Angeschlossen an die ODB2-Schnittstelle im Fahrzeug liefert die Rydbox Echtzeitinformationen des Diagnosesystemes und stellt Smart-Car-Funktionaliäten bereit.

Angeschlossen an die ODB2-Schnittstelle im Fahrzeug liefert die Rydbox Echtzeitinformationen des Diagnosesystems und stellt Smart-Car-Funktionaliäten bereit. (Bild: Thinxnet)

IoT-Funktionen können das Autofahren komfortabler und sicherer machen. Thinxnet hat dafür mit Ryd eine Telematik-Infrastruktur inklusive dazugehöriger App entwickelt. Unter Verwendung einer physischen Box, der Ryd-Box, angeschlossen an der ODB2-Schnittstelle im Fahrzeug, lassen sich mit Echtzeitinformationen des Diagnosesystems sowie aktueller Ortungs- und Bewegungsdaten hilfreiche Smart-Car-Funktionalitäten bereitstellen. Die zugehörige Smartphone-App umfasst Funktionen von In-App-Bezahlmöglichkeiten mit Ryd Pay über einen digitalen Bordcomputer, ein automatisches Fahrtenbuch, Live-Standort-Erfassung, Abschleppwarnung und Family Safety Features bis hin zur interaktiven Fahrzeugkommunikation mit Alexa.

Sicherheit und Leistung

Der Knackpunkt für den Einsatz einer solchen Technologie, um zum Beispiel zukünftig auch Bezahlvorgänge direkt an der Ladesäule abwickeln zu können, ist die Stabilität und Leistung des Cloud-Anbieters. Da auch weitere OEM-Partner wie Tankstellenbetreiber und Versicherungen in das Ökosystem eingebunden sind und es sich bei Fahrzeug- und Ortungsdaten um hochsensible Werte handelt, war die Wahl einer sichereren und leistungsfähigen Cloud-Plattform für die Umsetzung von hoher Priorität.

Durch seine offenen Application Programming Interface (API), eine hohe Skalierbarkeit und die Datenverarbeitung nach strengen deutschen Datenschutzvorgaben, fiel die Wahl auf die Lösungen von Gridscale. Das IaaS-Unternehmen stellt den Betrieb von Plattform, App-Software und Backend-Komponenten bereit. Die Datenspeicherung wie auch die Abwicklung des Datentransfers erfolgen auf seinen Public-Cloud-Infrastrukturen.

Erfolgreich umsatteln

Thinxnet hatte bereits eine komplexe Infrastruktur mit verschiedenen Datenbank-Clustern, Applikationsservern für die nativen Anwendungen sowie mehreren Kubernetes-Instanzen für Entwicklung, Staging und Live-Betrieb aufgebaut. Alle bestehenden Server und Container wurden zunächst auf die neue Cloud-Plattform migriert. In einem zweiten Schritt erfolgte die sukzessive Integration aller Funktionen in die neue Architektur. So sind mit der Architektur von Gridscale auch Snapshot-Funktionen verfügbar, um im Störungsfall aktuelle Serverzustände abzusichern.

Das neue System unterstützt auch anspruchsvolle DevOps-Szenarien, bei denen die IT-Infrastruktur vollständig per Skript verwaltet wird. Die offene Architektur und die von Administratoren leicht zu bedienende API erlauben eine weitgehende Automatisierung aller wichtigen Prozesse. Dadurch lassen sich auch bekannte DevOps-Tools wie Puppet, Jenkins oder Docker einsetzen und die gesamte Infrastruktur als Code konfigurieren und orchestrieren. Die erspart vor allem Entwicklern viel Zeit, da neue Server für ihren Anwendungsfall sich einfach per Mausklick starten lassen.

Mandantentauglich und sicher

Über die Ryd-App sind zukünftig auch Bezahlvorgänge an Ladestationen für E-Autos denkbar.

Über die Ryd-App sind zukünftig auch Bezahlvorgänge an Ladestationen für E-Autos denkbar. Thinxnet

Die Ryd-App und Ryd-Pay nutzen für einige Komfortfunktionen wie den Preisvergleich eine enge Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern. Dabei sind die von den Partnern spezifisch genutzten Daten oder Funktionen und andere Kundeninformationen sowie Funktionen der Apps streng getrennt und separat voneinander zu verwalten. Über das in Gridscale integrierte Partner-Panel und eine grafische Oberfläche lassen sich die jeweiligen Clients und deren Zugriffsmöglichkeiten von Thinxnet unkompliziert und zuverlässig managen.

Viele Partner haben hohe Anforderungen an Datenschutz und -sicherheit. Grund dafür sind die Compliance-Anforderungen des Kritische-Infrastruktur-Gesetzes (KRITIS), der EU-Datenschutzverordnung (DSGVO) und anderer gesetzlicher Regelungen. Aber auch der Endkunde drängt auf maximale Sicherheit: gewünscht ist eine Datenspeicherung nach strengen Datenschutzbestimmungen und keine Weitergabe der Transaktionsdaten. Wichtig für Glaubwürdigkeit und Nutzerakzeptanz ist dabei auch die Zertifizierung von Gridscale als Trusted Cloud durch das BMWi.

Ausblick

Angesichts des rasanten Wachstums und der fortschreitenden Internationalisierung bleiben Zuverlässigkeit und hohe Leistungsfähigkeit der Anwendungen wesentliche Kriterien. Zusätzliche Ressourcen, wie zum Beispiel für unterschiedliche geografische Regionen, lassen sich über die Gridscale-Cloud-Infrastruktur innerhalb von Minuten bereitstellen. Die Lösung ermöglicht auch die problemlose Implementierung von mehrsprachigen Anwendungen oder automatisierten Backend-Routinen.

Marie Barkei

Freie Redakteurin

(na)

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