Auf dem Weg zur Gigafactory
Erste geladene Zelle in der FFB PreFab gefertigt
Die erste Batteriezelle aus der FFB PreFab markiert einen Meilenstein für in Deutschland gefertigte Batterien und schließt die Lücke zwischen Grundlagenforschung und der Anwendung in großindustriellem Maßstab.
Vertreter der fördergebenden Ministerien und Mitarbeiter der Fraunhofer FFB präsentieren die erste funktionsfähige Lithium-Ionen-Zelle, gefertigt in der FFB PreFab auf durchgängig europäischer Anlagentechnik.
Lena Ueberfeldt
In
Münster wurde ein Meilenstein in der Inbetriebnahme der ersten
Forschungsfabrik „FFB PreFab“ (1. Bauabschnitt) erreicht: Die
Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB hat die
erste elektrisch funktionsfähige Lithium-Ionen-Batteriezelle
produziert. Als Flaggschiff-Maßnahme der Hightech Agenda
Deutschland fokussiert die FFB auf Lab to Fab – von der
Wissenschaft in die Wirtschaft. Damit entstand erstmals eine
durchgängige Prozesskette mit ausschließlich europäischer
Anlagentechnik, von der Elektrodenfertigung bis zur geladenen Zelle.
Der
Bund wird in diesem Zusammenhang sicherstellen, dass die notwendigen
finanziellen Mittel für den Aufbau der Fraunhofer FFB bereitstehen.
Nur so lässt sich das mit dem Land Nordrhein-Westfalen (NRW) und der
Fraunhofer Gesellschaft gemeinsam verabredete Leistungsziel der
Fraunhofer FFB – Aufbau einer Forschungsfabrik im
Gigafactory-Maßstab- auch erreichen. Die Kosten sind dabei auch
bundseitig, wie zuvor auch beim Land NRW, vornehmlich
inflationsbedingt seit 2019 /2020 gestiegen, von 500 Millionen Euro
in 2019/2020 in einer ersten Planungsphase auf nunmehr 750 Millionen
Euro.
Die
Batterie ist mit Blick auf die technologische Souveränität
Deutschlands und Europas eine Schlüsseltechnologie– für
klimaneutrale Mobilität und Energieerzeugung gleichermaßen. Die
Hightech Agenda Deutschland ruft das Ziel aus, bis 2035 eine
wettbewerbsfähige Batterieproduktion und -kreislaufführung in
Deutschland aufzubauen, eingebettet in ein europäisches
Produktionsnetzwerk.
Kernkompetenzen
der deutschen Industrie zusammenführen
Zentrale
Flaggschiff-Maßnahme ist die Fraunhofer FFB als Bindeglied zwischen
Wissenschaft und Wirtschaft. Technologien aus dem Labor sollen
skaliert und in die wirtschaftliche Anwendung transferiert werden.
Die Fraunhofer FFB stellt dazu eine Forschungsinfrastruktur zur
Verfügung, mit der kleine und mittlere Unternehmen (KMU),
Großunternehmen und akademische Einrichtungen die Produktion neuer
Batterietechnologien in einer digitalisierten und modularen
Fertigungsumgebung erproben, umsetzen und optimieren können. Darüber
hinaus wird die Fraunhofer FFB auch Produktions- und Betriebskonzepte
demonstrieren und so die Batterie made in Germany wettbewerbsfähig
machen. Hierfür werden die Kernkompetenzen der deutschen Industrie
(Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Spezialchemie)
zusammengeführt.
Die
Infrastruktur der Fraunhofer FFB entsteht in zwei Bauabschnitten. Das
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR)
investiert bis zu 750 Millionen Euro in den Aufbau des
Forschungsbetriebs der Fraunhofer FFB und stellt so sicher, dass die
notwendigen finanziellen Mittel bereitstehen. Das Land Nordrhein-Westfalen investiert rund 320
Millionen Euro in die Grundstücke und Forschungsgebäude – NRW ist
in dem Großprojekt für den Aufbau und die Finanzierung der Gebäude
zuständig, das BMFTR für die zielgerichtete Bereitstellung der
Infrastruktur im Gebäude, einschließlich der Finanzierung der für
den Betrieb notwendigen Rein- und Trockenräume. Größte
Zuwendungsnehmerin und Konsortialführerin des Großprojekts ist die
Fraunhofer Gesellschaft, die das das Projekt gemeinsam mit weiteren
Standortpartnern realisiert.
Der
erste Bauabschnitt (FFB PreFab) mit mehr als 3000 qm Forschungsfläche
bietet eine Fertigungsumgebung im Pilotmaßstab und wurde im Frühjahr
2024 eröffnet. Der zweite Bauabschnitt (FFB Fab) befindet sich im
Bau und wird auf rund 20.000 qm Grundfläche Produktionsforschung im
Gigafactory-Maßstab für Wissenschaft und Industrie gleichermaßen
ermöglichen.