Das Thema Energiekosten hat für viele Unternehmen in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen.

Das Thema Energiekosten hat für viele Unternehmen in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. (Bild: Adobe Stock / Артур Ничипоренко)

Angesichts der stark gestiegenen Energiepreise hat das Thema Energieeffizienz für viele Unternehmen extrem an Bedeutung gewonnen. Vor allem bei unseren JUMO-Kunden im Maschinen- und Anlagenbau sehen wir, dass sie unbedingt zu marktgerechten Preisen produzieren und gleichzeitig ihre Produktion nachhaltiger ausrichten müssen, um ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

Die Vorgaben sind klar: Der CO2-Ausstoß muss bis 2030 um 65 % gesenkt werden, je nach Branche. Bis 2045 gilt die „Klimaneutralität“ als Vorgabe, so will es das Bundes-Klimaschutzgesetz. Hiervon betroffen sind vor allem Unternehmen in energieintensiven Branchen, wie beispielsweise die Hersteller von Stahl, Metall, Glas, Papier oder Zement.

In alle diesen Sektoren war die Optimierung der Prozesswärme lange Zeit kein Thema. Eher hatten Management und Controlling den Blick auf die Prozesskosten als Gesamtkosten gerichtet. Tatsächlich hatte der Faktor Energie bis vor dem Ukraine-Krieg keine signifikanten Auswirkungen auf die Stückkosten, die nun durch die aktuelle Gesamtlage brutal offengelegt werden.

Christoph Trott, Leiter Produktmanagement, Jumo
Christoph Trott (Bild: Jumo)

Christoph Trott

...ist Leiter des Produktmanagements bei JUMO in Fulda.

Zeitenwende durch Energiekostenexplosion

Durch die Energiekostenexplosion erleben wir eine „Zeitenwende“, der Faktor Energie rückt in das Zentrum und bestimmt die künftige Ausrichtung eines Produktes wesentlich mit. Nun geht es einzig und allein darum, die Wirtschaftlichkeit eines Produktes zu erhalten – und weiter gefasst die Existenz des Unternehmens zu sichern und insbesondere in Deutschland darum, den Produktionsstandort zu erhalten.

Insgesamt bietet JUMO mit Blick auf Kosteneinsparungen und Nachhaltigkeit eine ganze Palette passender Produkte und Lösungen an. Schauen wir uns zunächst die Leistungssteller an, mit denen ein erheblicher Beitrag zur Energiewende geleistet werden kann. Leistungssteller sind enorm wichtig für die Industrie. Sie unterstützen die Transformation von fossiler zu elektrischer Energie. Mit ihnen kann man Leistung (bzw. Strom oder Spannung) variabel von 0–100 % stellen. Typischerweise handelt es sich dabei um Thyristorleistungssteller, sie funktionieren wie eine Art Dimmer.

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Lastmanagement verhindert Stromspitzen

Viele Industrieunternehmen reduzieren momentan ihre Spitzenwerte, um Leistungsentgelte zu senken. Statt einer großen Elektroheizung teilen sie die benötigte Heizleistung in kleine Heizgruppen auf, um diese nach Leistungsanforderung zuzuschalten. Ein effizientes Lastmanagement verhindert hierbei unnötige Stromspitzen in der Beheizung.

Eine Produktionsanlage besteht aus einer Vielzahl an Verbrauchern (unter anderem Antriebe, Heizung und Hydraulik). Innerhalb einer Anlage ist ein prozessabhängiges Energiemanagement notwendig.

Hierfür sind alle Energieflüsse innerhalb einer Anlage aufzuzeichnen. Mithilfe eines Sankey-Diagramms lassen sich diese übersichtlich darstellen. Anhand des Energieprofils und der Verfahrensschritte lassen sich mögliche Optimierungen im Verfahren vornehmen. Voraussetzung hierfür sind genaueste verfahrenstechnische Kenntnisse und ein Pool an historischen Prozessdaten, die mittels Analyse Rückschlüsse über den Anlagenzustand geben.

In einer Fertigungshalle sind unterschiedlichste Anlagentypen und Maschinen vereint. Hier kommen die JUMO-Leistungssteller ins Spiel. Sie sind für die einfache und schnelle Parametrierung am Gerät serienmäßig mit LC-Displays ausgestattet. Unsere Thyristorleistungssteller werden über die Schnittstelle versorgt und benötigen daher keine externe Spannungsversorgung. Außerdem verfügen sie über ein duales Energiemanagement, das – mittels gleichmäßiger Verteilung der Energie im Netz – Energiekosten reduziert. Und nicht nur das: Zudem wird die Produktion „grüner“ und nachhaltiger.

Energiemonitoring bleibt das A und O

Wir spüren insgesamt eine deutliche Nachfrage nach unseren Energiemonitoring-Lösungen. Aus unserer Erfahrung wird das Energiemonitoring das A und O bleiben, also langfristig die entscheidende Stellgröße. Gefragt sind dabei durchgängige skalierbare Lösungen vom Sensor bis in die Cloud. Hier bietet JUMO je nach Kunde und Branche mit der variTRON-Familie und der smartWARE leistungsstarke Produkte im Bereich SPS-/SCADA (Cloud). Ein zweites wichtiges Feld ist das Lastmanagement. Hier offerieren wir Produkte im Bereich Leistungssteller (TYA-Serie) und SPS.

Produktionsanlagen wie etwa Schmelzbetriebe, sei es für Aluminium oder für Eisen, benötigen ein effizientes Energiemonitoring. Auch hier gilt mit Blick auf das Lastmanagement, Stromspitzen, zum Beispiel in Prozesswärmeanlagen, zu vermeiden. Ziel ist es, einen konstanten Stromverbrauch, also eine Glättung, zu erzielen.

Das bedeutet aber eine erhebliche Vorarbeit, die von den Unternehmen zu leisten ist. Sie müssen ihre Prozesse prüfen und optimieren. Die Energieströme in den jeweiligen Fertigungsprozessen müssen erkannt und dokumentiert werden. Im zweiten Schritt ist es entscheidend, die Energiedaten zu analysieren. Hier sehe ich die größte Herausforderung, denn eine genaue, tiefe Analyse ist unerlässlich. Danach geht es an die Umsetzung. Die Optimierungsmöglichkeiten müssen in den Fertigungsprozess einfließen und dann konsequent in der jeweiligen Organisation umgesetzt werden.

Bringen optional ein CO2-Modul mit: die Feuchte- und Temperaturmessumformer der hydoTRANS-Serie
Bringen optional ein CO2-Modul mit: die Feuchte- und Temperaturmessumformer der hydoTRANS-Serie (Bild: JUMO)

Innovationen, die die Welt nachhaltiger machen

Kein Unternehmen kann es sich in der gegenwärtigen Situation leisten, Energie zu verschwenden und gleichzeitig Raubbau am Planeten Erde zu betreiben. Wir haben in den letzten Monaten mehrere Innovationen vorgestellt, die die Welt „grüner“ und nachhaltiger machen.  Eine präzise Feucht- und Temperatur-Überwachung ist die Grundvoraussetzung zur genauen Steuerung der Raum- und Prozessluft. So können Anwender aus dem HKL-Bereich (Heizung, Klima, Lüftung) Kosten senken und den Instandhaltungsaufwand minimieren.

Geräte der hydoTRANS-Serie sind zuverlässige Feuchte- und Temperaturmessumformer mit einem optionalen C02-Modul. Durch die verschiedenen Ausführungen mit Schutzarten zwischen IP20 und IP65 ist das Gerät für vielfältige Einsatzgebiete in der Gebäudeautomation geeignet. Mit all diesen Lösungen können Unternehmen den eigenen C02-Fußabdruck reduzieren.

 

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