Nach dem ersten, nur sehr kurzen Statement von Elon Musk zum erfolgreichen Test von Neuralink, hat er nun ein Update gegeben. Laut Musk kann nun ein Patient mit einem Neuralink-Gehirnimplantat eine Computermaus allein durch seine Gedanken bewegen. Das Implantat mit seinen 1.024 Elektroden stellt eine direkte Verbindung zwischen Gehirn und Computer her, so dass physische Aktionen allein durch die Kraft der Gedanken ausgelöst werden können.
Doch das soll nur der Anfang sein, denn die Anwendungen dieser Technologie gehen weit über das Bewegen einer Maus hinaus. Musk glaubt, dass Neuralink-Implantate in Zukunft zur Behandlung verschiedener Krankheiten wie Fettleibigkeit, Autismus und Depressionen eingesetzt werden könnten. Die Technologie steht jedoch auch vor Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf ethische Bedenken und die Sicherheit der Implantate.
Meine Meinung zu Musks Neuralink
Von Elon Musks persönlichen Ansichten kann man viel halten – oder auch nicht. Ich für meinen Teil bin sicher nicht immer seiner Meinung, das habe ich erst dieser Tage wieder gemerkt, als ich bei der Recherche zu diesem Post mal 5 Posts auf X rauf und runter gescrollt habe. Was man ihm aber zugute halten muss, ist sein Drang nach Innovation, egal was andere sagen. Das funktioniert natürlich nicht immer, aber allein das Beispiel Tesla hat gezeigt, dass es manchmal einen "Verrückten" braucht, der sich traut, anders zu denken. Dazu gehören natürlich immer auch die entsprechenden finanziellen Mittel...
Nun hat sich Musks Neuralink also den Menschen als Versuchskaninchen ausgesucht. Vereinfacht gesagt soll es möglich werden, Dinge mit Gedanken zu steuern. Natürlich sind noch viele Fragen offen – auch ethische. Dennoch sollte man solche neuen Technologien nicht grundsätzlich verteufeln, denn Schattenseiten gibt es (leider) immer. Außerdem: Außer dem Tweet von Musk ist nicht viel über die Ergebnisse bekannt. Und um ein altes Sprichwort aufzugreifen: Das Internet ist geduldig...
Bleiben wir also gespannt, wie sich das Thema weiterentwickelt, denn Musk ist mit seiner Idee lange nicht allein.
Stand zum erfolgreichen Neuralink-Test vom 31.1.2024
Es sind nur zwei Sätze von Elon Musk und das Internet explodiert. "The first human received an implant from @Neuralink yesterday and is recovering well. Initial results show promising neuron spike detection." Diesen Post setzte Musk gestern auf seinem Nachrichtendienst X (früher Twitter) ab. Stand 31.1. wurde der Post knapp 50 Millionen mal angezeigt. Aber was steckt hinter dem Post?
Was ist Neuralink und welche Ziele verfolgt Elon Musk damit?
Neuralink, ein Unternehmen von Elon Musk, hat sich die Entwicklung einer Gehirn-Computer-Schnittstelle (Brain-Computer Interface, BCI) zum Ziel gesetzt. Diese Technologie soll es ermöglichen, das menschliche Bewusstsein mit Computern und dem Internet zu verbinden, um die motorischen Funktionen körperlich behinderter Menschen wiederherzustellen und ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Musk selbst plant, eines Tages ein solches Implantat zu erhalten, um dessen Potenzial voll ausschöpfen zu können.
Das erste Produkt von Neuralink soll den passenden Namen Telepathy tragen. Laut einem weitere Post von Musk soll es die „Steuerung Ihres Telefons oder Computers und damit fast aller Geräte ermöglichen, indem Sie einfach nur denken.“ Erste Nutzer sollen diejenigen sein, die die Kontrolle über ihre Gliedmaßen verloren haben. „Stellen Sie sich vor, Stephen Hawking könnte schneller kommunizieren als eine Schnellschreiberin oder ein Auktionator. Das ist das Ziel“, so Musk.
So funktioniert die BCI-Technologie von Musks Neuralink
Die BCI-Technologie von Neuralink, einem Unternehmen von Elon Musk, besteht aus einem Brain-Computer-Interface (BCI), das eine Verbindung zwischen dem menschlichen Gehirn und einem Computer herstellt. Anstelle von Elektroden, die das Gehirn aufzeichnen und die beabsichtigten Bewegungen interpretieren, stimuliert der Chip das Gehirn und überwacht die Aktivität tausender Neuronen. Das BCI von Neuralink besteht aus feinen, flexiblen Kunststoffdrähten und einem münzgroßen Funkchip, der die Signale der Elektroden auswertet und über eine Bluetooth-Verbindung an ein Mobiltelefon sendet, wo sie hörbar gemacht und ausgewertet werden können. Die Technologie, die ursprünglich entwickelt wurde, um die Kommunikation von Menschen mit Rückenmarksverletzungen oder Krankheiten wie dem Locked-in-Syndrom zu verbessern, hat das Potenzial, das Leben von Millionen von Menschen zu verändern. Neuralink hat auch eine klinische Studie zur Erforschung von BCI bei ALS begonnen. Der Chip von Neuralink ist 8 mm groß und wird von einem Roboter in das Gehirn implantiert. .
Warum hat es so lange gedauert, bis die Tests bei Neuralink am Menschen beginnen konnten?
Die FDA hat erst im September 2023 die Genehmigung für die Erprobung von Neuralink am Menschen erteilt, nachdem frühere Anträge wegen Sicherheitsbedenken abgelehnt worden waren. Berichte über problematische Versuche an Labortieren, die zu schweren Verletzungen und Todesfällen führten, haben ebenfalls zu dieser Verzögerung beigetragen. Diese Herausforderungen haben den Fortschritt von Neuralink gegenüber Musks ursprünglichem Zeitplan zurückgeworfen.
Was unterscheidet Neuralink von anderen BCI-Unternehmen?
Neben zum Beispiel Science Corp, Blackrock Neurotech oder Kernel ist Neuralink nicht das erste Unternehmen, das BCIs in Menschen implantiert. Aber es hat sich zum Ziel gesetzt, die Technologie so zu entwickeln, dass sie vollständig umkehrbar und aufrüstbar ist, ähnlich wie bei einem Wechsel von einem iPhone-Modell zum nächsten. Musk sieht in der Verbindung des menschlichen Gehirns mit künstlicher Intelligenz nicht nur eine Möglichkeit, motorische Funktionen wiederherzustellen, sondern auch eine Chance, die menschliche Intelligenz insgesamt zu erweitern.
Welche langfristigen Ziele verfolgt Neuralink?
Langfristig hofft Musk, dass Neuralink-Implantate eine breite Palette von Anwendungen unterstützen werden, von der Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten bis hin zur Steuerung von Fahrzeugen und anderen Geräten durch Gedanken. Die Vision ist, die Grenzen menschlicher Fähigkeiten zu erweitern und neue Wege der Interaktion mit der digitalen Welt zu eröffnen.
Fazit: Was bedeutet der erste Menschenversuch für die Zukunft?
Auch wenn noch viele Fragen offen sind, markiert der angekündigte erste Human-Test von Neuralink einen Meilenstein auf dem Weg zur Verwirklichung von Musks Vision einer engen Verschmelzung von Mensch und Maschine. Die Zukunft der BCI-Technologie sieht vielversprechend aus und die Welt wartet gespannt auf weitere Entwicklungen und die offizielle Bestätigung dieses bahnbrechenden Experiments.
Der Autor: Dr. Martin Large
Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.