Update vom 23.10.2023
Das "Semiconductor Talent Incubation Program" in Taiwan ist ein neues Austauschprogramm für Studierende der TU Dresden, welches Einblicke in die Halbleiterindustrie bietet. Bis zum 6. November 2023 können sich Interessierte bewerben, um ab Februar 2024 am Programm teilzunehmen. In späteren Jahren wird das Angebot auch für andere sächsische Hochschulen geöffnet.
Ziel des Programms ist es, deutsche MINT-Studierende für Karrieren in der Halbleiterindustrie auszubilden. Es ermöglicht bis zu 100 Studierenden pro Jahr, ein sechsmonatiges Austauschprogramm in Taiwan zu absolvieren. Das Programm kombiniert ein Studium an der National Taiwan University in Taipeh von März bis Juni 2024 mit einem praktischen Training bei TSMC in Taichung von Juli bis August 2024. Zusätzlich können die Teilnehmenden Chinesisch-Kurse und ein interkulturelles Training besuchen. Unterstützt werden sie durch das Wissenschaftliche Koordinierungsbüro des Freistaates Sachsen in Taiwan.
Teilnahmeberechtigt sind Studierende im Master-Studiengang oder im dritten Bachelor-Jahr der TU Dresden bzw. der beteiligten Universitäten mit einem Fokus auf MINT-Fächer. Diplom-Studierende können ebenfalls teilnehmen, sofern sie mindestens die Hälfte ihrer Studienleistungen erbracht haben.
Detaillierte Informationen zum Programm inklusive des Zugangs zur Online-Bewerbung gibt es beim Leonardo-Büro Sachsen. Einen Überblick zum Programm bietet diese Website.
Stand 26.10.2023 zum Austausch zwischen TSMC und Dresden
Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und die Rektorin der Technischen Universität Dresden, Ursula Staudinger, haben kürzlich eine wichtige Kooperationsvereinbarung mit TSMC, einem der führenden Chiphersteller, unterzeichnet. Ziel ist es, den wissenschaftlichen Austausch zwischen Sachsen und Taiwan zu intensivieren und die Ausbildung von Fachkräften in der Halbleiterindustrie zu verbessern.
Kernstück der Kooperation ist das "Semiconductor Talent Incubation Program". Es bietet bis zu 100 Studierenden die Möglichkeit, ein sechsmonatiges Austauschstudium in Taiwan zu absolvieren. Das Programm gliedert sich in zwei Teile: einen akademischen Teil, der an der National Taiwan University (NTU) stattfindet, und einen praktischen Teil bei TSMC. Der Start des Programms ist für das Frühjahr 2024 geplant. Die Finanzierung des Austauschprogramms erfolgt durch den Freistaat Sachsen. Zur Deckung der Kosten werden jährlich 500.000 Euro aus Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt. Dies unterstreicht das Engagement und die Bedeutung, die Sachsen diesem Projekt beimisst.
Die Relevanz dieses Programms für die Halbleiterindustrie ist als extrem hoch einzuschätzen, denn TSMC prognostiziert bis 2030 einen Bedarf von 1.000.000 Fachkräften in der Branche. Dabei bezieht sich der Konzern auf die Deloitte-Studie "The global semiconductor talent shortage". Mit dem geplanten Bau des Werks von TSMC sowie den KooperationspartnernInfineon, NXP, Bosch in Dresden, das 2027 in Betrieb gehen soll, wird dieser Bedarf in Deutschland voraussichtlich weiter steigen. Auch die geplanten Fab von Wolfspeed/ZF im Saarland benötigt zukünftig Fachkräfte.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Ausbildungspartnerschaft zwischen TSMC und der TU Dresden
Was ist der Hintergrund der Partnerschaft?
Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und die Rektorin der Technischen Universität Dresden, Ursula Staudinger, haben eine Kooperationsvereinbarung mit TSMC, einem führenden Chip-Hersteller, unterzeichnet. Ziel ist es, den wissenschaftlichen Austausch zwischen Sachsen und Taiwan zu intensivieren und die Fachkraftausbildung in der Halbleiterbranche zu verbessern.
Welche Struktur hat das Austauschprogramm von TSMC und der TU Dresden?
Das "Semiconductor Talent Incubation Program" bietet bis zu 100 Studierenden die Möglichkeit, ein sechsmonatiges Austauschstudium in Taiwan zu absolvieren. Dieses Programm kombiniert einen akademischen Teil an der National Taiwan University (NTU) und einen praktischen Teil bei TSMC. Der Start ist für das Frühjahr 2024 geplant.
Wie wird das Programm finanziert?
Der Freistaat Sachsen stellt jährlich 500.000 Euro aus Haushaltsmitteln zur Finanzierung des Programms bereit.
Warum ist dieses Programm für die Halbleiterbranche relevant?
Die Halbleiterbranche sieht sich einem wachsenden Fachkräftemangel gegenüber. TSMC schätzt, dass die gesamte Branche bis 2030 1.000.000 Fachkräfte benötigt. Mit dem geplanten TSMC-Werk in Dresden, das 2027 den Betrieb aufnehmen soll, wird der Bedarf auch in Deutschland weiter steigen.
Was macht dieses Programm besonders?
Das Austauschprogramm zeichnet sich durch seine spezifische Struktur und seinen Ansatz aus. Es ist das erste Mal, dass TSMC in Taichung Ausländer ausbildet. Es dient zudem als Modell für zukünftige Austauschprogramme mit anderen Ländern.
Welche langfristigen Ziele verfolgt die Partnerschaft?
Durch die Zusammenarbeit mit TSMC strebt Sachsen eine führende Position in der Halbleiterbranche an. TSMC wiederum sieht Vorteile in der Zusammenarbeit mit deutschen Bildungseinrichtungen und der Möglichkeit, die Produktion in Dresden effizient zu gestalten.
Das Besondere an diesem Austauschprogramm ist seine besondere Struktur. Zum ersten Mal bildet TSMC in Taichung Ausländer aus. Dieses Modell könnte als Vorbild für zukünftige Austauschprogramme mit anderen Ländern dienen. Langfristig strebt Sachsen mit dieser Partnerschaft eine führende Position in der Halbleiterindustrie an. Die Zusammenarbeit mit einem Branchenriesen wie TSMC bietet nicht nur Vorteile für die sächsischen Bildungseinrichtungen, sondern auch für TSMC selbst, das von der Zusammenarbeit mit deutschen Universitäten und Fachhochschulen profitieren kann und seine Produktion in Dresden effizient gestalten möchte.
(Anm. d. Red.: In der ersten Version des Beitrags wurde die Zahl von 100.000 Fachkräften bis 2030 genannt. Dies beruhte auf einem Übersetzungsfehler bei der Pressekonferenz von TSMC-Sprecherin Lora Ho.)
Auch Intel ist auf der Suche nach Fachkräften für seine Fab
Intel intensiviert die Personalrekrutierung für die geplanten Chipfabriken in Magdeburg. Ab 2025 will das Unternehmen die Zahl der Neueinstellungen deutlich erhöhen, um bis zum Produktionsstart insgesamt 3.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Nach Angaben von Intel-Personalchef Bernd Holthaus werden davon rund 2.100 Stellen auf technisch orientierte Berufe entfallen, darunter Elektroanlageninstallateure, Kfz-Mechatroniker und Klimatechniker. Außerdem sind rund 900 Stellen für Akademiker vorgesehen. Intel investiert rund 30 Milliarden Euro in zwei Chipfabriken in Magdeburg, die ersten Chips sollen 2027 produziert werden.
Der Autor: Dr. Martin Large
Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.