Vor 20 Jahren, im Jahr 1998, entstand TTTech als Spin-off der Technischen Universität Wien. Die Gründer waren damals Prof. Kopetz, sein Sohn Georg Kopetz sowie Stefan Poledna. Seitdem konnten die Unternehmen der TTTech-Gruppe ihre Kerntechnologien in Echtzeit-Netzwerkplattformen und Sicherheitssteuerungen stetig weiterentwickeln und die Zahl der Mitarbeiter auf 1600 erhöhen. Gerade die Geschäftsfelder Industrie, Automotive sowie Luft- und Raumfahrt sind wichtige Antriebskräfte für das Unternehmen, so kommen beispielsweise die unterschiedlichen Plattformlösungen des österreichischen Technologiekonzerns verstärkt in diesen Applikationen zum Einsatz.
Pünktlich zum 20-jährigen Bestehen will sich TTTech eine neue Konzernstruktur geben. Bereits im Juli 2018 ging die Gruppe eine strategische Partnerschaft mit Audi, Infineon, GE Ventures und Samsung ein, wodurch die TTTech Auto AG entstand. Ziel derer ist es, eine globale Sicherheitsreferenzplattform für automatisiertes und autonomes Fahren zu schaffen. Im August 2018 konnte das neu gegründete Unternehmen dann auch erfolgreich ein Joint-Venture-Unternehmen mit dem chinesischen Automobilhersteller SAIC Motors in Shanghai registrieren und somit den Zugang zum größten Automobilmarkt ausbauen. Im Interview mit AUTOMOBIL-ELEKTRONIK-Chefredakteur Alfred Vollmer erklärt Stefan Poledna die Automotive-Strategie von TTTech.
Um der neuen Konzernstruktur mit starkem Fokus auf die Entwicklung neuer Technologien Rechnung zu tragen, ernannte TTTech Manfred Prammer im Sommer 2018 neben den Gründern Georg Kopetz und Stefan Poledna zum dritten Mitglied des Vorstands. In seiner neuen Funktion ist Manfred Prammer für die Bereiche Entwicklung sowie Supply Chain Management verantwortlich und ist auch Teil der Geschäftsführung des Joint Ventures TTControl.
Meilensteine für das Automobilgeschäft von TTTech
2018 stellt auch einen Meilenstein in der Geschichte des Automobilgeschäfts des Unternehmens und der Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Konzern dar. Mehrere Serienmodelle mit der TTTech-Technologie als zentralem Bestandteil an Bord kamen auf den Markt, wodurch sie gleichzeitig auch zu den ersten Serienmodellen mit automatisierten Fahren auf Level 3 zählen. Die modulare Plattform für automatisiertes Fahren, Motionwise, wurde zu einem wichtigen Teil der zFAS-Computerarchitektur. Zuletzt entschied sich BMW für TTTech Auto als Softwareentwicklungspartner, um das automatisierte Fahren der Stufen 3 und 4 auf Autobahnen bis 2021 zu ermöglichen.
Mit OPC UA TSN auf dem Vormarsch
TTTech konnte sich nicht nur den Trend zu autonomen Systemen in der Automobilindustrie zu Nutze machen, sondern hat sich auch zu einem Anbieter für Echtzeit-Kommunikation und Open-Computing-Plattformen für das Industrial Internet und Industrie 4.0 entwickelt. Die Industrial IoT-Plattform Nerve entwickelte TTTech für den Markt der industriellen Automatisierung. Nerve ermöglicht es Maschinenbauern und Produktionsunternehmen, die Chancen der Industrie 4.0 mit Dienstleistungen zu nutzen, die auf nahtlosen Software-Updates, proaktiver Wartung und optimierter Maschinenleistung basieren. Der österreichische Technologiekonzern ist eine treibenden Kraft im Standardisierungsprozess des Time Sensitive Networking (TSN) und fördert OPC UA TSN als einheitlichen Kommunikationsstandard für die Fertigung.
(prm)