Der globale Standard SAE J2954 legt die Anforderungen an das Bodensystem von Elektrofahrzeugen (EV) als auch an die Versorgungsausrüstung (EVSE) für das drahtlose Laden von E-Autos fest. SAE International sieht Wireless Charging als Schlüsselfaktor für die beschleunigte Einführung von EVs und autonomen Fahrzeugen.
Der neue Standard war mehr als ein Jahrzehnt in der Entwicklung. Die SAE-J2954-Arbeitsgruppe Wireless Power Transfer and Alignment überprüfte und testete die Technologie in Partnerschaft mit Regierungsbehörden, Aufsichtsbehörden und privaten Industriegruppen, Automobil-OEMs, Tier-1-Zulieferern und anderen. WPT-Systeme funktionieren durch Parken an einer drahtlosen Ladestation, wobei das Fahrzeug über einer SAE-J2954-kompatiblen Bodenmontagefläche positioniert wird. Nach einem Kommunikationshandshake beginnt der Ladevorgang automatisch, ohne dass eine physische Kabelverbindung besteht.
Die Stromübertragung erfolgt durch die Erzeugung eines Magnetresonanzfeldes zwischen dem Sendepfad am Bodne und einem Empfangspfad an der Unterseite des Fahrzeugs. Die Energie überquert den Luftspalt und wird dann im Fahrzeug von AC in DC gewandelt, um die Fahrzeugbatterie aufzuladen. Tests mit einer Bodenfreiheit von 250 mm haben gezeigt, dass WPT-Systeme mit einer Netz-Batterie-Effizienz von bis zu 94 Prozent arbieten. WPT mit zusätzlichen Ausrichtungselementen in SAE J2954 erfüllen auch die Ladeanforderungen für autonome EVs, die sich ohne menschliche Interaktion selbst aufladen können.
Universelle Bodenbaugruppe für 11 kW
Ein kritischer Punkt war die Klassifizierung hinsichtlich Ladeleistung, Bodenfreiheit und Interoperabilität der Systeme. Festgelegt wurden die drei Leistungssstufen WPT1 (3,7 kW), WPT2 (7 kW) und WPT3 (11 kW). SAE J2954 legt eine universelle Bodenbaugruppe für WPT3 fest, die insbesondere für öffentliche Infrastrukturen von großer Bedeutung ist. Sie ist abwärtskompatibel, um Fahrzeuge auf bei WPT1 und WPT2 aufzuladen. Ziel ist es, die WPT-Bodengruppen auf öffentlich zugänglichen Parkplätzen zu installieren. Der Standard spezifiziert auch die Interoperabilität, sodass jedes Fahrzeug geladen werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, spezifische Designs für firmeneigene Flotten zu realisieren. In diesem Fall sieht der Standard vor, dass die Bodenbaugruppe nur mit einer bestimmten Gruppe von Fahrzeugen voll funktionsfähig ist.
(na)