Smarte Maschinen waren für Daniel Düsentrieb bereits vor 70 Jahren keine Neuheit mehr

Smarte Maschinen waren für Daniel Düsentrieb bereits vor 70 Jahren keine Neuheit mehr, auch wenn unsere Umsetzung meist etwas anders aussieht ... (Bild: @ 2017 Disney)

Wie bei allen meinen Freunden fand auch mein erster Kontakt zur Welt der Elektronik-Entwicklung bereits mit fünf Jahren in Entenhausen statt. Das ist nämlich nicht nur die Heimat von Daisy und Donald Duck, sondern auch von Daniel Düsentrieb, einem der wohl bekanntesten Elektronik-Entwickler der Filmgeschichte.

Dem Inscheniör ist nichts zu schwör

Dieser anthropomorphe Hahn hat ein Diplom in Ingenieurwesen und ist, wie auch sein Erfinder Carl Barks, Erfinder. Unter dem englischen Originalnamen Gyro Gearloose trat er 1952 zum ersten Mal in einem Comic der Walt Disney Company auf. Hier versuchte er, mit einer Hüftstelze und einem umgeschnallten Butterfass Sahne in Butter verwandeln. Nach dem Motto „Dem Inscheniör ist nichts zu schwör“ erfindet er Erfindungen und verkörpert dabei das Klischee des weltfremden und zerstreuten, aber genialen Entwicklers.

Hier sehen Sie den Steckbrief zu Daniel Düsentrieb

Leider schafften es die meisten seiner Erfindungen wegen diverser Mängel nie zur Serienreife, wie die Dampfrakete oder die Kamera, deren Fotos Verbrecher vergessen ließ, wie man Verbrechen begeht. Und andere, wie z. B. diverse Zeitmaschinen, sind in der Realität schlicht nicht umsetzbar (sollte ich mich irren, möge mir ein Zeitreisender, der das hier liest, aus welcher Zeit auch immer, bitte einen Leserbrief schreiben und mir die Technik erklären!). Einige Erfindungen gibt es inzwischen allerdings auch in echt – oder zumindest so ähnlich.

Telefon mit eingebautem Bügeleisen oder das erste Smartphone der Welt?

Mit einem Telefon nur telefonieren? Daniel Düsentrieb erkannte schon lange vor Steve Jobs, dass da mehr möglich ist. Und so erfand er ein Telefon mit einem äußerst praktischen Tool: dem eingebauten Bügeleisen. So hilfreich ich dieses Feature auch fände, mit einem aktuellen Smartphone kann man zwar sehr viel machen, aber bügeln ist nicht dabei. Und das aus gutem Grund: Bügeleisen nutzen zum Glätten von Stoffen zwei Faktoren: Druck und Hitze. Der Druck entsteht beim Bügeleisen in erster Linie durch das Eigengewicht des Bügeleisens. Auch die leichtesten Bügeleisen sind deshalb ca. 1 kg schwer – ich denke, niemand hätte Lust, ein so schweres Smartphone herumzutragen. Die Hitze entsteht in einem elektrischen Bügeleisen durch Strom, der durch einen Heizdraht fließt. Dabei entstehen Temperaturen bis zu 200 °C. Empfindliche Bauteile wie Akku, Display oder Prozessoren würden dem nicht standhalten. Abgesehen davon, dass wir nach dem Bügeln lange warten müssten, bevor wir unser Smartphone wieder benutzen könnten, ohne uns zu verbrennen.

Von Fiktion zum Fakt – Was wir von Filmen lernen können

Heute noch Science Fictnion, morgen vielleicht Realität? Lassen wir uns von Filmen inspirieren!
Heute noch Science Fiction, morgen vielleicht Realität? Lassen wir uns von Filmen inspirieren! (Bild: @Valeriy - stock.adobe.com)

Kennen Sie das auch: Sie schauen einen Science-Fiction-Film an, in dem ein Erfinder eine abgefahrene Technologie entwickelt und Sie fragen sich, ob das nicht auch in Echt funktionieren würde? Mir zumindest geht es sehr oft so, deshalb habe ich beschlossen, meine Lieblings-Elektronik-Entwickler aus Film und Fernsehen mal einem Realitätscheck zu unterziehen.

Was mich überrascht hat, ist, wie viel von dem, was zum Dreh-Zeitpunkt „Science-Fiction“ war, inzwischen so oder zumindest so ähnlich Realität ist. Das kommt nicht von ungefähr, denn viele Filmemacher lassen sich von tatsächlich existierenden aktuellen Technologien inspirieren. Deshalb sprach Bond-Produzenten Albert „Cubby“ Broccoli bei den Erfindungen von Q, dem Waffenmeister von James Bond, auch von „Sciences Facts“.

Leider lassen sich nicht alle Ideen aus den Filmen umsetzen, denn die Elektrotechnik hat Grenzen – unsere Fantasie hingegen nicht. Aber vielleicht können wir das auch als Ansporn sehen, auch das Unmögliche irgendwann möglich zu machen.

Ich bin gespannt, was die Zukunft alles bereithält, sowohl im Film als auch in der Realität. Vielleicht lassen Sie sich von Ihrem nächsten Kinobesuch zu einer bahnbrechenden Entwicklung inspirieren. Und schreiben Sie mir gerne, wenn Sie in einem Film auf einen Elektronik-Entwickler mit interessanten Ideen stoßen, die es wert sind, genauer unter die Lupe genommen zu werden!

Fortsetzung folgt...

Auch wenn ich weiter darauf hoffe, dass diese geniale Idee irgendwann Realität wird, mit der aktuellen Technik geht es nicht. Oder, wie Daniel Düsentrieb sagen würde: „Muss noch dran gearbeitet werden“.

Der intelligente Haushaltsroboter: Das Helferlein

Roboter mit künstlicher Intelligenz, die mit Menschen interagieren, gelten aktuell als absolutes Trend-Thema in der Elektronik-Branche. Dabei gibt es das in Entenhausen schon seit 1956. Das kleine Helferlein baute Daniel Düsentrieb aus einer defekten Glühlampe, die Donald Duck zur Reparatur brachte. Zusammen mit Draht, Dichtungsringen und einem Paar Schuhe entstand ein Androide, der dank Intelligenzstrahlen ein Eigenleben entwickelte. Er kann über Summ-Laute kommunizieren, allerdings auf einer anderen Frequenz als Menschen, so dass ihn außer Daniel Düsentrieb nur Tiere verstehen können. Außerdem schreibt er in einer eigenen Schrift. Obwohl er ein Roboter ist, hat Helferlein Gefühle und hilft seinem Erfinder oft aus der Patsche.

Daniel Düsentrieb hatte bereits 1956 seinen eigenen intelligenten, interagierenden Roboter: das Helferlein.
Daniel Düsentrieb hatte bereits 1956 seinen eigenen intelligenten, interagierenden Roboter: das Helferlein. (Bild: @ Disney)

Ganz so einfach ist die Umsetzung eines intelligenten Roboters in der Realität leider nicht. Nur aus einer Glühbirne (oder inzwischen einer LED), Dichtungsringen und Drähten lässt sich kein interagierender Roboter bauen. Dazu braucht es unter anderem ein Antriebssystem, ein Steuersystem und einen Gehmechanismus. Damit sich der Roboter selbstständig fortbewegen kann, ohne dabei Menschen zu gefährden, sind Sensoren zur Näherungsmessung, Navigation und Bewegungserkennung nötig. F/T-Sensoren machen es möglich, dass Roboter fühlen und so Teile bewegen und sogar anspruchsvolle Montageaufgaben ausführen können.

KI realisieren: Intelligenzkanone oder Algorithmen?

Außerdem gibt es leider keine Intelligenzkanone, mit der man einen Roboter mit Intelligenzstrahlen beschießen kann. Um Roboter intelligent und lernfähig zu machen, sind Algorithmen zur künstlichen Intelligenz und maschinellem Lernen nötig. So kommunizieren Roboter inzwischen tatsächlich dank Sensoren zur Sprachsteuerung und KI mit Menschen – mit Tieren aktuell noch nicht, aber vielleicht in Zukunft, denn an einer entsprechenden KI wird bereits gearbeitet.

Auch wenn aktuelle Roboter schon sehr viel können, so selbstständig agieren, wie Helferlein können sie (noch) nicht und auch Gefühle haben sie (Gott sei Dank) keine. Trotzdem: die Idee ist ähnlich und Carl Barks hätte an den aktuellen Robotern sicher seine Freude.

Mit Tieren reden können sie zwar nicht, aber trozdem: viele Fähigkeiten von Daniel Düsentriebs fiktivem Roboter Helferlein sind heute Realität.
Mit Tieren reden können sie zwar nicht, aber trozdem: viele Fähigkeiten von Daniel Düsentriebs fiktivem Roboter Helferlein sind heute Realität. (Bild: @Zahid - stock.adobe.com)

Die Autorin: Sabine Synkule

Sabine Synkule
(Bild: Sabine Synkule)

Durch ihr Elternhaus schon von Kindesbeinen an naturwissenschaftlich geprägt, war früh klar, dass Sabine Synkule auch beruflich einmal diese Richtung einschlagen würde. Nach einem Physikstudium und einer Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiterin entschied sie sich schließlich dafür, nicht mehr selbst zu forschen, sondern über die Ergebnisse der Forschung anderer zu berichten. So ist sie schließlich im Fachjournalismus gelandet und dort für die Bereich Messtechnik, Sensoren und Stromversorgung zuständig. Deshalb – und weil sowieso niemand ihren Nachnamen richtig ausspricht – wird sie auch gerne als die Power-Frau von Hüthig vorgestellt. Privat würde niemand auf die Idee kommen, dass ihr Beruf etwas mit Technik zu tun hat. So fragt sie keiner ihrer Bekannten jemals um Rat, wenn einmal ein Fernseher oder Computer kaputt ist. Ihre Expertise wird nur bei der Umsetzung aufwändiger Kochrezepte oder dem Erstellen neuer Strick- und Stickmuster eingeholt.

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