Stand vom 30.8.2023
Die Komax-Gruppe verzeichnete im 1. Halbjahr 2023 einen Bestellungseingang von CHF 346,2 Millionen, ein Zuwachs von 1,0 % gegenüber dem Vorjahr (CHF 342,8 Millionen). Durch den Abbau des hohen Auftragsbestands aus dem Vorjahr und den Zusammenschluss mit Schleuniger stieg der Umsatz um 67,5 % auf CHF 404,9 Millionen (Vorjahr: CHF 241,8 Mio.). Das betriebliche Ergebnis (EBIT) nahm aufgrund eines Gebäudeverkaufs um 81,5 % auf CHF 55,5 Millionen zu (Vorjahr: CHF 30,6 Mio.). Die EBIT-Marge stieg von 12,6 % auf 13,7 % und das Gruppenergebnis nach Steuern (EAT) erhöhte sich auf CHF 40,7 Millionen (Vorjahr: CHF 23,3 Mio.). Ebenfalls positiv entwickelte sich der Free Cashflow, der CHF 39,5 Millionen betrug (Vorjahr: CHF 3,5 Mio.). Für das zweite Halbjahr 2023 ist die Komax Gruppe zuversichtlich, die im März abgegebene Prognose für das Geschäftsjahr 2023 erfüllen zu können.
Integration von Schleuniger auf gutem Weg
Aufgrund des Kriegs in der Ukraine und des Zusammenschlusses mit Schleuniger startete das Jahr 2023 mit einem rekordhohen Auftragsbestand, den das Unternehmen im ersten Halbjahr auf ein in den vergangenen Jahren übliches Niveau abbauen konnte. Die Schleuniger Gruppe wurde per 1. September 2022 konsolidiert und floss somit im ersten Halbjahr 2023 erstmals für eine gesamte Berichtsperiode in das Ergebnis ein.
Die Integration der Schleuniger Gruppe in die Komax Gruppe schreitet planmäßig voran, ein Schwerpunkt des Integrationsprozesses ist aktuell die Optimierung des weltweiten Vertriebs- und Servicenetzwerks. Im Rahmen dieses Prozesses kaufte etwa Estanflux per 1. Juli 2023 Komax Portugal. Estanflux ist bereits seit Jahrzehnten die Vertretung von Komax in Spanien und seit kurzem auch von Schleuniger und deckt nun die gesamte Iberische Halbinsel ab.
Volatile Märkte und organisches Wachstum
Die Märkte der Komax Gruppe entwickelten sich unterschiedlich und waren volatiler als gewohnt. In Europa sowie in Nord-/Südamerika investierten Kunden weiterhin in die Automatisierung. Aufgrund steigender Zinsen und der verhaltenen Wirtschaftsperspektiven beanspruchten die Investitionsentscheide teilweise zusätzliche Zeit, doch der Trend sei unverändert spürbar. Dies zeigt sich nicht nur im Marktsegment Automotive, sondern vor allem auch im Marktsegment Industrial, das weniger volatil ist. In Asien/Pazifik, insbesondere in China, waren Kunden deutlich zurückhaltender beim Investieren in Automatisierungslösungen als im Vorjahr, was in dieser Region zu einem erheblich schwächeren Ergebnis führte.
Als Folge der Wirtschaftssituation in China erzielte die Komax-Gruppe noch 15,9 % ihres Umsatzes in Asien/Pazifik, nachdem es im Vorjahr 21,9 % gewesen waren. Mit 49,3 % ist der Umsatzanteil in Europa weiterhin mit Abstand am größten (Vorjahr: 42,6 %), gefolgt von Nord-/Südamerika mit 24,1 % (Vorjahr: 21,7 %) und Afrika (v. a. Marokko und Tunesien) mit 10,7 % (Vorjahr: 13,8 %). Insgesamt stieg der Umsatz um 67,5 % auf CHF 404,9 Millionen (Vorjahr: CHF 241,8 Mio.). Dabei betrug das Wachstum organisch 11,2% und akquisitorisch 54,2 %. Der Fremdwährungseinfluss war mit -2,6 % klar negativ.
EBIT-Entwicklung und Free Cashflow
Das betriebliche Ergebnis (EBIT) stieg um 81,5 % von CHF 30,6 Millionen auf CHF 55,5 Millionen und die EBIT-Marge von 12,6 % auf 13,7 %. Ohne den Gebäudeverkauf in Rotkreuz (CH), der Umsatz und EBIT um jeweils CHF 11,1 Millionen erhöhte, läge die EBIT-Marge bei 11,3 %. Im Vergleich zum Vorjahr war der Produktemix im ersten Halbjahr 2023 weniger vorteilhaft und die Entwicklung der Fremdwährungen reduzierte die EBIT-Marge zusätzlich um 0,6 Prozentpunkte. Das Gruppenergebnis nach Steuern (EAT) erhöhte sich auf CHF 40,7 Millionen (Vorjahr: CHF 23,3 Mio.), wozu der Gebäudeverkauf CHF 9,7 Millionen beisteuerte.
Das finanzielle Fundament ist weiterhin solide: Per 30. Juni 2023 belief sich das Eigenkapital auf CHF 414,4 Millionen (31. Dezember 2022: CHF 416,6 Mio.). Die Eigenkapitalquote stieg auf 53,9 % (31. Dezember 2022: 53,2 %). Ebenfalls sehr positiv entwickelte sich der Free Cashflow, der CHF 39,5 Millionen betrug(Vorjahr: CHF 3,5 Mio.). Die Nettoverschuldung sank im ersten Halbjahr auf CHF 101,3 Millionen (31. Dezember 2022: CHF 105,5 Mio.).
Für das zweite Halbjahr 2023 ist die Komax-Gruppe zuversichtlich, die im März abgegebene Prognose für das Geschäftsjahr erfüllen zu können: einen Umsatz von insgesamt rund CHF 770 Millionen und eine EBIT-Marge von rund 11 % (ohne Gebäudeverkauf in Rotkreuz).
Update vom 16.1.2024
Gegen Jahresende 2023 haben die Kunden der Komax Gruppe sich aufgrund wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten zunehmend zurückhaltender bei Investitionsentscheiden gezeigt. Es resultierte ein Bestellungseingang von CHF 686,5 Millionen, was einer Zunahme um 1,2 % gegenüber dem Vorjahr (CHF 678,1 Mio.) entspricht. Dementsprechend revidiert die Gruppe die Prognose für das Geschäftsjahr 2023.
Unter Berücksichtigung von ersten provisorischen Zahlen des gesamten Geschäftsjahres 2023 erwartet Komax einen Umsatz von ca. CHF 750 Millionen (2022: CHF 606,3 Mio.) und eine EBIT-Marge von rund 9 % (2022: 11,8 %). Damit dürfte der Umsatz knapp CHF 20 Millionen tiefer ausfallen als die prognostizierten CHF 770 Millionen und zu einer rund zwei Prozentpunkte tieferen EBIT-Marge führen als die vorausgesagten rund 11 %. Die gegenüber dem Vorjahr dennoch markante Umsatzsteigerung um mehr als 20 % ist einerseits auf den Zusammenschluss mit Schleuniger und anderseits auf den rekordhohen Auftragsbestand zurückzuführen, mit dem die Komax Gruppe ins Jahr 2023 gestartet ist.
Die nun erwartete EBIT-Marge von rund 9 % beinhaltet keine außerordentlichen Effekte wie den Gewinn aus dem im ersten Quartal 2023 vollzogenen Verkauf eines Gebäudes am Produktionsstandort in Rotkreuz, Schweiz, von CHF 11,1 Millionen und die Aufwendungen für die Schließung des Standorts in Jettingen, Deutschland.