Screenshot igumania

Spielerisch will igumania den Nutzer an die Optimierung einer Produktionslinie heranführen. So stehen reduzierte Wartungszeiten und weniger Maschinenstillstände auf dem "Lehrplan". Da das Spiel von igus kommt, stehen die Produkte des Unternehmens natürlich im Vordergrund (Bild: Screenshot igumania)

Ungeplante Wartungszeiten und Produktions­stillstände gehören zu den größten Herausforderungen für Industrieunternehmen. . Der motion plastics Spezialist igus bietet nun die Möglichkeit, selbst zum Produktionsleiter zu werden, um solche Probleme spielerisch zu lösen – mit dem Browser-Spiel igumania. Das Idle-Game – dabei läuft das Spiel von selbst, auch ohne Interaktion des Spielers – wurde mithilfe der Spiele-Plattform Unity entwickelt und ermöglicht Spielern, in die Welt der motion plastics (Hochleistungs­polymere für Bewegung) einzutauchen. Durch den Einbau von igus Produkten können Spieler die Wartungszeiten der Produktion reduzieren, damit Maschinenstillstände im Spiel der Vergangenheit angehören.

Was erwartet Spieler bei igumania

Als frisch gebackener Produktionsleiter einer Mars-Rover-Fabrik gegen die vielen ungeplanten Wartungen und Anlagenstillstände in der Produktion ankämpfen – Dieses Szenario erwartet Spieler im Online-Spiel igumania. Unterstützung erhält der Anwender von Rusty, dem treuen Roboter-Assistenten, und Dave, dem igus Mitarbeiter aus dem technischen Vertrieb, dessen Besuch der Startschuss für die gemeinsame Erfolgsstory ist. Im Laufe des Spiels können verschiedene Produkte verbaut werden: iglidur Gleitlager, Energieketten, flexible chainflex Leitungen, Linear- und Antriebstechnik und sogar komplette Low-Cost- Automation-Lösungen wie der ReBeL Serviceroboter. Am Anfang stehen jedoch noch nicht alle  Lösungen zur Verfügung. Diese können im Spielverlauf über den Technologiebaum des Labors freigeschaltet werden. Auch die real-virtuelle igus motion plastics show (IMPS) können Spieler als Ingame-Messe erleben und so noch mehr über die  Produkte erfahren. Durch das Erfüllen verschiedener Aufgaben können weitere Perks bzw. Vorteile und Produkte freigeschaltet werden – ob e-ketten Recycling, Erweiterung der Montagelinie, Beschleunigung des Fließbandes, oder der Einsatz von smart plastics für die automatische Wartung der eingesetzten Roboter.

 

Warum setzt igus auf Gamification?

Aber warum ein eigenes igus Spiel? „Entstanden ist die Idee aus der Überlegung, wie wir unsere Produkte aus Hochleistungskunststoffen und ihre Alleinstellungsmerkmale noch erlebbarer machen können – und das auf ganz einfachem und spielerischem Weg“, erklärt igus Geschäftsführer Frank Blase. Das Unternehmen folgt dabei dem Prinzip des „Serious Gaming“: Das Online-Spiel soll nicht nur unterhalten, sondern spielerisch Wissenslücken schließen und die Vorteile der Hochleistungskunststoffe vermitteln. „Wir haben ein gutes Knowhow im Software-Bereich und bieten bereits jetzt zahlreiche Online-Tools an – vom Produkt-Lebensdauerrechner über den 3D-Druck-Service bis hin zum Konfigurator für Portalroboter.“ Auch hier setzt igus auf den Gamification-Ansatz, indem sie den Konfigurator für Portalroboter die Plattform von Unity nutzen, um so eine spielend leichte Bedienbarkeit zu ermöglichen. „Diesen Ansatz wollen wir weiterentwickeln und unser gesamtes Online-Angebot künftig noch spielerischer und nutzerfreundlicher gestalten. Ein eigenes Online-Spiel bietet die optimale Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen im Bereich Gamification zu sammeln“, so Blase.

Was ist Gamification?

Kurzgesagt versucht die Gamification Mehrwerte zu generieren, indem spielerische und motivationsfördernde Elemente in Software und Prozesse intergriert werden.

Welche Beispiele von Gamification in der Industrie gibt es noch?

Ein weiteres Beispiel ist der Ansatz, den SEW schon zur Hannover Messe 2015 zeigte: Zusammen mit den Gamification-Experten von Centrigrade war der Plan, "das bisher nutzerzentrierteste und intuitivste Industrie 4.0–Setup überhaupt entstehen." Das Setup soll eine Produktionsstraße der Zukunft, die Smart Factory, auf kleinstem Raum darstellen. Um sie funktionstüchtig zu machen, kombinierten die Unternehmen verschiedene Systeme: autonome Transport- und Montagefahrzeuge (AGVs) und Industrieroboter gekoppelt mit Benutzerschnittstellen. Diese unterstützen den Nutzer mit Gestensteuerung, 3D-Echtzeitvisualisierung und Augmented Reality.

SEW Hannover Messe 2015 Industrie 4.0 Setup: Intralogistikprozess

Auch Newsgames sind eine Art der Gamification. Sie wurden in den Vereinigten Staaten erfunden. Die Spiele greifen aktuelle Themen (News) auf und erklären den Usern spielerisch die Zusammenhänge von komplexen Geschichten. Auf der Seite https://industrial-newsgames.de/ heißt es “Stellen Sie sich vor, Sie bieten Cyber-Security-Lösungen für die Industrie an und suchen neue Kommunikationsformate für Ihre Zielgruppe: Wie wäre es, wenn Ihr Kunde in einem Onlinespiel in die Rolle eines Hackers schlüpfen und spielerisch die Produktion einer fiktiven Fabrik lahmlegen könnte? Nach dem erfolgreichen Angriff erklären Sie dem Spieler dann, wie er seine Produktion schützt. Das leistet ein Newsgame auch beispieslweise für Steckverbinder oder Roboter.”

Der Autor: Dr. Martin Large

Martin Large
(Bild: Hüthig)

Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.

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