Der ehemalige Qualcomm-Manager Patrick Little wird neuer CEO von SiFive. Little soll die Weiterentwicklung der auf RISC-V basierenden Prozessor-IP des Unternehmens vorantreiben. Die RISC-V-Technologie entwickelt sich zunehmend zur Alternative für die Technologie von ARM. Die Ankündigung, dass Softbank ARM an Nvidia veräußert (der offizielle Genehmigungsprozess ist noch nicht abgeschlossen), hat die Anwender von ARM-IP stark verunsichert, so dass RISC-V jetzt noch bessere Chancen hat, auf breiter Fläche zum Einsatz zu kommen.
Little ist Nachfolger von Naveed Sherwani, der von seiner Funktion als Präsident und CEO zurücktritt, aber weiterhin dem Board von SiFive vorsteht. Das Unternehmen hat vergangenen Monat 61 Millionen Dollar von Investoren, darunter von den Halbleiterherstellern Intel und Qualcomm, erhalten. Bis heute hat SiFive 190 Millionen Dollar an Investitionen eingesammelt.
Little kommt von Qualcomm, wo er als Senior Vice President und General Manager den Einstieg in das Geschäft mit der Automobilindustrie verantwortete. Er verfügt über mehr als 30 Jahre operative Erfahrung in Führungspositionen in der Technologie- und Halbleiterindustrie, unter anderem als CEO von eASIC, Senior Vice President von CSR Technology und Senior Vice President bei Xilinx.
Kooperation mit Barcelona Supercomputing Center
Das Portfolio von SiFive an Prozessorkern-IPs basiert auf der freien und offenen RISC-V-Befehlssatzarchitektur (ISA). Es besteht aus vier Mikroarchitekturen, die verschiedene Stufen von Leistung und Effizienz ermöglichen sowie in unterschiedlichen Anwendungen bis hin zu tief eingebetteten Lösungen zum Einsatz kommen können.
Das Unternehmen kündigte vor kurzem eine Zusammenarbeit mit dem Barcelona Supercomputing Center an, um eine neue Anwendungsprogrammierschnittstelle (API) für gängige Compiler zu schaffen. Mit dieser sollen Anwender die RISC-V-Vektorerweiterung nutzen können, die derzeit für Anwendungen in den Bereichen High Performance Computing, künstliche Intelligenz und Computer Vision entwickelt wird.
(gk)