Eine fortschrittliche CPU, bedruckt mit einer Flagge der Europäischen Union auf einer neonleuchtenden elektronischen Leiterplatte. Illustration des Konzepts der in der EU hergestellten High-End-Mikrochips.

Mit Corona kam auch die Chipkrise. Aber wie sieht die Zukunft aus? Der VDMA wagt in einer Studie eine Prognose für den europäischen Maschinenbau bis 2030. (Bild: Dragon Claws – Adobe Stock)

In Kürze: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur VDMA-Studie "Die Chipknappheit –
Herausforderungen und Chancen für den Maschinen- und Anlagenbau"

Warum ist die Chipknappheit relevant?

Die weltweite Chipknappheit hat Lieferengpässe bei Smartphones, Haushaltsgeräten und Autos verursacht und die wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst. Der Maschinen- und Anlagenbau, das Rückgrat der deutschen und europäischen Wirtschaft, wurde bisher in Diskussionen vernachlässigt.

Wie beeinflusst die Chipknappheit den Maschinen- und Anlagenbau?

Halbleiter sind entscheidend für Produktionsprozesse, Anlagenautomatisierung und Industrie 4.0-Technologien. Ein Mangel kann den globalen Wissensvorsprung, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der europäischen Industrie beeinträchtigen.

Was sind die Hauptziele der Studie?

Die Studie zielt darauf ab, die aktuelle Chipknappheit im europäischen Maschinen- und Anlagenbau zu analysieren, die Faktoren zu identifizieren, die zu dieser Situation beigetragen haben, und konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

Welche Faktoren haben zur Chipknappheit beigetragen?

Zu den Ursachen gehören die Konzentration von Produktionskapazitäten an wenigen Standorten, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die globalen Lieferketten und die Dynamik in der Automobilindustrie während der Pandemie.

Wie können Unternehmen und Politik auf die Chipknappheit reagieren?

Unternehmen sollten ihre Einkaufsstrategien anpassen, den Dialog mit Halbleiterherstellern suchen und höhere Preise akzeptieren, wenn Produktionskapazitäten zurück in die EU verlagert werden. Die Politik sollte Investitionen in Schlüsseltechnologiebereiche fördern und die Attraktivität Europas als Produktionsstandort erhöhen.

Welches Fazit zieht die VDMA-Studie?

Mit gemeinsamen Anstrengungen können europäische Unternehmen gestärkt werden, Abhängigkeiten reduziert und die Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Die aktuelle Situation kann als Chance gesehen werden, sich zukünftig nachhaltiger aufzustellen.

Die durch Corona ausgelöste weltweite Chipknappheit hat in den letzten Jahren für erhebliche Aufmerksamkeit gesorgt, wobei die Abhängigkeit moderner Gesellschaften von Halbleitern besonders hervorstach. Diese Knappheit hat zu Lieferengpässen bei Produkten wie Smartphones, Haushaltsgeräten und Autos geführt. Darüber hinaus haben längere Wartezeiten auf Reparaturen die tiefgreifenden Auswirkungen dieser Knappheit auf die Endverbraucher verdeutlicht. Aber nicht nur die Endnutzer sind betroffen, sondern die gesamte wirtschaftliche Entwicklung spürt den Mangel an Mikrochips.

Wirtschaftliche Auswirkungen der Chipknappheit

Viele Studien haben die Auswirkungen der Chipknappheit aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Allerdings wurde eine Schlüsselbranche bisher oft übersehen: der Maschinen- und Anlagenbau. Diese Branche, die stark von mittelständischen Unternehmen geprägt ist, bildet das Fundament der deutschen und europäischen Wirtschaft. Daher verdient sie besondere Beachtung in der politischen Diskussion. Vor diesem Hintergrund hat sich die VDMA-Studie "Die Chipknappheit – Herausforderungen und Chancen für den Maschinen- und Anlagenbau in Europa Studie zur Entwicklung der europäischen Halbleiterindustrie bis zum Jahr 2030" das Ziel gesetzt, diese Lücke zu schließen und die spezifischen Auswirkungen der Chipknappheit auf den Maschinen- und Anlagenbau zu beleuchten.

Die globale Abhängigkeit von Halbleiterimporten hat die Verwundbarkeit der weltweiten Lieferketten aufgezeigt, was ein erhebliches Risiko für den Produktionsstandort Europa darstellt. Halbleiter sind für die Steuerung von Produktionsprozessen, die Automatisierung von Anlagen und die Integration von Industrie 4.0-Technologien unerlässlich. Ein Mangel an diesen essenziellen Bauteilen könnte der europäischen Industrie erhebliche Einbußen in ihrem globalen Wissensvorsprung, ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft bescheren. Um den Herausforderungen der Chipknappheit zu begegnen, ist eine nachhaltige und fundierte Strategie für die europäische Halbleiterindustrie bis 2030 erforderlich. Diese Strategie sollte sich insbesondere auf die Bedürfnisse der europäischen Industrie konzentrieren, wobei der Maschinen- und Anlagenbau laut Studie im Zentrum stehen sollte.

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Die Rolle des Maschinen- und Anlagenbaus

Die Studie bietet eine Analyse der aktuellen Chipknappheit im europäischen Maschinen- und Anlagenbau. Sie untersucht nicht nur die Knappheit selbst, sondern auch die Faktoren, die zu dieser Situation beigetragen haben, dazu gehören:

  • Wertschöpfungskette: Die Studie hat festgestellt, dass die europäische Industrie stark von Halbleiterimporten abhängig ist, was die Verwundbarkeit der weltweiten Lieferketten aufzeigt. Dies stellt ein erhebliches Risiko für den Produktionsstandort Europa dar.

  • Politische Einflüsse: Es wurde betont, dass der Maschinen- und Anlagenbau, der stark von mittelständischen Unternehmen geprägt ist, besondere Beachtung in der politischen Diskussion verdient, da er das Fundament der deutschen und europäischen Wirtschaft bildet.

Basierend auf diesen Erkenntnissen werden konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt. Beispielsweise:

  • Stärkung der Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit: Die Studie empfiehlt eine nachhaltige und fundierte Strategie für die europäische Halbleiterindustrie bis 2030, die sich insbesondere auf die Bedürfnisse der europäischen Industrie konzentriert.

  • Verringerung der Abhängigkeit von Importen: Es wird betont, dass der europäische Maschinen- und Anlagenbau nicht nur Abnehmer von Halbleitern ist, sondern auch wichtige Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie herstellt. Dies könnte dazu beitragen, die Abhängigkeit von Importen zu verringern und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

Ein zentraler Aspekt der Studie ist die Analyse der Bedarfe des Maschinen- und Anlagenbaus. Hierbei wurden Hauptaspekte wie benötigte Mikroelektronikbauteile, der Einfluss der Chipknappheit auf Unternehmen und Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz Europas herausgearbeitet. Die Handlungsempfehlungen, die aus den Studienergebnissen abgeleitet wurden, richten sich sowohl an die Politik als auch an Unternehmen. Sie zielen darauf ab, die Versorgung des europäischen Maschinen- und Anlagenbaus mittel- und langfristig sicherzustellen.

Abschließend zeigt die Studie, dass durch gemeinsame Anstrengungen die europäischen Unternehmen gestärkt und Abhängigkeiten von anderen Weltregionen reduziert werden können. Die aktuelle Situation kann als Chance gesehen werden, sich zukünftig nachhaltiger aufzustellen. Besonders hervorzuheben ist die Rolle des europäischen Maschinen- und Anlagenbaus, der nicht nur Abnehmer von Halbleitern ist, sondern auch wichtige Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie herstellt.

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