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Der erste Vortrag des ersten Tages wurde von Frank M. Rinderknecht, CEO der Rinspeed AG gestaltet. Er sprach die Megatrends an, beispielsweise die Differenzierung zwischen Urban und Extra-Urban, die Megacities und die alte Welt, die Resourcenverknappung und den Klimawandel.

Er ging auf die Mobilität der nächsten Generation ein, deren Mobilitätskette wie folgt aussehen könnte und bei der der Intividualverkehr auf der Strecke bleibt: Mit dem Fahrrad zum Bahnhof, mit dem Zug in die Stadt und dann weiter mit Car to Go, eine Art EcoMobilität in Richtung reduzierte Auswirkung auf die

Frank M. Rinderknecht hat sich leider seine Erfindung des Lenkrads mit integrierter Tastatur 1982 nicht patentieren lassen.

Frank M. Rinderknecht hat sich leider seine Erfindung des Lenkrads mit integrierter Tastatur 1982 nicht patentieren lassen.Redaktion AEL

Umwelt. Aber auch Sicherheitsaspekte sind zu berücksichtigen in Richtung „Null“ Unfälle. Modelle zu diesen Gedanken sind Ride Sharing, Pay per Drive. Rinderknecht stellt fest, dass das Mobilitätsbedürfnis nicht abnehmen wird und der Schritt zur erneuerbaren Energie in der Mobilität unumgänglich ist. In den nächsten 20 Jahren wird die Veränderung in der Mobilität viel größer sein als in den letzten 100 Jahren.

Vom Autoradio zur vollen Connectivity

Peter Wagner, Senior Manager Business Development bei der Harman Becker Automotive Systems GmbH, beschrieb den Weg der Kommunikation vom einfachen Autoradio zum Internet im Auto. Die zunehmende Connectivity führt aber zur Ablenkung und diese muss weitgehend reduziert werden. Beispielsweise durch den Einsatz von Smartphones im Auto. In 2011 wird es 1,6 Mrd. Handys oder Smartphones weltweit geben, davon 300 Mio. Smartphones, die 2012 dann 500 Mio. ausmachen.

Peter Wagner sieht sehr positives Feedback von den Kunden über die Darstellung von Karteninfos ergänzt durch eine 3D Darstellung.

Peter Wagner sieht sehr positives Feedback von den Kunden über die Darstellung von Karteninfos ergänzt durch eine 3D Darstellung.Redaktion AEL

Das Infotainment der nächsten Generation bedeutet nicht nur Konnevtivität, auch die Parameter „Grün“ und Sicherheit müssen beachtet werden. Beispielsweise durch Eco-Routing und Rangemanagement oder, was die Sicherheit angeht, durch Gestig- und Spracheingabe. Für den Internetgebrauch im Auto bietet Harman die auf der Cloud basierte Plattform Aha Radio an, damit ist man unabhängig vom Lebenszyklus installierter System im Auto. Die Plattform integriert verschiedene Dienste wie Bedienung des Radios, Vorlesen von Texten. Wagner führte auch aus, dass mit einer echten Spurführung ein Betrag zur Sicherheit geleistet werden kann, dabei wird Kartendarstellung von 2D und 3D kombiniert. Dies führt zu einer exzellenten Übersicht. Von Testkunden gab es dafür ein sehr positives Echo.

Dr. Abdelkarim Belhoula sieht in der IP-basierten Infrastruktur die Basis für das Infotainment, die gleichzeitig die Kosten reduziert.

Dr. Abdelkarim Belhoula sieht in der IP-basierten Infrastruktur die Basis für das Infotainment, die gleichzeitig die Kosten reduziert.Redaktion AEL

Dr. Abdelkarim Belhoula von Continental Automotive GmbH beschrieb den Fortschritt im Auto bezüglich Infotainment und zeigte die Entwicklung vom Autoradio bis in die digitale Welt ab 1980 und bis heute mit ihren End-to-End Lösungen und der Integration von Services. Er demonstrierte Wege, wie man die Hindernisse überwinden kann, die beim Gebrauch des Internets im Auto vorhanden sind. Lösungen von Conti gibt es, aber kein Patentrezept. Eine der Lösungen ist die Initiative Genivi, die auch Apps in Auto bringt, und eine IP-basierte Autoinfrastruktur mit autospezifischen Apps (hier gibt es eine Zusammenarbeit mit der Telekom) sowie einer benutzerfreundlichen HMI mit der geringsten Fahrerablenkung. Das Auto der Zukunft hat wohl ein komplettes IP-Netzwerk. Daran arbeiten die OEMs bereits mit dem Ziel, etwa 2013 marktreif zu sein. Auf der HMI-Seite sieht Dr.Belhoula den Multimodalen Input mit Gestig, natürlicher Sprache und Touchpad anstelle eines Browsers.

Besondere Anforderungen im Nutzfahrzeug

Die Kabine als Büro und Wohnzimmer lautete der Vortrag von Arnd Schiedek, Abteilungsleiter bei der MAN Truck&Bus AG. Nach den unterschiedlichen Nutzungsaspekte zwischen PKW und LKW ging er auf die technischen Unterschiede ein. Beispielweise auf die 24-V-Elektrik, die Luftfeuchte, da in der Kabine übernachtet wird, erhöhte Vibrations- und Temperaturanforderungen und zusätzlich die Laufleistung sowie die Lebensdauer dieser Fahrzeuge.

Arnd Schiedek ging auf die Unterschiede beim Infotainment zwischen PKW und LKW ein.

Arnd Schiedek ging auf die Unterschiede beim Infotainment zwischen PKW und LKW ein.Redaktion AEL

Er nannte auch die zweckgebundenen Unterschiede wie der Frontscheibenwinkel, das völlig andere Sichtfeld, die Oberkante der Instrumenten-Tafel und die Spiegelanordnung. MAN hat bei seinen LKWs einen ganzheitlichen Ansatz gewählt, um in der HMI-Weiterentwicklung die hohen Ansprüche weiter ausbauen zu können. Die HMI-Verantwortung liegt im Bereich Baureihen Entwicklung Truck. Die Entwicklungsbereiche Elektronik, Vorentwicklung, Erprobung, Fahrerhaus Interieur und Design übernehmen wesentliche Lösungsverantwortung. So sind zum Beispiel die Kriterien zur Ermittlung der optimalen Display-Position: Keine Verdeckung des Displays, geringe Blickwechselzeiten, altersabhängiger Scharfsehbereich und die Erreichbarkeit der Bedienelemente. Entscheidungsbasis für die Anzeige- und Bedienelemente sind: Sichere Bedienung während der Fahrt, Grad der Ablenkung / Aufmerksamkeit, Erfüllung des Bedienzwecks und Akzeptanz der Benutzer.

Die Sicht des ADAC

Ulrich Chiellino, Fachreferent für Verkehrspsychologie beim ADAC, betonte, dass der Straßenverkehr immer sicherer wird. Dennoch zeigt die Anzahl an Unfällen deutlich, dass das Autofahren immer noch keine triviale Angelegenheit ist, sondern die Fahrer fordert. Eine Unfallursachenanalyse gibt den Hinweis, dass insbesondere Fehler während der Informationsaufnahme (bei der Erfassung einer Verkehrssituation) zu Kollisionen führen. Eine Vermeidung von ablenkenden Reizen ist daher zur Erhöhung der Verkehrssicherheit notwendig.

Ulrich Chiellino ging auf den Beitrag ein, den der ADAC beim Infotainment leistet. U.a. werden gute Systeme den Mitgliedern empfohlen.

Ulrich Chiellino ging auf den Beitrag ein, den der ADAC beim Infotainment leistet. U.a. werden gute Systeme den Mitgliedern empfohlen.Redaktion AEL

Er stellt fest, welchen Beitrag zukünftige Infotainment-Systeme zur Verkehrssicherheit leisten können. So beispielsweise die Verbesserung der Datenqualität in Bezug auf die Verkehrsinformationen, die Verbesserung der SOS-Notruffunktion und die Vermeidung von Ablenkung. Der ADAC beschäftigt sich positiv-kritisch mit Infotainmentsystemen, testet und bewertet neue Systeme und informiert seine Mitglieder über Potenziale und Grenzen, Nutzen und Risiken. Gute Systeme werden den Mitgliedern empfohlen und er fordert die Einführung von Systeme mit erwiesenermaßen sehr hoher Sicherheitswirkung.

Studien führen zur optimalen HMI

Dr. David Voss, Projektleiter HMI, Infotainment der Adam Opel AG, verglich zu Beginn die Fahrerassistenz im VW Käfer mit einem modernen Automobil von 2011 und kommt zu der Feststellung, dass auch heute nur ein Fahrer im Auto ist und das dessen primäre Aufgabe das Fahren ist. Autos von heute zeigen aber eine zunehmende Komplexität in der Interaktion und es stellt sich die Frage, ob man das braucht? Dies gilt es in Studien zu untersuchen, die berücksichtigen, ob man das alles benötigt? Dies gilt es in zugeschnittenen Studien zu untersuchen, die berücksichtigen wer der Fahrer ist (Alter, Erfahrung mit Intertainment), welche Bedienelemente vorliegen und was verwendet werden soll (Audio, Telefon und Navi). Im zweiten Schritt der Studie werden die wesentlichen Nützlichkeitsmerkmale identifiziert (mit männlichen und weiblichen Probanden) beispielsweise bei der Eingabe der Adresse in das Navi. Im drittenSchritt werden dann HMIs entworfen, die die gewonnenen Erkenntnisse präsentieren. Diese HMIs werden vielfältig getestet

Dr. David Voss fordert eine gute Nutzbarkeit von Systemen an und stellt fest, dass die kognitiven Möglichkeiten der Fahrer begrenzt sind.

Dr. David Voss fordert eine gute Nutzbarkeit von Systemen an und stellt fest, dass die kognitiven Möglichkeiten der Fahrer begrenzt sind.Redaktion AEL

auf Zeitbedarf bei der Bedienung, auf Bedienfehler und auf die Zufriedenheit des Bedieners. Als Ergebniss dieses Tests erhält man qualitative Daten über die Nutzbarkeit, die in einer Formel namens MAUT (Multi Attribute Utility Theory nach Winterfeld und Edwards, 1986) münden. Aus dieser Formel wiederum wird die Nützlichkeit der HMI bestimmt. Die beschriebenen Schritte werden wiederholt und durch diesen iterativen Prozess mit vielen Schritten kommt man zur perfekten HMI.

Dr. Peter Rößger, Business Development Director der TES Electronic Solution GmbH, demonstrierte an täglichen Erfahrungen und teils an der Evolution („Evolution optimiert nicht,

sie dient dem Überleben“) deren Einfluss auf HMI im Automobil. An Beispielen wurde gezeigt, was man falsch machen kann und was von bestehenden Lösungen übernommen werden kann. So beispielsweise der Papierkorb aus der Windows Oberflache, die jeder kennt. Der kurzweilige Vortrag schloss mit der Bemerkung, dass auch in den nächsten 20 Jahren die Verantwortung im Auto weiter beim Fahrer liegen wird. Die Firma TES electronic systems ist ein Spinn-off von Thales und befasst sich mit

Dr. Rainer Heers betont die offene Software- und Systemarchitektur seiner Zukunfts-Ready Lösungen.

Dr. Rainer Heers betont die offene Software- und Systemarchitektur seiner Zukunfts-Ready Lösungen.Redaktion AEL

Dr. Peter Rößger demonstrierte lebhaft, dass man sich bei den HMI-Konzepten keine Sorgen machen muss. Noch in den nächsten 20 Jahren bleibt die Verantwortung alleine beim Fahrer.

Dr. Peter Rößger demonstrierte lebhaft, dass man sich bei den HMI-Konzepten keine Sorgen machen muss. Noch in den nächsten 20 Jahren bleibt die Verantwortung alleine beim Fahrer.Redaktion AEL

Entwicklungsleistung im Bereich SoC, ASICS und andere. Auf Basis einer ganzheitlichen Benutzererfahrung im Projekt c-Beyond der Firma erklärte Dr. Rainer Heers, Leader Advanced HMI der Visteon GmbH, HMI Konzepte und Lösungen für Entertainmentsysteme.Dieses Projekt beinhalted beispielsweise Elemente wie die Begrüßung durch das Auto und auch durch Lernen vom Auto (Einweisung vor der Fahrt beispielsweise). Aber auch Kriterien wie Ride Sharing und der unbegrenzte Zugang zu Medien werden berücksichtigt. Das Projekt lässt auch Erfahrungen beim HMI-Cockpit Design einfließen (zum Beispiel Blackpanel-Integration beim Display). Zukünftige Mobilitätsszenarien werden das Nutzungsverhalten verändern zum Beispiel durch Car/Sharing mit Bahnnutzung kombinieren, wie schon im Vortrag von Frank M. Rinderknecht erwähnt.

Der Beitrag der Telekom

Heinz Egeler, Vice President Automotive OEM&Supplier der T-Systems International GmbH, will neben den Diensten der OEMs auch die Telekom und andere Serviceprovider nicht nur ins Haus, sondern nach autofahrergerechten Adaption ins Auto bringen. Er ging auf den gesellschaftlichen Wandel ein und den Wertebeitrag der Telekom, der das Autofahren sicherer und effizienter machen soll. Dazu vernetzt die Telekom das Auto mit seinem Umfeld und den Fahrer mit seiner Lebens- und Arbeitsumgebung. 20% aller neu zugelassenen Autos werden 2015 über Internet verfügen, ab 2016 ist für mehr als 50% der Kunden die Vernetzung des Fahrzeugs ein wichtiges Kaufkriterium. Eine Rolle spielen künftig Breitbandanschlüsse, die Vernetzung der Bordcomputer mit dynamischen Informationen wie beispielweise Location-based Services und mit Zugriff auf Entertainmentfunktionen wie iTunes und Internetradio.

Heinz Egeler gab Antworten auf die Frage, ob das Auto die richtige Plattform für das vernetzte Leben und Arbeiten ist.

Heinz Egeler gab Antworten auf die Frage, ob das Auto die richtige Plattform für das vernetzte Leben und Arbeiten ist.Redaktion AEL

Die Telekom unterscheidet in ihrem Angebot zwischen Privat- und Geschäftskunden, für beide gilt aber eine autogerechte HMI, die Synchronisation von Fahrer- und Fahrdiensten, Offenheit für Mobilfunk und Endgeräte-Provider sowie eine offene Architektur für alle Service-Provider. Das ist zum Beispiel realisiert mit dem Produkt „Enabling Platform@Car“. Das vernetzte Auto wird einen Teil seiner Intelligenz aus der Cloud beziehen und seine Connected Car Platform ist angebunden an OEM-Services, Telekom-Services und 3rd Party Services mit Diensten wie Identity Management, Billing, Sicherheit sowie mit Installationen und Updates. Die Deutsche Telekom ist bereits heute ein internationaler Marktführer für vernetztes Leben und Arbeiten, in Richtung Automobil gibt es eine Partnerschaft mit Continental.

Was sich am Rücksitz abspielt

Was sich in Zukunft auf dem Rücksitz des PKW in Sachen Infotainment abspielt, demonstrierte Thomas Dannemann, Technical Marketing Manger von STMicroelectronics. Das heute klassische Angebot mit DVD, SVCD und BlueRay sowie auf der Audioseite mit CD, DVD-Audio, MP3, AAC und demZugriff auf den iPod wird in Zukunft nicht ausreichen.Da kommt 3D ohne Brille ins Spiel und MultiView mit den entsprechenden Codier/Decodierformaten. Auch wird in Zukunft mehr vom Bild verlangt mit Kontrastverbesserung und Schärfeverbesserung.

Was sich in Zukunft auf dem Rücksitz des PKW in Sachen Infotainment abspielt, demonstrierte Thomas Dannemann.

Was sich in Zukunft auf dem Rücksitz des PKW in Sachen Infotainment abspielt, demonstrierte Thomas Dannemann.Redaktion AEL

Thomas Dannemann sieht bei der HMI neue Trends bei der Integration von Smartphones und Tablett-PCs, bei der Gestigerkennung und Bewegungserkennung und auch bei der Infrastruktur im Auto. Das beispielsweise mit der Einrichtung von Soundzonen, von verbesserter Connectivity und verbesserten Displays. Nach seiner Meinung wandert Android in das Auto, da die Provider nach neuen Einnahmequellen suchen mit AppStores und der Konvergenz mit den mobilen Geräten. Das Internet wird als Audio- und Videoquelle dienen, wobei der terrestrische Rundfunk mit UMTS/LTE Breitbandzugriff das Mediacenter im Auto versorgt.Besonders im E-Mobil wird für die Kommunikation die Powerline-Kommunikation wegen der Gewichtsersparnis zum tragen kommen. Eine Lösung, die auch im Auto eingesetzt werden könnte, ist das DLNA-Netzwerk aus dem Home-Infotainment. Es definiert verschiedene Geräteklasen wie DMP (Digital Media Player) und DMS (Digital Media Server). Generell sieht Dannemann das Home-Entertainment auf der Straße, die Industrie versucht die Trends bei Wireless und Consumerelektronik zu verstehen, da diese essentiell sind für die Planung des Carinfotainment. Dabei variieren die Strategien der OEMs, da jeder seine eigene Ansicht der künftigen Infotainment beladenen Autos hat und jede Region andere Ansprüche. Sicher ist, dass Android ins Fahrzeug kommt.

Bedienen und sehen

Stephan Thaler kommt zu dem Schluss, dass das Automobil der Zukunft einen Centerscreen hat, bei dem der gesamte Centerstack ein Bildschirm ist.

Stephan Thaler kommt zu dem Schluss, dass das Automobil der Zukunft einen Centerscreen hat, bei dem der gesamte Centerstack ein Bildschirm ist.Redaktion AEL

Stephan Thaler, Marketing Director bei Atmel Automotive GmbH referierte über kapazitive Touch-Technologien als neue HMI-Schnittstelle im Auto der Zukunft. Er kommt zu dem Schluss, dass das Automobil der Zukunft einen Centerscreen hat, bei dem der gesamte Centerstack ein Bildschirm ist, der eine vom Fahrer selektierbare Oberfläche hat und der die nahtlose Einbindung von portablen Geräten bietet.Das vorgestellt Konzept hat auch den Vorteil, dass der Fahrer nur wenig abgelenkt wird.

Joachim Schuhbauer, Senior Manager Marketing&Engineering Automotive Displays bei Sony Europa, zeigte die Vorzüge der SplitView genannten Displaytechnik, bei der der Fahrer

Joachim Schuhbauer, demonstrierte mögliche Split Display Technologien wie Strip Barrier oder Step Barrier und deren Einfluss auf den Crosstalk, das ist die Sichtbarkeit des „anderen“ Bildinhaltes.

Joachim Schuhbauer, demonstrierte mögliche Split Display Technologien wie Strip Barrier oder Step Barrier und deren Einfluss auf den Crosstalk, das ist die Sichtbarkeit des „anderen“ Bildinhaltes.Redaktion AEL

beispielsweise Verkehrsinformationen sieht, der Beifahrer aber einen Film anschauen kann. Er demonstrierte die möglichen Technologien wie Strip Barrier oder Step Barrier und deren Einfluss auf den Crosstalk, das ist die Sichtbarkeit des „anderen“ Bildinhaltes.

SDR löst viele Probleme

Steffen Spannagel, Director ProductMarketing, BL Car Entertainment NXP Semiconductors Germany GmbH, betrachtete in seinem Vortrag das breite und zunehmende Angebot an digitalen Broadcaststandards weltweit für terrestrisches Digitalradio, Satellitendigitalradio, terrestrisches digitalem TV. Wobei erwartet wird, dass das terrestrische Digitalradio den stärksten Zuwachs zeigen wird und in hohen Stückzahlen in den Fahrzeugen landet. Software-defined radio (SDR) bieten da einen effizienten Weg, um mit der wachsenden Komplexität der künftigen Car Infotainmentsysteme fertig zu werden.

Steffen Spannagel: „Software-Defined Radio (SDR) bieten einen effizienten Weg, um mit der wachsenden Komplexität der künftigen Car Infotainmentsysteme weltweit fertig zu werden.“

Steffen Spannagel: „Software-Defined Radio (SDR) bieten einen effizienten Weg, um mit der wachsenden Komplexität der künftigen Car Infotainmentsysteme weltweit fertig zu werden.“Redaktion AEL

Verglichen zu ASIC Lösungen kann SDR die Gesamtkosten senken und das Time-to-market beschleunigen. Erste SDR Produkte (für terrestrial Digitalradio) sind in Produktion und „Smart SDR“ vereint Radio-spezifische Vector-DSPs, embedded Empfangsalgorithmen und HW-Beschleuniger für beste Radioperformance, für geringe Stromaufnahme und für ein optimiertes Gesamtsystem. Also eine SDR-Architektur für den globalen Mark, beispielweise NXPs Multi-application/standard Channeldecoder MARS für SDR-basierten Empfang von ISDB-T, DVB-T & Satellit und anderen. Die Stärke von SDR sieht man auch bei Car-to-X, hier wird in den nächsten 12 Monaten eine Entwicklungsplattform für IEEE 802.11p zur Verfügung stehen.

Intelligente Kommunikation

Bernhard Niemann, Group Manager bei Fraunhofer IIS, behandelte in seinem Vortrag den digitalen Rundfunk und intelligente Transportsysteme.

________________________________________ Bernhard Niemann: „Es gibt kein universelles Übertragungsverfahren, aber es gibt neue Möglichkeiten durch intelligente Kombination der modernen Kommunikationsverfahren wie 3/4G mit GPS/Galileo und DVB-SH über S-Ban

________________________________________ Bernhard Niemann: „Es gibt kein universelles Übertragungsverfahren, aber es gibt neue Möglichkeiten durch intelligente Kombination der modernen Kommunikationsverfahren wie 3/4G mit GPS/Galileo und DVB-SH über S-BanRedaktion AEL

Er sieht das Auto als Kommunikationszentrale das Infotainment und IST-Anwendungen Kommunikation benötigen. Außerdem erfordert die zunehmende Menge an Nutzern und Applikationen eine effiziente Kommunikation. Allerdings gibt es kein universelles Übertragungsverfahren, aber es gibt neue Möglichkeiten durch intelligente Kombination der modernen Kommunikationsverfahren wie 3/4G mit GPS/Galileo und DVB-SH über S-Band Satelliten. Die heutigen Möglichkeiten des Rundfunks, der Satellitenkommunikation und der Mobilfunknetze jeweils alleine für sich werden nicht ausreichen.

MOST lebt

Infotainment und MOST 150- viele Anforderungen mit einer Lösung, das war der Titel des Vortrags von Dr. Steffen Abbenseth von der Volkswagen AG, wo er für MOST markenverantwortlich ist. Er kam zu dem Schluss, dass MOST 150 in der aktuellen Dekade die Anforderungen der Infotainmentsysteme an Bandbreite und Datenformaten leicht erfüllt.

Dr. Steffen Abbenseth: “MOST150 ist schlicht „das“ Infotainment-Netzwerk, zumal durch nahezu identische applikative Schnittstellen der Umstieg von MOST25 erleichtert wird“.

Dr. Steffen Abbenseth: “MOST150 ist schlicht „das“ Infotainment-Netzwerk, zumal durch nahezu identische applikative Schnittstellen der Umstieg von MOST25 erleichtert wird“.Redaktion AEL

Er kommt zu der Ansicht, das MOST ein breit unterstützter Automotive-Standard ist und die Geräteentwicklung und -anbindung vereinfacht. Auch bietet MOST durch die standardisierten Schnittstellen Möglichkeiten zur nachträglichen Erweiterung von Systemen. MOST 150 ist schlicht „das“ Infotainment-Netzwerk, zumal durch nahezu identische applikative Schnittstellen der Umstieg von MOST25 erleichtert wird.

Mobile Endgeräte integrieren

Henning Wiefelspütz, Business Development Automotive OEM bei Garmin Europa, referierte über „Infotainment zwischen mobilen Endgeräten und vollintegrierten OEM Infotainmentsystemen“. Dabei ging es um die Integration des Mehrwerts mobiler Endgeräte, durch Integration von Software und Apps sowie durch die Integration des Mehrwerts selbst.

Henning Wiefelspütz: „Wichtiger bei der Navigation im Auto werden die Kreuzungsdarstellung, eine vereinfachte Suche und die fortgeschrittene Führung.“

Henning Wiefelspütz: „Wichtiger bei der Navigation im Auto werden die Kreuzungsdarstellung, eine vereinfachte Suche und die fortgeschrittene Führung.“Redaktion AEL

Am Beispiel des Volkswagen Up demonstrierte er eine preiswerte Lösung, bei der ein Add-on Navi in eine Halterung eingesteckt wird, die das Navi nicht nur mechanisch hält, sondern eine Verbindung zum Bus im Volkswagen Up hergestellt wird. Wichtiger bei der Navigation im Auto werden die Kreuzungsdarstellung, eine vereinfachte Suche und die fortgeschrittene Führung.

LTE kommt schneller als erwartet

Ulrich Möhlmann, Director LTE Automotive E2E Solutions bei Alcatel-Lucent Deutschland, gab einen Überblick über LTE in zukünftigen Fahrzeugen und zeigte die Anforderungen und Möglichkeiten. Mit LTE steht ein einziger Standard für die ganze Welt zur Verfügung, der mit skalierbaren Bandbreiten zwischen 1,4 und 20 MHz arbeitet. Die Datenraten in Mbps sind je nach Kategorie 100/50 (CAT3), 150/50 (CAT4) sowie 300/75 bei CAT 5. Dabei spielt MIMO (Multiple Input/ Multiple Output), also der Einsatz mehrere Funkstrecken parallel, eine wichtige Rolle.

Ulrich Möhlmann, Urgestein des Mobilfunks: „Was ich hier in der Hand halte ist eine komplette UMTS/GPRS-Basisstation samt Controller. Sie ist im Prinzip eine Picozelle und verbessert in Gebäuden den Handyempfang.“

Ulrich Möhlmann, Urgestein des Mobilfunks: „Was ich hier in der Hand halte ist eine komplette UMTS/GPRS-Basisstation samt Controller. Sie ist im Prinzip eine Picozelle und verbessert in Gebäuden den Handyempfang.“Redaktion AEL

Das Auto bietet die für LTE/MIMO erforderliche Fläche, da kann man leicht vier Antennen unterbringen. LTE eignet sich gut für die Datenübertragung, es bietet eine Latenz von 20…30 ms, die mit dem Kabel vergleichbar ist. GSM bietet dagegen über 100 ms. Die Zellen bei LTE reichen von den Femtozellen mit 10 m Reichweite bis zu den Macrozellen mit größer 100 km. Durch die Organisation in verschiedene Layer (Macro für Landstriche, Metro für Indoor und Femto für Zuhause) werden Interferenzen vermieden. Eine neue Rolle kommt LTE durch eMBMS zu, dem evilved Multimedia Broadcast Multicars Services, eine Art Rundfunk über LTE. LTE ist im September 2011 gestartet und die 100% Abdeckung wird nicht erst 2016 erfolgen, sondern bereits 2013 abgeschlossen sein.

Hacker-Angriffe abwehren

Hans Jürgen Rauscher: „Sicherheitslösungen wie Firewall und Antivirus können nur einen Teil von Angriffen auf automotive Plattformen abwehren; es ist nicht möglich alle Angriffe abzuwehren.“

Hans Jürgen Rauscher: „Sicherheitslösungen wie Firewall und Antivirus können nur einen Teil von Angriffen auf automotive Plattformen abwehren; es ist nicht möglich alle Angriffe abzuwehren.“ Redaktion AEL

Hans Jürgen Rauscher, System Architect der Wind River GmbH: Sicherheitslösungen wie Firewall und Antivirus können nur einen Teil von Angriffen auf automotive Plattformen abwehren, es ist nicht möglich alle Angriffe abzuwehren. Allerdings können embedded Devices durch Hardware- oder Software basiertes Sandboxing geschützt werden. Auch ist es sinnvoll den Virenscann und den Zertifizierungsprozess zu den Servern in der Cloud zu verlagern und so das Risiko beim Downloaden zu reduzieren. Auch ist es sinnvoll das Downloadkonzepte in einer frühen Phase des Produktlebenszykluses entschieden werden. Windriver bietet Lösungen und Beratung in jeder Phase dieses Prozesses.

Großes Interesse fanden in den Vortragspausen die Ausstellungsstände von Fraunhofer IIS, Paragon und der TES Electronic Solution GmbH.

Großes Interesse fanden in den Vortragspausen die Ausstellungsstände von Fraunhofer IIS, Paragon und der TES Electronic Solution GmbH.Redaktion AEL

Nächste Fachtagung

Die nächste gemeinsame Veranstaltung von SV Veranstaltungen und Automobil-Elektronik findet am 28. und 29. März in Heidelberg statt. Als Fachtagung wird das Thema Assistenzsysteme in zahlreichen Vorträgen führender Firmen ausführlich abgehandelt. Ein detailiertes Programm mit den Unterpunkten zu den Vorträgen gibt es im Januar/Februar auf der Webseite von SV-Veranstaltungen www.sv-fachveranstaltungen.de und in der ersten Ausgabe 2012 der Automobil-Elektronik.
 

Siegfried W. Best

: ist Chefredakteur der AUTOMOBIL ELEKTRONIK

(sb)

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