Fertigung von Svolt Energy Technology bei Überherrn im Saarland.

Modell eines der beiden geplanten Gebäude für die Batteriezell-Fertigung von Svolt Energy Technology bei Überherrn im Saarland. (Bild: Svolt Energy Technology)

Der Standort Saarland setzte sich mit der Entscheidung von Svolt Energy Technology im Wettbewerb gegen 30 Regionen aus Europa durch. Produziert werden in Deutschland vorrangig Batteriezellen und Module sowie Hochvoltspeichersysteme (Packs). Die Batteriezellproduktion wird bei Überherrn im Landkreis Saarlouis entstehen und Ende 2023 beginnen. In ihrer finalen Ausbaustufe soll sie eine Produktionskapazität von 24 GWh erreichen; das entspricht Batterien für 300.000 bis 500.000 E-Autos pro Jahr. Die Modul- und Pack-Fabrik wird auf einem Industriegelände nahe bei Heusweiler verwirklicht, das für die Modul- und Pack-Fertigung umgebaut wird. Hier soll die Produktion bereits Mitte 2022 anlaufen. Insgesamt sollen an den beiden Standorten bis zu 2.000 Arbeitsplätze entstehen.

Die Batteriefabriken von Svolt Energy als Animation

In Europa will sich Svolt „entsprechend der Marktgegebenheiten schwerpunktmäßig auf die Entwicklung von Subsystemen wie Batteriezellen, Modulen und Steuerungssystemen fokussieren“, erklärte Kai-Uwe Wollenhaupt, Präsident von Svolt Europe und Vize-Präsident von President Svolt Energy Technology. Umgesetzt wird das Großprojekt in Zusammenarbeit zwischen Svolt, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr (MWAEV) des Saarlandes und der Strukturholding Saar (SHS). Die SHS wird von Svolt mit der Errichtung und dem schlüsselfertigen Aufbau der beiden Fabriken beauftragt.

Modell der Modul- und Pack-Fabrik von Svolt bei Heusweiler, die bereits Mitte 2022 mit der Produktion beginnen soll. Svolt Energy Technology

Modell der Modul- und Pack-Fabrik von Svolt bei Heusweiler, die bereits Mitte 2022 mit der Produktion beginnen soll. Svolt Energy Technology

100 GWh Produktionskapazität bis 2025 geplant

Bis 2025 plant Svolt den Aufbau von weltweit 100 GWh Batteriezell-Produktionskapazitäten. Vorgesehen sind neben dem Werk in Deutschland drei Werke in Asien-Pazifik mit einer installierten Gesamtkapazität von 76 GWh. Die erste der vier geplanten Zellfabriken eröffnete Svolt bereits im November 2019 im chinesischen Jintan. Darüber hinaus entstehen – abhängig vom Kundenbedarf – mehrere Modul- und Pack-Werke. Die Gesamtinvestitionen dafür werden etwa 8 Milliarden Euro betragen und rund 10.000 Arbeitsplätze schaffen.

Kobaltfreie Hochnickelbatteriezellen ab Mitte 2021

Svolt will seine R&D-Kapazitäten weiter kontinuierlich ausbauen. Dem Unternehmen gelang es beispielsweise als erstes, kobaltfreie Nickel-Mangan-Batteriezellen in massentauglicher Industriequalität in Serie herzustellen. Sie erzielen eine Energiedichte, die mit der von herkömmlichen Hochnickelzellen vergleichbar ist. Durch den Verzicht auf Kobalt sind sie „nachhaltiger, langlebiger und kostengünstiger“, schreibt das Unternehmen. Bereits Mitte 2021 will Svolt die ersten kobaltfreien Hochnickelbatteriezellen in Fahrzeugen verbaut auf den Markt bringen. Zielsegment ist der Mittelklasse-Volumenmarkt. Der Batteriehersteller arbeitet auch an Festkörperbatterien.

Svolt ist ein Spin-off des chinesischen Automobilherstellers Great Wall Motors. Weltweit beschäftigt der Batteriehersteller rund 3.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen bietet maßgeschneiderte Lösungen auf Batteriezell-, Modul- und Hochvoltspeicher-(Pack)-Ebene an sowie Batteriemanagementsysteme (BMS) und Software-Lösungen.

(dw)

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