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(Bild: Redaktion IEE)

"Wir haben schon digitalisiert, bevor alle davon geredet haben", so Sami Atiya, Leiter des ABB-Geschäftsbereichs Robotik

"Wir haben schon digitalisiert, bevor alle davon geredet haben", so Sami Atiya, Leiter des ABB-Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation, auf der Hannover Messe. Redaktion IEE

Hans-Georg Krabbe, Vorstandsvorsitzender der ABB, auf der Pressekonferenz in Hannover Redaktion IEE

Hans-Georg Krabbe, Vorstandsvorsitzender der ABB, auf der Pressekonferenz in Hannover Redaktion IEE

Seit April gliedert sich ABB in die Bereiche Elektrifizierung, Industrieautomation und Antriebstechnik auf. Der vierte Bereich Robotik & Fertigungsautomation verbindet die Steuerungstechnik von B&R mit dem Robotikportfolio. Im Konzernvorstand verantwortet Sami Atiya die neu aufgestellte Division. Ausgegliedert wird dagegen das Stromnetz­geschäft, dessen Verkauf an Hitachi bis 2020 abgeschlossen sein soll. Angekündigt hatte ABB diesen Schritt bereits Ende 2018 ‒ jetzt greift die Struktur.

Auf dem Messestand fertigte eine Produktionszelle Armbanduhren in Losgröße 1. Dabei kombinierte ABB den kollaborativen Roboter Yumi und das flexible Transportsystem SuperTrak von B&R. Auch Mitarbeiter konnten sich in der Produktionszelle aufhalten, gemäß der Idee der Human Track Collaboration (HTC). Messebesucher sahen auch die einarmige Variante von Yumi, die nach ihrer Premiere auf der automatica 2018 kurz vor der Marktreife steht.

ABB Ability im Fokus

Als weiteren Punkt zeigte ABB ihr übergreifendes Digitalangebot ABB Ability, mit dem alle vier Geschäftsbereiche ihre Kunden mit indivuduellen Lösungen versorgen. Die mehr als 210 auf der Messe präsentierten Lösungen – beispielsweise der Ende Januar vorgestellte Smart Sensor für Stehlager – nutzen das Potenzial der Netzwerk-Konnektivität und Datenanalysen, um Mehrwert für die Kunden zu schaffen. So lassen sich etwa Zustand und Leistung von Robotern mit Connected Services zentral überwachen und die Produktivität durch vorausschauende, proaktive Wartung und schnellere Reaktions- und Wiederherstellungszeiten erhöhen. In Zukunft soll ABB Ability auch autonome Technologien und Künstliche Intelligenz nutzen, um industrielle Systeme bei der Anpassung und beim Lernen in komplexen, datenintensiven Umgebungen zu unterstützen.

Weiter stellt ABB auf der Hannover Messe die erste gemeinsame Entwicklung aus der globalen Partnerschaft mit Dassault Systèmes aus Frankreich vor. Die Kombination der ABB Ability-Suite mit der kollaborativen 3DExperience Plattform von Dassault Systèmes ermöglicht es, ein durchgängig digitales End-to-End Portfolio anbieten zu können. Dazu gehört ein digitales Zwillingssystem, mit dem Kunden Betriebsabläufe vor der Installation in virtuellen Fabrikmodellen und Produktlinien testen können. Mit der im vergangenen Februar verkündeten Partnerschaft setzt ABB ihre Kernstrategie der Zusammenarbeit mit branchenführenden Unternehmen fort, die im Digitalbereich bereits zu strategischen Allianzen mit Unternehmen wie IBM, HPE oder Microsoft geführt hat.

ABB Ericsson Hannover Messe Kooperation

ABB CEO Ulrich Spiesshofer und Börje Ekholm, Präsident und CEO von Ericsson bei der Bekantgabe der Kooperation. ABB

In dieselbe Kategorie fällt auch die auf der Hannover Messe verkündete Kooperation mit Ericsson, um die drahtlose Automatisierung mittels 5G für flexible Fabriken zu beschleunigen. Dafür legten die Unternehmen in einem Memorandum of Understanding (MoU) ihre gemeinsame Vision für die flexible Produktion mit Automatisierung und drahtloser Kommunikation fest. Die Zusammenarbeit startet vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden Industrie 4.0 und beginnenden 5G-Konnektivität, die Unternehmen eine Steigerung ihrer Produktivität durch Automatisierung und Digitalisierung ermöglichen soll. Das MoU bekräftigt die Absicht beider Partner, ihre bereits intensive Forschungszusammenarbeit fortzusetzen, Verbesserungen der Fertigungsprozesse und der Automatisierung zu erkunden und neue Geschäftsmöglichkeiten für das industrielle Ökosystem zu erschliessen.

Ericsson setzt in seinen Fertigungsstätten im estnischen Tallinn ein intelligentes Automatisierungssystem ein, für das ABB eine vollständig automatisierte, flexible Roboterzellenlösung für den Zusammenbau von 5G-Funkgeräten bereitgestellt hat.

(ml)

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