MSR400 - Kopie

Der Selektiv-Lötroboter MSR400 verarbeitet THT-Bauteile zuverlässig, weil automatisiert. (Bild: Factronix)

Trotz der Nachteile sind THT-Bauteile oft nicht zu ersetzen. In der Leistungselektronik sind sie nicht wegzudenken und bei größeren mechanischen Belastungen wie bei Steckverbindern oder Schaltern sind bedrahtete Bauformen stets erste Wahl. Zudem verhindern aufwändige Neu-Zertifizierungen oftmals den Ersatz von THTs. Obwohl sie größere Ströme wie jene in der Hochleistungselektronik verkraften können, ist Fingerspitzengefühl bei der Verarbeitung von THTs anzuraten: Wenn Lötverfahren wie Wellenlöten, Selektivlöten oder Handlöten sich für die THT-Fertigung technisch nicht eignen, kommt der Lötroboter ins Spiel. Gerade gegenüber dem Handlötverfahren kann der Selektiv-Lötroboter im besonderen Maße seine Vorteile ausspielen: Beim Handlöten kann es selbst bei ausgewiesenen Profis zu Qualitätseinbußen kommen. Beispiele sind ein fehlender Lotdurchstieg aufgrund zu geringer Löttemperatur, durch zu viel Lötzinn verursachte Brückenbildungen oder durch Überhitzung geschädigte Bauteile.

Die Vorteile eines Lötroboters liegen da klar auf der Hand: Durch die Automation des Lötprozesses ist es möglich, Vorheizzeit, die Menge des Zinns, Zufuhrgeschwindigkeit, die Lötdauer und die Temperatur exakt einzustellen und individuell zu programmieren. Daraus resultiert eine gleichbleibende Qualität bei den Lötverbindungen – sowohl technisch wie auch optisch. Die IPC-A-610 kann so für jede Lötstelle zuverlässig eingehalten werden. Mit dem MSR400 von Mechatronika stellt Vertriebspartner Factronix nun einen automatischen Lötroboter zum Selektivlöten von bedrahteten Bauelementen zur Verfügung.

 

Flexibel Selektivlöten

Mit dem sensorgesteuerten Präzisionslötkopf mit integrierter Regeleinheit entspricht der Lötvorgang den Vorgaben der IPC und übertrifft die Reproduzierbarkeit des Handlötens deutlich. Die Lötspitze wird direkt auf die Lötstelle geführt und das Lötzinn von oben seitlich zugeführt. Dabei erreicht die Lötspitze mit einer Leistung von 90 W einen Temperaturbereich von 150 °C bis hin zu 450 °C. Der Winkel der Lötspitze lässt sich variabel von 0 Grad bis hin zu 45 Grad einstellen. Überdies verarbeitet der Selektiv-Lötroboter zuverlässig Lötdrähte mit Durchmessern von 0,5 mm bis 1 mm bei einer Vorschubgeschwindigkeit von bis zu 30 mm/s. Das System weist zudem eine Lötdrahterkennung auf. Sehr praktisch ist überdies die automatische Lötspitzenreinigung.

 

Mit einer flexiblen XYZ-Einheit lässt sich jede einzelne Lötstelle anhand der X-Y-Z-Koordinaten mit individuellen Lötparametern programmieren und Bauteilabstände bis zu 0,01 mm exakt ansteuern. Den ausgewiesenen XY-Bereich gibt Hersteller Mechatronika mit 400 mm x 330 mm an. Mit 75 mm in der Z-Achsenbewegung lassen sich auch sperrige THTs verarbeiten. Um alle Lötstellen gut erreichen zu können, kann der Lötroboter seine Lötkolbenspitze um 315 Grad drehen.

 

Problemlos lässt sich das System manuell über die Teach-In-Funktion mittels eines Vision-Systems programmieren. Parallel dazu können aber auch Gerberdaten importiert werden. Der MSR400 erkennt zuverlässig Passer- und BAD-Marken sowie die Leiterplattenoberfläche. Darüber hinaus verfügt der Selektiv-Lötroboter über ein 17 Zoll großes LC-Display und ist mit Tastatur und Maus leicht zu bedienen.

SMTconnect: Halle 4A, Stand 110 und Halle 5, Stand 434B

(mrc)

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