Qualcomm integriert Arduino in Edge-Strategie
Qualcomm übernimmt Arduino für KI und Edge Computing
Die Übernahme von Arduino durch Qualcomm markiert den nächsten Schritt in der Entwicklung skalierbarer Edge- und KI-Plattformen. Trotz Integration bleibt Arduino als Marke erhalten – mit Fokus auf Open-Source, breiter Chip-Unterstützung und globaler Entwicklercommunity.
(Bild: Qualcomm)
Qualcomm baut seine Edge- und KI-Plattform weiter aus – und holt sich mit Arduino eine globale Entwickler-Community ins Haus. Neue Hardware und Tools sollen industrielle Anwendungen beschleunigen und offene Entwicklung skalierbar machen.
Mit der Übernahme von Arduino erweitert Qualcomm Technologies sein Ökosystem um eine der weltweit bekanntesten Open-Source-Plattformen für Hard- und Software. Ziel ist es, Entwicklern – vom Profi bis zum Maker – einen leichteren Zugang zu Qualcomms leistungsstarken Edge- und KI-Technologien zu bieten. Nach den jüngsten Zukäufen von Edge Impulse und Foundries.io ist Arduino der nächste Baustein in Qualcomms Plan, eine vollständige Edge-Plattform anzubieten – von der Hardware über Software bis hin zu Cloud-Diensten. „Mit den Übernahmen von Foundries.io, Edge Impulse und jetzt Arduino beschleunigen wir unsere Vision, KI- und Computing-Technologien weltweit zugänglich zu machen“, erklärte Nakul Duggal, Group General Manager für Automotive, Industrial und Embedded IoT bei Qualcomm Technologies.
UNO Q: Erstes „Dual-Brain“-Board mit Qualcomm-Prozessor
Herzstück der Ankündigung ist das neue Arduino UNO Q, das erste Arduino-Board mit einer sogenannten „Dual-Brain“-Architektur. Es kombiniert einen Linux-fähigen Qualcomm Dragonwing QRB2210-Prozessor mit einem Echtzeit-Mikrocontroller. Damit lassen sich rechenintensive Aufgaben wie KI-basierte Bild- und Audioverarbeitung direkt mit deterministischen Steuerungsfunktionen verbinden – eine Brücke zwischen Embedded Control und Edge AI.
Zielanwendungen reichen von Smart-Home- und Automatisierungssystemen bis hin zu industriellen Steuerungen. Trotz des Technologiesprungs bleibt der UNO Q vollständig kompatibel mit der klassischen Arduino-IDE und dem bestehenden UNO-Ökosystem. „Der UNO Q ist nur der Anfang – gemeinsam mit Qualcomm können wir KI-Entwicklung intuitiv, skalierbar und offen gestalten“, so Fabio Violante, CEO von Arduino. „Die Kombination unserer Benutzerfreundlichkeit und Community mit der Leistungsfähigkeit von Qualcomm eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Entwickler, Unternehmen und Bildungseinrichtungen.“
Neues Entwicklungswerkzeug: Arduino App Lab
Parallel zur Hardware stellt Arduino das App Lab vor – eine neue Entwicklungsumgebung, die verschiedene Workflows unter einer Oberfläche vereint. Entwickler können darin Projekte auf RTOS, Linux, Python und AI-Flows entwickeln, testen und deployen. Über die Integration mit Edge Impulse lassen sich zudem KI-Modelle direkt mit realen Sensordaten trainieren und optimieren – etwa für Objekterkennung, Anomalieanalyse oder Spracherkennung. „Unsere Leidenschaft für Einfachheit, Erschwinglichkeit und Community hat eine Bewegung ausgelöst, die Technologie verändert hat“, sagte Massimo Banzi, Mitgründer von Arduino. „Durch den Zusammenschluss mit Qualcomm bringen wir modernste KI-Werkzeuge zu unserer Community, ohne dabei unseren Kernwerten untreu zu werden.“
Zugang zu mehr Leistung für Millionen Entwickler
Arduino wird seine Marke, Tools und Community beibehalten und weiterhin eine breite Palette von Mikrocontrollern und Prozessoren verschiedener Halbleiterhersteller unterstützen. Die rund 33 Millionen aktiven Nutzerinnen und Nutzer der Arduino-Plattform erhalten mit der Übernahme Zugang zu Qualcomms Technologie-Stack und globalem Netzwerk. Damit sollen Entwickler künftig noch schneller von der Idee zum Prototyp und schließlich zum marktreifen Produkt gelangen.