwicklung steht die technisch innovative und marktrelevante Idee. Schon hier kann der Entwicklungspartner mit der Fokussierung auf Innovationspotenziale positiv Einfluss nehmen. Er verfügt über die Technologiekompetenz, um Ideen einzubringen und die Zusammenarbeit im Innovationsmanagement zu fördern.
3. Ressourcen: Der Dienstleister kann sehr vielfältig als Partner bei zusätzlichen Entwicklungsprojekten eingesetzt werden. Der Auftraggeber kann dann seinen Fokus auf andere Projekte legen und als Know-how-Vorteil diese Kompetenzen einfach dazukaufen. Und: der Entwicklungspartner stellt kurzfristig die Ressourcen zur Verfügung, koordiniert nach den Bedürfnissen der jeweiligen Entwicklungsprojekte.
4. Branchenfremdes Wissen: Ein Blick über den Tellerrand kann in der Innovationsphase unentbehrlich sein: Querdenken und Offenheit für andere Branchen bringen neue Impulse und Möglichkeiten für kreatives Denken und Arbeiten in der eigenen Branche und machen einen Technologietransfer erst möglich. Die enge Zusammenarbeit mit dem Entwickler schon in der Vorentwicklung und das Nutzen von Synergien und Netzwerken mit branchenfremdem Wissen haben sich in der Vergangenheit durchaus bewährt.
Netzwerkdenken ist Erfolgsdenken
Entscheidend für ein erfolgreiches Netzwerk ist – wie in eigentlich jeder Geschäftsbeziehung – die Art und Weise, in der man zusammenarbeitet. Der Entwicklungspartner als strategischer Engineering- und Innovationspartner (siehe Punkt 1 und 2) bietet dem Unternehmen viele Vorteile: zum Beispiel breit angelegter und steter Zugang zu Know-how, Schutz des gemeinsamen Wissens und Flexibilität. Darüber hinaus bietet die langfristige Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsdienstleister genau die Sicherheit und Stabilität, die nötig ist, damit der Auftraggeber reaktionsschnell auf den Markt reagieren kann.
Liefert der Entwicklungspartner zusätzlich personelle Ressourcen (Punkt 3), dann kann der Kunde Auslastungsspitzen bedarfsorientiert abdecken. Und schlussendlich ist das Einbringen von anderen Erfahrungen und das Aufbrechen von vorherrschenden Gedankenstrukturen (Punkt 4) gerade in der Innovationsgenerierung wesentlich. Gesamthaft gesehen also Erfolgsfaktoren, die auf weite Bereiche der Unternehmen zutreffen.
Win-Win-Konstellationen
Am Knüpfen von Netzwerken mit langfristigen Partnerschaften wird künftig kaum ein Weg vorbei führen. Gemeinsame Ziele, Regeln und Vereinbarungen erhöhen die Qualität von Innovations- und Entwicklungsprozessen und damit die Zuverlässigkeit und die Flexibilität. Transparenz, Kritikfähigkeit und Offenheit in der strategischen Partnerschaft dienen dann nicht einem Selbstzweck, sondern orientieren sich am Erfolg. Damit ist nicht zuletzt auch der Erfolg der Mitarbeiter gemeint – genau dieser Erfolg stellt wiederum die wirkungsvollste Motivationsspritze dar. Das gilt auch für Ingenieure.
(lei)