Losgelöst von der Diskussion um das SPE-Steckgesicht veröffentlichte Anfang April das IO-Link-Konsortium eine Konzeptstudie, die skizziert, wie eine Kombination des IO-Link-Kommunikationsstacks mit Single Pair Ethernet (SPE) aussehen könnte und was dazu notwendig wäre. Kombination heißt, das IO-Link-Protokoll mit der SPE-Übertragungsphysik zu verheiraten. Dazu braucht es laut Konzeptstudie eine Modifikation des Physical Layer bei IO-Link sowie Software-seitig einen Ethernet-to-IO-Link-Adapter. Außerdem widmet sich das Papier Fragen wie: „Wird durch das Vordringen von Single Pair Ethernet in industrielle Anwendungen IO-Link verdrängt? Kann es eine Koexistenz von IO-Link und SPE geben? Oder gibt es gar eine Lösung, welche die Vorteile von IO-Link und Single Pair Ethernet vereint?“
Kritische Anmerkungen zur Migration von IO-Link auf SPE
Ganz unkommentiert will Christian Fiebach, Geschäftsführer von ipf electronic, die Konzeptstudie aber nicht stehen lassen. Er bescheinigt ihr, dass „der Ansatz prinzipiell nicht verkehrt ist, aber für die Praxis einige entscheidende Fragen aufwirft.“ Welche dies sind, welche Konsequenzen aus einer neuen Infrastruktur resultieren würden und warum Vorteile kaum zu vermitteln sind, legt er in seinem Beitrag dar.