Grundgedanke der Entwickler war, ein flexibles Bedienkonzept für alle Einsatzbereiche zu entwickeln, von Low Cost bis High End. Die Basis bildet ein Feldbus-spezifisches Grundmodul, das mit bis zu 15 busunabhängigen I/O-Erweiterungsmodulen ergänzt werden kann. Jedes Modul ist mit acht beleuchtbaren Kontaktgebern bestückt, die sich mit Tastern und Leuchten der verschiedenen Baureihen bestücken lassen. Insgesamt können bis zu 128 Befehlsstellen inklusive Meldeleuchten effizient in die Automatisierungslösung eingebunden werden.
Das Bedienkonzept unterscheidet zwei Szenarien: Den Tableau-Aufbau, bei dem sich alle Befehlsstellen auf einen Bedienbereich konzentrieren, und den Anlagenbau mit mehreren Bedienstellen, die in einer Anlage verteilt sind. Beim Tableaubau kann die Bedienstelle im Maximalausbau bis zu 64 Befehlsstellen mit 64 Meldeleuchten haben. Die insgesamt acht Module (Basismodul plus sieben Erweiterungsmodule) werden mit einem Flachbandkabel verbunden. Dabei dürfen die einzelnen Module maximal 250 mm voneinander entfernt sein.
Anlagen verfügen dagegen über mehrere Bedienplätze – in der Regel ein Hauptbedienfeld und verschiedene Nebenbedienfelder. Analog zum Tableaubau setzt sich das Hauptfeld aus dem Basismodul mit integriertem Busknoten und weiteren Modulen zusammen. Die Nebendienststellen basieren auf den Erweiterungsmodulen. Die Unterschiede zum Tableaubau liegen in der maximalen Anzahl an Befehlsstellen und Meldeleuchten, 128 verteilt auf das Basismodul und 15 Erweiterungsmodule sind machbar, und im Abstand zwischen den Modulen. Leitungslängen bis 5 m sind zulässig bei einer Gesamtlänge von maximal 30 m.
Bei dem Konzept entfällt die sonst übliche Verkabelung der Befehlsstellen, was zum einen Zeit bei der Installation spart und zum anderen Verdrahtungsaufwand und Platzbedarf reduziert. Zudem behält ein Maschinenbauer langfristig die Flexibilität: Ändern sich die Anforderungen, etwa weil weitere Betätiger notwendig sind, lassen sich die Tableaus jederzeit erweitern. Der Wechsel auf ein anderes Bussystem funktioniert genauso: Einfach das Basismodul tauschen. Die restliche Installation bleibt davon unberührt. Aufgrund des Aufbaus eignet sich das modulare Bedienkonzept für alle Einsatzgebiete und erlaubt durch die Standardisierung kostenoptimierte Lösungen bereits ab etwa zehn Einheiten – ein Aspekt, der besonders für den Sondermaschinenbau mit kleinen Stückzahlen interessant ist.
Die standardisierten Module gibt es im Raster von 25 mal 25, 27 mal 27 und 30 mal 30 mm und lassen sich anreihen. Aufgrund des Steckprinzips müssen in der Frontplatte keine zusätzlichen Distanzbolzen zur Befestigung der Baugruppen angebracht werden. Elektrotechnisch braucht das Basismodul lediglich die Versorgungsspannung von 24 V DC und die jeweilige Kommunikationsleitung. Schlegel unterstützt die Bussysteme AS-Interface, CANopen, Profibus, Ethercat, Profinet I/O und Ethernet/IP.
Jedes Modul ist mit acht Eingängen auf Kontaktgebern mit Sprungfunktion und acht Ausgängen auf festbestückte oder optional steckbare Leuchtdioden bestückt. Je nach Anwendungsgebiet können maximal 64 I/Os (Tableaubau) oder 128 I/Os (Anlagenbau) realisiert werden. Weitgehend standardisierte Module senken dabei die Kosten. Individuelle Anforderungen sind aber ebenso integrierbar.
Trotz der hohen Standardisierung ermöglicht das System auch kundenspezifische Anpassungen. Lässt sich die Design-Vorstellung nicht mit den Standardmodulen umsetzen, wird das individuelle Design mit Teilmodulen und einer spezifisch angepassten Trägerkarte realisiert. In Summe ist die Kombination von Standard- und Individualmodulen dabei immer noch kostengünstiger als komplett individuelle Bedientafeln.
Hannover Messe 2015
Halle 11, Stand C40
Wolfgang Zoll
(sk)