In zehn Hallen findet auf dem Stuttgarter Messegelände von 25. bis zum 27. April 2023 die Logimat statt.

In zehn Hallen findet auf dem Stuttgarter Messegelände von 25. bis zum 27. April 2023 die Logimat statt. (Bild: Logimat)

Logimat-Messechef Michael Ruchty
Logimat-Messechef Michael Ruchty (Bild: Logimat)

Auf 125.000 Quadratmetern Gesamtfläche des komplett ausgebuchten Messegeländes - ein Zuwachs um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - präsentieren auf der Logimat mehr als 1.500 Aussteller aus Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika dem internationalen Fachpublikum ihre Palette an Produkten, Systemen und Lösungen für effiziente Intralogistikprozesse. „Die Logimat bietet wieder die hervorragende Chance, sich vor Ort mit wichtigen nationalen und internationalen Playern der unterschiedlichsten Branchenbereiche persönlich auszutauschen, zu vernetzen und wichtige strategische Allianzen einzugehen“, so Messeleiter Michael Ruchty von der Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH in München.

Digitalisierung, Automatisierung und Flexibilität sowie der Bereich Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sind die bestimmenden Themen, die die Intralogistik derzeit prägen - sowohl auf Seiten der Entwickler und Anlagenbauer als bei den Anwenderunternehmen. Entsprechend stellt sich die aktuelle Nachfragesituation bei intralogistischen Investitionsprojekten dar. „Die Nachfrage nach intelligenten und skalierbaren Lösungen steigt. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, die Branche insgesamt gut ausgelastet“, sagt etwa Markus Schlotter, Managing Director Central Europe bei der Exotec GmbH. Die Investitionen fließen in moderne Flurförderzeuge wie Autonome Mobile Roboter (AMR), Prozessautomatisierung, IT und Nachhaltigkeitskonzepte. Das soll die Flexibilität der Intralogistik bei volatiler Nachfrage steigern.

Um den Anspruch einer „Messe der kurzen Wege“ zu erfüllen, sind die zehn Messehallen erneut nach Ausstellergruppen gegliedert. Danach präsentiert das stärkste Ausstellersegment, die Systemintegratoren, Maschinen- und Anlagenbauer, das aktuelle Produkt- und Lösungsspektrum für effiziente Warenflüsse in den Hallen 1 (nebst Galerie), 3, 5 und 7.

Hallenplan Logimat
Der Hallenplan der Logimat 2023 (Bild: Logimat)

Ein zunehmend wichtiges Thema für die Branche sind Energieeinsparung und Ressourceneffizienz. Dabei zählt die Intralogistikbranche durchaus als „Wegbereiter der Circular Economy“, wie Prof. Johannes Fottner, Ordinarius am Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik der TU München, seine Fachveranstaltung im Rahmenprogramm der Logimat betitelt hat. Unter diesem Aspekt sind unter anderem kompakte Lager- und Kommissionierlösungen mit Energierückspeisesystem, Schlafmodus bei verringertem Auftragsaufkommen und geringem Energieverbrauch durch Leichtbauweise angekündigt. Die Verwendung von Super Caps sorgt für Energieeinsparungen bei Shuttlerobotern und bei den Flurförderzeugen.

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Mehr Platz für die Robotik

Ein Novum der Logimat 2023 betrifft den Bereich der fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF) und der Robotik. „Dieses Segment entwickelt sich gegenwärtig derart dynamisch, dass wir dafür die Ausstellungsfläche erweitert haben, um der hohen Nachfrage der Unternehmen nachkommen zu können“, erklärt Messeleiter Ruchty. Der Bereich wird in die Halle 6 verlagert. Dort steht für die mobilen Förderzeuge und Roboter mit insgesamt 10.500 Quadratmetern mehr als die doppelte Ausstellungsfläche gegenüber dem Vorjahr zur Verfügung.

NACHGEFRAGT...bei Sascha Schmel, Geschäftsführer VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik

Sascha Schmel, Geschäftsführer VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik
Sascha Schmel (Bild: VDMA)

Fahrerlose Transportsysteme sind nur ein Beispiel für die voranschreitende Automatisierung der Intralogistik. Welche Rolle spielt hier eigentlich künftig noch der Mensch?

Sascha Schmel: Der Personalmangel ist quer durch alle Branchen allgegenwärtig. Einige Tätigkeiten in der Logistik können bereits nicht mehr wie benötigt besetzt werden und hier können Intralogistiklösungen den Bedarf abdecken.

Der Mensch spielt aber natürlich weiter eine wichtige, um nicht zu sagen eine maßgebliche Rolle. Die Aufgaben und Kompetenzen verändern sich jedoch aktuell stark. Denn je vernetzter und automatisierter Intralogistiksysteme eingesetzt werden, desto mehr IT-Know-how ist gefragt. Und zwar für die Planung solcher Projekte, aber natürlich auch für die Umsetzung bis hin zum produktiven Betrieb. Diese Fachkräfte fehlen natürlich – übrigens auch bei den Intralogistikanbietern selbst.

Welche Rolle spielt die Intralogistik beim großen Ziel der klimaneutralen Industrie?

Schmel: Intralogistik kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten und den innerbetrieblichen Materialtransport bereits heute unter ökologischen Gesichtspunkten optimieren. Das gilt für die Systeme selbst sowie für die Prozesse. Energierückgewinnung, elektrische Antriebe, nachhaltige Materialien und vieles mehr sind bereits heute größtenteils Stand der Technik. Dazu kommt die weitgehend absolvierte Strecke in Richtung „all electric“: Fast jedes Hallendach wird in Zukunft CO2-freien Strom produzieren können, was den ökologischen Fußabdruck der Fertigung und der verbundenen Intralogistik unabhängig vom Strommix im Netz signifikant reduziert. Erfolgreiche Beispiele dafür finden sich immer öfter auch bei unseren Mitgliedern.

Interview: Philip Bittermann

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