SiC Halbleiter Chip Leistungselektronik Elektronik

(Bild: Vladyslav @ AdobeStock)

Der Volkswagen Konzern richtet die Beschaffung für elektronische Bauteile und Halbleiter neu aus, um die Versorgung langfristig sicherzustellen und so die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die neue Strategie setzt auf eine hohe Transparenz in der Halbleiter-Wertschöpfungskette und die genaue Kenntnis der verwendeten Bauteile, um den weltweiten Bedarf und die Verfügbarkeit besser bestimmen zu können. Dabei unterstützt ein Risikomanagement, das zukünftig bis auf das Niveau einzelner elektronischer Bauteile reicht und so hilft, Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Bei strategisch wichtigen Halbleitern und zukünftig sogar für den Konzern geplanten Eigenentwicklungen setzt der Konzern auf einen direkten Einkauf bei den Halbleiterherstellern.

Bei der Beschaffung elektronischer Komponenten wie etwa Steuergeräten war es in der Vergangenheit den Tier1-Zulieferern weitestgehend überlassen, welche Bauteile sie verwendet haben. Zukünftig wird der Konzerns in Kooperation mit den Zulieferern definieren, welche Halbleiter und andere elektronische Bauteile zum Einsatz kommen. Dies geschieht zudem markenübergreifend in einem eigens dafür eingesetzten Semiconductor Sourcing Committee (SSC) mit Vertretern der Beschaffung und der Entwicklung der Marken sowie von Volkswagen Group Components und Cariad.

Automobilindustrie drittgrößter Halbleiterabnehmer bis 2030

Die größte Steigerung der Halbleiternachfrage entsteht durch die zunehmende Elektrifizierung von Fahrzeugen und den vermehrten Einsatz von Assistenzfunktionen bis hin zum vollautonomen Fahren. Innovationen im Fahrzeug sind stark durch den Einsatz von Halbleitern bestimmt: So waren 1978 nur acht Halbleiter in einem Steuergerät eines Porsche 911 verbaut. Heute hat ein Skoda Enyaq rund 90 Steuergeräte mit rund 8.000 darin verbauten elektronischen Bauelementen.

Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf den Wertanteil elektronischer Bauteile im Fahrzeug, deren Wert sich von heute durchschnittlich rund 600 Euro pro Fahrzeug bis zum Jahr 2030 mehr als verdoppeln wird. Nach Einschätzung des Konzerns und entsprechenden Analysen steigt damit auch die Bedeutung des Automobilbereichs als Kunde der Halbleiterindustrie. Heute ist die Automobilindustrie mit einem weltweiten Beschaffungsvolumen von rund 47 Milliarden US-Dollar auf Platz 5 unter den Großabnehmern, bis 2030 steigt dieses Volumen voraussichtlich auf rund 147 Milliarden US-Dollar und damit auf Platz 3.

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