Netzteil

Kompakte Bauform eines 70-W-Einbaunetzteil für den Maschinenbau für den Betrieb bis +70 °C ohne Derating bei freier Konfektion. (Bild: Inpotron)

Individualisierung ist einer der großen Trends in unserer heutigen Gesellschaft. Zunehmender Wohlstand gewährt den Menschen mehr Wahlfreiheit in ihrer persönlichen Lebensführung. Ein großer Treiber dieses Trends ist dabei die wachsende technische Vernetzung. Sie erhöht die Autonomie des Einzelnen und eröffnet über das Internet auch Privatpersonen den weltweiten Zugang zu neuen Märkten. Auch das produzierende Gewerbe ist vor diesem Trend nicht gefeit. Die zunehmende Vernetzung fördert die Entwicklung zunehmend flexiblerer Produktionsverfahren, an deren Ende das personalisierte Produkt stehen wird. Von ihren Zulieferern verlangt die Industrie die gleiche Anpassungsfähigkeit.

Megatrends entwickeln sich oftmals nur schleichend. Noch können sich etablierte Unternehmen auf vollen Auftragsbüchern ausruhen, aber selbst Marktführer verschwinden in kürzester Zeit von der Bildfläche, wenn sie neue Entwicklungen nicht rechtzeitig wahrnehmen. Jeder neue Trend gefährdet nicht nur etablierte Geschäftsmodelle, sondern eröffnet auch die Chance auf gänzlich neue Märkte. Für Unternehmen gilt es, Individualisierung als strategisches Element im eigenen Unternehmen zu begreifen und agil zu reagieren. Dazu muss es das Kerngeschäft permanent optimieren und sich gleichzeitig mit neuen Entwicklungen beschäftigen.

Die Herstellung von Netzteilen bietet gute Voraussetzungen für diese duale Vorgehensweise. Heutige Schaltnetzteile oder LED-Treiber sind bereits vielfach modular aufgebaut. Mit gängigen Schnittstellen und Hardware ausgestattet, bieten sie vielfältige Steuerungsmöglichkeiten für die angeschlossenen Verbraucher. Ihre Sensorik liefert zudem ständig Statusmeldungen aller relevanten Betriebsparameter. Die Module sind miteinander vernetzbar und ohne weitere Steuergeräte durch Clustern zu jeder gewünschten Leistungsstufe ausbaubar. Mittels Software-seitiger Anpassungen lassen sich die Endprodukte nicht nur in der Produktionsphase gemäß spezifischen Kundenwünschen konfektionieren, sondern auch später, im laufenden Betrieb per Firmware Updates jederzeit verändern. Entwicklungen im Baukastenprinzip auf Schaltungsebene ermöglichen einen hohen Individualisierungsgrad. Selbst bei kleinsten Stückzahlen lassen sich damit die einmaligen Entwicklungskosten in wirtschaftlich vernünftigen Grenzen halten.

Rack-Stromversorgung

Redundante 150W Rack-Stromversorgung mit hoher Effizienz und Lebensdauer bei natürlicher Konfektion. Inpotron

Ein Beispiel für solche Netzteile sind die Produkte des Herstellers Inpotron, der in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen verschiedene Produkte im Bereich der Stromversorgungen entwickelt. Bei dem PSU-0151-11 (Bild 1) handelt es sich beispielsweise um ein kompaktes 70-W-Einbaunetzteil für die Verwendung im Maschinenbau. Bei freier Konvektion arbeitet es bis zu einer Umgebungstemperatur von 70 °C ohne Leistungseinbußen.

Flexible Steuerungsmöglichkeiten über alle gängigen Bus-Systeme sowie kabellose Kommunikation via WiFi bietet der 4-Kanal-LED-Treiber PSU-0164-11 (Bild 3) mit 150 W. Da bei ihm eingangsseitig keine Elektrolytkondensatoren verbaut sind, kommt es bei seiner Initialisierung nicht zu einem erhöhten Einschaltstrom. Theoretisch können daher an einem Strang so viele Geräte angeschlossen werden, wie es der Nennstrom des Leitungsschutzschalters zulässt. In der Praxis sollten Anwender dieses Potential indes nur zu 80 Prozent ausschöpfen. Hohe Ausfallsicherheit und lange Lebensdauer sind die prägenden Eigenschaften des 150-W-Rack-Netzteils PSU-0261-17 (Bild 2). Durch seinen redundanten Aufbau gibt es etwa Serverinstallationen die nötige Sicherheit in der Stromversorgung und ist aufgrund seiner natürlichen Konvektionskühlung dabei sehr leise.

Für die Produktentwicklung ist es heutzutage von grundlegender Bedeutung, dass Anwender und Anbieter deutlich enger kooperieren als früher. Nur wenn der Anbieter die individuellen Bedürfnisse des Anwenders vollständig versteht und beide Partner ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen, entstehen daraus optimale Systemlösungen.

Hermann Püthe

(Bild: Inpotron)
Geschäftsführender Gesellschafter von Inpotron

(prm)

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