Gliwa T1.timing bietet für die Untersuchung und die Optimierung des Zeitverhaltens von Embedded Software eine breite Werkzeugpalette. Diese umfasst zum einen das Profiling aller relevanten Timing-Daten wie Core Execution Time (CET) oder Response Time (RT). Der Anwender kann Constraints wie z. B. akzeptierte Worst-Case-Ausführungszeit (WCET) definieren, die von T1.timing auf dem Target überwacht und für anwendungsspezifische Trigger verwendet werden können. Zum anderen wird Tracing unterstützt, um tiefe Einblicke in das Systemverhalten auf Betriebssystem- und Funktionsebene zu erhalten. In einem GANTT-Diagramm werden die Analyseergebnisse visualisiert. All dies kann zudem vom Anwender mithilfe einer API (T1.api) automatisiert werden.
T1.timing basiert auf Software-Tracing und benötigt einen Kommunikationskanal zum Herunterladen der Timing-Informationen vom Target und zum Hochladen von Kontrollinformationen zum Target. Dieser Kommunikationskanal wird von dem Debug- und Trace-Tool UDE über die Debugging-Hardware des jeweils zu analysierenden Controllers bereitgestellt.
Die UDE ist ein umfassendes und leistungsfähiges Entwicklungswerkzeug zum Debuggen, Tracen und Testen von Embedded-Software für Mikrocontroller und Embedded-Prozessoren. In Kombination mit den Debugger-Geräten UAD2pro, UAD2next oder UAD3+ aus der Universal-Access-Device-Familie ermöglicht die UDE eine schnelle und zuverlässige Kommunikation über spezifische Debug-Schnittstellen mit den Mikrocontrollern, die das Herzstück eines jeden Steuergeräts bilden. Zusätzlich zu den interaktiven Debugging-Funktionen bietet die UDE mit dem UDE Object Model eine offene und flexible Software-API für Scripting und Tool-Kopplung.
Ab dem Release Gliwa T1 V3.6.1 ist die PLS UDE nahtlos in die T1-HOST-SW integriert und erscheint nun in der Liste der verfügbaren Hardware-Schnittstellen. Gliwa T1 nutzt das UDE Object Model, das es T1 ermöglicht, Timing-Informationen direkt von realer Steuergeräte-Hardware zu sammeln.
Mit der Kombination von T1.timing und UDE steht den Benutzern ein sehr einfaches und bequemes Werkzeug für die Optimierung der entwickelten Applikationen zur Verfügung. T1-HOST-SW erkennt automatisch die angeschlossene UDE im Host-System und bietet diese dem Anwender als Kommunikationsschnittstelle an. Anschließend nutzt T1.timing UDE für das Herunterladen der Timing-Informationen vom Target und zu dessen Steuerung. In einem nächsten Schritt können dann die Daten analysiert werden, um beispielsweise die CPU-Last zu reduzieren oder das Scheduling zu optimieren.
Schon in der Vergangenheit war es möglich, die PLS-Debugger-Infrastruktur zum Herunterladen von Trace-Daten zu nutzen und diese in T1.timing zu importieren. Dafür waren allerdings mehrere manuelle Schritte nötig und es wurden auch nicht alle Funktionen von T1.timing unterstützt. Die Integration der UDE in T1 bietet den Nutzern beider Tools deshalb mehrere Vorteile:
- Deutlicher Effizienzgewinn durch reibungslose und einfache Integration der PLS UDE Universal Debug Engine als Kommunikationsschnittstelle zu T1.timing.
- Höherer Bedienkomfort durch erweiterte Analyse- und Debugging-Möglichkeiten.
- Rapid Prototyping, da für die Entwicklung von Embedded Software keine zusätzliche Hardware/Software erforderlich ist.
Die Zusammenarbeit zwischen PLS und Gliwa ist als langfristige strategische Partnerschaft angelegt. Das bedeutet zum einen, dass beide Tools im Hinblick auf künftige neue Versionen aufeinander abgestimmt werden, um die Interoperabilität der Werkzeuge auch in Zukunft zu gewährleisten. Zum anderen wird die Integration der UDE in Gliwa T1 kontinuierlich um neue Funktionen für die Kunden erweitert.
Erstmals verfügbar ist die PLS-UDE-Integration in der ab sofort erhältlichen Version T1.timing V.3.6.1.