Auch wenn die Statistik für den Auftragseingang im September erstmals seit langem positiv ist, insgesamt liegen die Auftragseingänge im 3. Quartal 2020 3,6 % unter ihrem Vorjahreswert.

Auch wenn die Statistik für den Auftragseingang im September erstmals seit langem positiv ist, insgesamt liegen die Auftragseingänge im 3. Quartal 2020 3,6 % unter dem Vorjahreswert. (Bild: ZVEI)

„Das war der erste Anstieg seit Februar“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann mit Blick auf den Auftragseingang. „Allerdings war der September des Vorjahres ein recht schwacher Monat gewesen, sodass die Messlatte entsprechend tiefer lag.“ Insgesamt liegen die Auftragseingänge im 3. Quartal 2020 jedoch 3,6 % unter ihrem Vorjahreswert. Der Abwärtstrend war jedoch merklich kleiner als im 2. Quartal 2020 (-15,6 %) und auch geringer als im 1. Quartal (-4,3 %). Für die ersten drei Quartale dieses Jahres ergibt sich so insgesamt ein Auftragsrückgang um 7,8 % gegenüber Vorjahr.

Die preisbereinigte Produktion war im September 5,7 % geringer als im Vorjahr, war damit jedoch weniger rückläufig als in den Monaten zuvor. Im 3. Quartal belief sich der Rückgang auf 8,7 % (nach -15,3 % in Q2). Zwischen Januar und September 2020 lag der Branchen-Output um 8,7 % niedriger als vor einem Jahr.

Umsatz der deutschen Elektrounternehmen hinter Vorjahreswert

Mit 16,3 Milliarden Euro blieb der Umsatz der deutschen Elektrounternehmen im September 2020 um 4,5 % hinter seinem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Die Inlandserlöse kamen auf 7,7 Milliarden Euro (-4,3 %), die Auslandserlöse auf 8,6 Milliarden Euro (-4,6 %). Mit Kunden aus dem Euroraum konnte im September ein leichtes Plus von 1,4 % auf 3,3 Milliarden Euro erzielt werden, wohingegen das Geschäft mit Drittländern weiter deutlich schrumpfte (-8,0 % auf 5,3 Mrd. Euro).

In den gesamten ersten drei Quartalen dieses Jahres belief sich der aggregierte Branchenumsatz auf 130,3 Milliarden Euro. Er lag somit 8,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Auslandserlöse (-8,6% auf 68,5 Mrd. €) fielen einen Prozentpunkt stärker aus als die Inlandserlöse (-7,6% auf 61,8 Mrd. €). Die Geschäfte mit der Eurozone gingen um 9,0 Prozent auf 25,2 Milliarden Euro zurück. Mit Drittländern wurden von Januar bis September 43,3 Milliarden Euro und damit 8,4 Prozent weniger umgesetzt als 2019.

Die Kapazitätsauslastung in der Branche hat sich zu Beginn des vierten Quartals 2020 deutlich erholt. Sie befindet sich nunmehr bei 80,8 % der betriebsüblichen Vollauslastung – nach 75,4 % am Anfang des 3. Quartals. Gleichzeitig hat die Reichweite der Auftragsbestände leicht von 3,3 auf 3,4 Produktionsmonate zugenommen. Die Unternehmen der Elektroindustrie haben ihre Produktionspläne indes etwas nach unten revidiert. Hier liegt der Saldo aus Firmen, die in den kommenden drei Monaten mehr beziehungsweise weniger herstellen wollen, jetzt bei +12,5 Zählern. Im Vormonat waren es noch +14.

Das Geschäftsklima in der Branche hat es im Oktober ebenfalls erstmals seit Februar wieder leicht über die Null-Linie geschafft. „Allerdings fand die jüngste Erhebung größtenteils noch vor den neuerlichen Corona-Beschränkungen statt“, sagte Gontermann. „Insoweit würde auch ein Rückfall nach der nächsten Befragungsrunde in den kontraktiven Bereich kaum überraschen.“

(dw)

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