Lausitz DZA Deutsches Zentrum für Astrophysik

Rund 1,25 Milliarden Euro will der Bund bis 2038 in den Bau des Deutschen Zentrum für Astrophysik investieren. (Bild: DZA)

Der Projektantrag zum Aufbau eines Deutschen Zentrums für Astrophysik (DZA) erhält den Zuschlag: In der Lausitz entsteht ein Großforschungszentrum. In Sachsen werden dann riesige Datenströme zukünftiger Großteleskope gebündelt und verarbeitet. Gleichzeitig soll ein neues Technologiezentrum unter anderem Regelungstechniken für Observatorien entwickeln. Das DZA ist eine gemeinsame Initiative der deutschen Astronomie und Astroteilchenphysik für ein nationales Zentrum für astrophysikalische Forschung. Das Team um den deutschen Astrophysiker Günther Hasinger (Forschungsdirektor und Leiter der Europäischen Weltraumorganisation ESA) wird bis 2038 rund 1,25 Milliarden Euro in den Auf- und Ausbau des Großforschungszentrums investieren.

Neue Perspektiven für Kohleregionen

Am 14. August 2020 ist das „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ (StStG) für die durch den Kohleausstieg betroffenen Reviere in Kraft getreten. Um neue Perspektiven für diese Regionen zu schaffen, ist die „Gründung je eines neuen institutionell geförderten Großforschungszentrums nach Helmholtz- oder vergleichbaren Bedingungen in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier auf Grundlage eines Wettbewerbsverfahrens“ vorgesehen.

Der Wettbewerb hat im November 2020 begonnen, am 22. Juli war läutete die Auswahl von sechs aussichtsreichen Anträgen die erste Förderphase ein. Die Autorinnen und Autoren hatten sechs Monate Zeit, ihre Ideen in tragfähige und umsetzungsreife Konzepte für große Forschungszentren zu entwickeln und erhielten dafür bis zu 500.000 Euro. Externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begutachteten die ausgearbeiteten Konzepte. Auf dieser Basis entschieden Bund und das Sitzland über die Förderung der beiden besten Konzepte, die ab Sommer 2022 in die Aufbauphase starteten. In dieser dreijährigen Aufbauphase werden die rechtliche Gründung und die anschließende institutionelle Förderung vorbereitet. Die Aufbauphase kann sich bei Bedarf um drei Jahre verlängern. Aus dem Strukturstärkungsgesetz stellt der Bund bis einschließlich 2038 je 1,25 Milliarden Euro pro Zentrum bereit.

Silicon Saxony kommentiert

Laut Silicon Saxony, mit mehr als 400 Mitgliedern das größte Hightech-Netzwerk Sachsens und eines der größten Mikroelektronik- und IT-Cluster Deutschlands sowie Europas, entsteht mit dem Deutschen Zentrum für Astrophysik etwas weltweit Einzigartiges. Denn ob private Weltraum-Initiativen, Planungen für Mond- und Marsmissionen, neue Kommunikationssatellitennetzwerke, Weltraum-Bergbau oder Projekte zur Entschärfung von bedrohlichen Asteroiden – Daten seien auch im All die Grundlage für jedes neue Projekt. Vom Datacenter und dessen Big Data und KI-Werkzeugen profitiere demnach jeder, der Weltraumdaten auswertet, Modelle rechnet und Szenarien simuliert. Auch die TU Dresden bringt ihre Kompetenz in High-Performance Computing für Data Analytics und maschinelles Lernen aktiv mit ein. Außerdem sei die Investition eine Chance für die Mitglieder von Silicon Saxony, deren Zulieferindustrie und die Forschungseinrichtungen.

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