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Dr. Primit Parikh, CEO von Transphorm (li) und Hidetoshi Shibata, CEO von Renesas besiegeln die Vereinbarung. (Bild: Renesas Electronics)

Renesas Electronics und Transphorm, Anbieter von Galliumnitrid-Leistungshalbleitern (GaN), haben eine endgültige Vereinbarung getroffen, nach der eine Tochtergesellschaft von Renesas alle ausstehenden Stammaktien von Transphorm für 5 US-Dollar erwirbt. Das entspricht einer Prämie von ca. 35 % auf den Schlusskurs von Transphorm am 10. Januar 2024, einer Prämie von ca. 56 % auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten zwölf Monate und einer Prämie von ca. 78 % auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten sechs Monate. Die Transaktion bewertet Transphorm mit rund 339 Millionen US-Dollar.

Die Transaktion wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres 2024 abgeschlossen. Durch die Übernahme erwirbt Renesas die GaN-Technologie und erweitert damit die Reichweite in Märkten wie Elektrofahrzeuge, Computer (Rechenzentren, KI, Infrastruktur), erneuerbare Energien, industrielle Energieumwandlung und Schnellladegeräte/Adapter.

Eigene SiC-Produktionslinie und Zehn-Jahres-Vertrag

Branchenweit ist ein Übergang zu Materialien mit breiter Bandlücke (Wiede Bandgap (WBG)) zu beobachten, zu denen Siliziumkarbid (SiC) und GaN gehören. Diese Materialien ermöglichen einen breiteren Spannungs- und Schaltfrequenzbereich als herkömmliche siliziumbasierende Bauelemente. Um diese Dynamik weiter auszubauen, hat Renesas die Einrichtung einer eigenen SiC-Produktionslinie angekündigt, unterstützt durch einen Zehn-Jahres-Vertrag über die Lieferung von SiC-Wafern.

Renesas möchte nun das WBG-Portfolio mit der Expertise von Transphorm im Bereich GaN weiter ausbauen. Laut einer Branchenstudie wird die Nachfrage nach GaN jährlich um mehr als 50 Prozent steigen. Renesas wird die autoqualifizierte GaN-Technologie von Transphorm einsetzen, um neue Stromversorgungslösungen zu entwickeln, etwa X-in-1-Antriebslösungen für Elektrofahrzeuge, sowie Computer-, Energie-, Industrie- und Verbraucheranwendungen. Auch Infineon hat Ende 2023 in GaN investiert: Für 830 Millionen US-Dollar kaufte der Konzern GaN Systems.

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(Bild: Adobe Stock 204728350, Hüthig)

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