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Die Technologie von Soteria unterscheidet sich durch den Separator und die Ableiterfolie. (Bild: Soteria BIG)

Das chinesische Hightech-Unternehmen Svolt Energy Technology startet mit der Vermarktung von Lithium-Ionen-Batterien, die die neue Ableiterfolientechnologie der Soteria Battery Innovation Group (BIG) nutzen. Soteria BIG ist ein Konsortium aus über 100 Mitgliedern zur Batterieforschung, zu denen Svolt seit 2019 gehört.

Die Technologie der Soteria BIG unterbindet die Entstehung eines Thermal Runaway, verursacht durch Verunreinigungen im Produktionsprozess oder Kurzschlüsse im Falle eines Unfalls. Die Batteriesicherheit von Lithium-Ionen-Batterien verbessert sich dadurch drastisch, zudem ermöglicht die Technologie mehr Designfreiheiten bei Batterien und senkt zugleich das Risiko von Rückrufaktionen.

Gegen Ende des Jahres bringt Svolt ein Produktportfolio mit den dünnen metallisierten Ableiterfolien auf den Markt. Die erhöhen nicht nur die Energiedichte der Batterien und verringern deren Gewicht, sondern ermöglichen es zudem, Batteriezellen auch nach starker Beschädigung weiter zu verwenden. Geplant sind 5-, 10-, 20- und 60-Ah-Pouch-Zellen sowie 60 Ah prismatische Zellen für vollelektrische Fahrzeuge.

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Zellen mit Soteria-Technologie arbeiten auch nach starker Beschädigung mit einer Kapazität von mehr als 85 %. (Bild: Soteria BIG)

Soterias Sicherheitstechnik für Batterien im Video

Wie die Absicherung der Batterie im Inneren funktioniert

Die beidseitig metallisierten Polymerfilme als Ableiterfolien wirken wie eine Absicherung im Inneren der Batterie, und zwar bereits auf Ebene der Zelle. Derzeit übliche Separatoren bestehen aus Polypropylen oder Polyethylen und sind teilweise zusätzlich beschichtet. Die Soteria-Technologie dagegen ist faserbasiert und besteht unter anderem aus Zellulose- und Aramidfasern mit sehr hoher thermischer Beständigkeit. Die Lithium-Ionen-Batterien funktionieren dadurch auch nach einer Beschädigung, was in kritischen Situationen ein zentraler Sicherheitsfaktor sein kann, etwa bei Unfällen auf der Autobahn oder zukünftig in Drohnen oder Elektroflugzeugen während des Fluges. Die Konsortialmitglieder haben damit einen robusten Zertifizierungsstandard entwickelt. Die Zertifizierungsnorm kombiniert neu entwickelte Tests und bekannte Tests wie IEC 62660-2 mit EUCAR-Anforderungen.

Darüber hinaus plant Soteria BIG aktuell weltweit drei Exzellenzzentren, eines davon im nordrhein-westfälischen Düren. Hier sollen künftig die neuartigen Separatoren und Stromableiter weiterentwickelt sowie Optimierungen der Herstellungsprozesse durchgeführt werden. Auch werden Pilotanlagen ab Ende 2023 beziehungsweise Anfang 2024 entstehen und den Konsortialmitgliedern zu Testzwecken zur Verfügung stehen.

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