Mit einer Fertigung in Malaysia adressiert Leuze den asiatischen Markt.

Mit einer Fertigung in Malaysia adressiert Leuze den asiatischen Markt. (Bild: Leuze)

Trotz eines sehr dynamischen Jahres 2022 mit Faktoren wie Corona, Ukraine-Krieg, drohendem Gasnotstand und Bauteil-Knappheiten habe Leuze seine durchaus sehr ehrgeizigen Wachstumsziele bei Weitem übertroffen, so Balbach bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens aus dem baden-württembergischen Owen: "Kommend von einer Absprungbasis von 258 Millionen Euro Umsatz in 2021 erzielten wir 2022 einen Umsatz von knapp 323 Millionen Euro. Das entspricht einem Umsatzzuwachs von 25 Prozent."

Damit sein man dem 2020 erklärten Wachstumsziel, den Umsatz bis 2025 nochmals zu verdoppeln, wieder einen deutlichen Schritt nähergekommen, so Balbach. Der Elektro-Ingenieur ist seit 25 Jahren bei dem Unternehmen, davon die letzten zehn Jahre als CEO.  Leuze sei kein "Hidden Champion" mehr, sondern habe sich zu einem Weltmarkführer für Optosensorik in Bereichen wie Intralogistik, Verpackung, Maschinenbau und Automotive entwickelt.

Ein großes Problem hätten 2022 die Themen Bauteilknappheit und Allokationen eingenommen. Zwar habe sich die Situation mittlerweile etwas entspannt. "Es kommt aber immer noch vor, dass zugesagte Lieferungen kurzfristig abgekündigt werden", so Balbach. Als Reaktion darauf habe man die Rohmaterialbestände "signifikant" erhöht und langfristige Verträge geschlossen. Das sein zwingend notwendig, denn der Auftragsbestand sei nach wie vor sehr hoch: "Vier- bis fünfmal höher als üblich."

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CTO Dr. Henning Grönzin (l.) und Ulrich Balbach (CEO, Vorsitzender der Geschäftsleitung).
CTO Dr. Henning Grönzin (l.) und Ulrich Balbach (CEO, Vorsitzender der Geschäftsleitung). (Bild: Leuze)

Um die Bedürfnisse seiner weltweit mehr als 65.000 Kunden zu decken, hat Leuze im Sommer 2022 eine neue Fertigungsstätte in Malaysia für den asiatischen Markt eröffnet. Damit produziert Leuze mittlerweile auf vier Kontinenten.

Als technologische Trends in der Sensorik sieht Leuze-CTO Dr. Henning Grönzin vor allem das Thema der Vernetzung an. In der Industrieautomation sei Industrial Ethernet heute der Kommunikationsstandard auf der Feldgeräteebene. Dank OPC UA gelangen die Daten vom Sensor auch direkt in die Cloud. "Bereits seit Jahren integriert Leuze konsequent die Schnittstellen zu den Maschinensteuerungen direkt in die Sensoren und sorgt so für einen echten Mehrwert", so Grönzin.

Dank dieser Integrated Connectivity-Technologie können Sensoren direkt aus der Steuerung heraus parametriert werden, die anfallenden Prozessdaten in Echtzeit austauschen und auch Diagnosedaten an die Steuerung senden. Mit Hilfe der integrierten Industrial Ethernet Kommunikation wie PROFINET, Ethernet/IP oder EtherCAT können Leuze-Sensoren nicht nur Daten an die SPS senden: Einige Modelle können mittels OPC UA auch direkt mit einem ERP-System oder einer Cloud kommunizieren. Dabei werden beispielsweise Informationen über die Qualität und Anzahl der Leseprozesse der Sensoren übertragen. Aus diesen Daten lassen sich Prozessvorgänge statistisch auswerten. Auf Basis dieser Datenanalyse können die entsprechenden Prozessvorgänge dann optimiert werden.

Leuze ist seit 2022 in Deutschland klimaneutral

Environment Social Governance (ESG) ist Teil der Leuze-Strategie. Seit Ende 2023 ist das Unternehmen in Deutschland CO2-neutral. Dieses Ziel haben wir erreicht. Dazu wurden zunächst die direkten Emissionen angegangen, die sich für direkt beeinflussen lassen. Beispielsweise wurde der Energieverbrauch so weit wie möglich gesenkt, durch Dachflächen-PV kann das Unternehmen 60 bis 70 % seines Strombedarf nachhaltig decken. Um die nicht vermeidbaren direkten CO2-Emissionen auszugleichen, unterstützt Leuze ein Waldschutzprojekt in Brasilien. Um auch bei den indirekten Emissionen, die in der Lieferkette auftreten, Fortschritte zu erzielen, finden Audits bei Zulieferern statt. Ulrich Balbach: "In einer weiteren Stufe ist es unser Ziel, auch produktseitig CO2-neutral zu werden." Dieses Thema gehe man bei der Entwicklung neuer Baureihen im Sinne eine „Cradle to Cradle“-Betrachtung aktiv an. "Das heißt, wir vollziehen nach, was ein konkretes Produkt zur CO2-Emission beiträgt."

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