Die Entwicklung im Halbleitermarkt für Medizinelektronik lässt sich nur grob schätzen. Der ZVEI weist diese Werte für Deutschland oder Zentraleuropa nicht ausdrücklich aus. Die Umsätze befinden sich aber im Marktsegment Industrie und der Bereich ist in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen. Er wird auch zukünftig diesen positiven Trend fortsetzen. Bei den Marktanalysen und Prognosen ist aber immer zu beachten, dass nur die Umsätze mit Medizinelektronik gezählt werden, die die einschlägigen Medizinelektronik-Normen, -Standards und -Qualifikationen erfüllen. Das ist bei den sogenannten Wearables, also vernetzte und mobile Gesundheitsvorsorge (zum Beispiel Thermometer, Schritt- und Pulszähler) in der Regel nicht gegeben.
Wie schon bei der erfolgreichen Erstveranstaltung des Medizin-Elektronik-Kongresses im vergangenen Jahr werden wir auch 2018 wieder den Fokus nicht auf tieftechnische Detailinformationen über elektronische Systeme im Medizinbereich legen, sondern vielmehr die Basis für die Strategieentscheidungen über zukünftige Produkte in den Mittelpunkt stellen.
Der vier Themenbereiche: Zusammenarbeit der Geräte (Schnittstellen und Standards), Usability (Anwenderinteraktion mit Maschinen), Zusammenarbeit über die Wertschöpfungskette sowie der Bereich von der Forschung über die Architektur zum fertigen Produkt, bleiben erhalten und werden mit neuen Inhalten gefüllt.
Der Kongressbeirat besteht aus Diethelm Carius, VDMA, Dr. Peter Herrmann, Universitätsmedizin Göttingen, Matthias Hölzer-Klüpfel, Würzburg, Dr. Hans-Otto Maier, B.Braun, Melsungen, Prof. Dr. Phuc Nguyen, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Michael Quintel, Universitätsmedizin Göttingen, Matthias Wedel, Siemens Healthcare GmbH, Erlangen.
Aus der Industrie werden unter anderem Vorträge gehalten: Software-Security für die Medizin von Dr. Andreas Kühlmann, Leiter SW Integrity Gruppe, Synopsys GmbH, Bluetooth-Low-Energy-Technologie (BLE) in der Medizintechnik von Dr. Roland Neb, Technischer Projektleiter und Softwareentwickler, Exco GmbH, sowie „Wie man mit Augmented Reality und mobiler Ganganalyse Exoprothesen und Exoskelette optimieren kann“ von Erik Albrecht-Laatsch, Abteilungsleiter Embedded Systems, Otto Bock Healthcare Deutschland GmbH. An der Schnittstelle von Medizin und Elektronik befindet sich Prof. Dr. Bernhard Wolf, TU München und Steinbeiss Transfer Zentrum für medizinische Elektronik und Lab-on-Chip-Systeme mit seinem Vortrag „Gesund durch Elektronik – Möglichkeiten und Grenzen der Medizinelektronik“.
Anmeldungen für interesseirte Teilnehmer sind noch möglich. Ein Blick auf die eigens eingerichtete Homepage gibt einen Überblick über das gesamte Programm.
Hans Jaschinski
(jj)