Lötspitze für Kleinstbauteile mit einem Durchmesser von 0,1 mm

Lötspitze für Kleinstbauteile mit einem Durchmesser von 0,1 mm (Bild: Ersa)

Die Lötspitze ist das Herzstück des Lötkolbens und verantwortlich für den Wärmefluss vom Heizelement über das Lot zur Lötstelle. Je nach Kolben und Lötaufgabe stehen unterschiedlichste Spitzenarten zur Verfügung. Voraussetzungen für eine gute Lötung sind die richtige Spitzenform, perfekte Wärmeleitung, makellose Beschaffenheit und zuverlässige Beständigkeit. Für die vielfältigen Anforderungen bietet Ersa ein umfassendes Programm an Löt- und Entlötspitzen.

Der Lötvorgang hat drei Phasen: Benetzen, Fließen, Binden. Dabei ist die Arbeitstemperatur das wichtigste Kriterium. Die beste ist die niedrigste Temperatur, mit der die drei Phasen reibungslos ablaufen können. Dazu ist etwas Erfahrung nötig. Ein temperaturgeregeltes Lötsystem erleichtert die Arbeit. Lötspitze nach dem Reinigen an die Lötstelle führen und Lötstelle erwärmen. Danach Lötdraht (mit Flussmittelseele) zwischen Lötspitze und Lötstelle führen und so viel Lötdraht zum Schmelzen bringen, bis die gesamte Lötstelle benetzt ist. Anschließend erst Lötdraht und sofort danach die Lötspitze von der Lötstelle entfernen, um das geschmolzene Lot nicht zu überhitzen. Lot erstarren lassen und dabei Erschütterungen vermeiden.

Lötspitze für Kleinstbauteile
Lötspitze für Kleinstbauteile mit einem Durchmesser von 0,1 mm in der Anwendung (Bild: Ersa)

Vor 100 Jahren stellte Ernst Sachs den ersten elektrischen Lötkolben vor. „Dieser wurde aus der Motivation heraus entwickelt, für unsere Kunden die besten Lötwerkzeuge für deren Anwendung anzubieten“, so Julian Greß, Produktmanager Tools und Rework bei Ersa. „Natürlich sind die Lötkolben von damals mit heutigen Produkten nicht mehr vergleichbar, trotzdem arbeiten wir immer noch in dieser Tradition, mit dem Ziel die bestmöglichen Lösungen für die Elektronikindustrie herzustellen“, führt Greß weiter aus. Dazu tauscht sich Ersa kontinuierlich mit ihren Vertriebspartnern und Kunden aus, um die Bedürfnisse der unterschiedlichen Märkte schon früh zu ermitteln. Das Ergebnis ist eine Lötspitze für Kleinstbauteile mit einem Durchmesser von 0,1 mm. Diese wurde im Austausch des Ersa Sales Team mit den Endkunden entwickelt. Das spezielle Spitzendesign bietet dem Anwender gleich zwei Vorteile: zum einen wird das Lot von der Spitze optimal angenommen und an die Lötstelle übertragen, zum anderen sorgt diese  Benetzung der Lötspitze für eine ideale Wärmeübertragung.

Handlötprozess von Bauteilen und Lötpads
Handlötprozess von Bauteilen und Lötpads mit hohem Energiebedarf (Bild: Ersa)

Diese Minispitze hilft beim Reparieren von Mobiltelefonen

Der Impuls für diese Entwicklung ging auf eine Anfrage des türkischen Vertriebspartners Er-Sa Elektrik zurück. „Unsere Kunden benötigten eine 0,1 mm-Spitze mit einer hohen Performance für das Reparieren von Smartphones. Die spezifische Anforderung bei der Nacharbeit an modernen Mobiltelefonen liegt darin, dass die zu bearbeitenden Lötstellen immer feiner werden und sehr schwer zugänglich sind. Wir schlugen daher vor, eine schlanke und sehr feine Lötspitze für den Ersa i-Tool anzubieten. Diese Details sind in unserem Markt sehr wichtig“, erinnert sich Taylan Yılmaz, Vertriebsmitarbeiter von Er-Sa Elektrik. Entstanden ist daraus die Lötspitze 0102PDLF01, die für Kleinstbauteile bis zu 01005 und Fine Pitch eingesetzt werden kann. Greß betont, dass gerade für diese Anwendungen ein hochpräzises Werkzeug notwendig ist, um beim Einlöten dieser Kleinstbauteile unfreiwillige Kurzschlüsse durch Lotbrücken oder Ähnliches zu vermeiden. Mit der 0,1mm-Lotspitze bieten wir unseren Kunden genau dieses präzise Werkzeug an“, so Greß.

Asymmetrische Hochleistungslötspitzen
Asymmetrische Hochleistungslötspitzen 0102CDLF24A, 0102CDLF48A und 0102CDLF80A (Bild: Ersa)

Lötspitzen für Anwendungen mit einem hohen Wärmebedarf

Mittlerweile wird die Kleinstbauteilspitze auch in anderen Bereichen des Handlötens eingesetzt. „In der Türkei haben wir innerhalb kürzester Zeit 320 Spitzen verkauft, oftmals in Verbindung mit einer neuen Lötstation“, freut sich Yılmaz. Greß geht davon aus, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird, denn aufgrund der weltweiten Bauteilknappheit rückt das Nacharbeiten von Baugruppen bei vielen Elektronikherstellern in den betriebswirtschaftlichen Mittelpunkt. Um auf diesen Trend zu reagieren, hat Ersa eine neue Lötspitzenserie für Anwendungen mit einem hohen Wärmebedarf entwickelt.

Diese leistungsstarken, asymmetrischen Lötspitzen 0102CDLF24A, 0102CDLF48A und 0102CDLF80A sind ideal für den Handlötprozess von Bauteilen und Lötpads mit hohem Energiebedarf, da sie aufgrund ihrer Spitzengeometrie für eine optimale Wärmeübertragung sorgen. Besonders in der Elektronikentwicklung und -fertigung sowie der manuellen Nacharbeit von Bauteilen mit hoher Masse z.B. bei D2Pac, Leistungsdioden und Sicherungen werden diese Hochleistungsspitzen eingesetzt. Dank der unterschiedlichen Durchmesser von 2,4; 4,6 und 8,0 mm sind diese für unterschiedliche Bauteil- und Padgrößen einsetzbar.

Des Weiteren bietet Ersa auch für das Löten von sehr hochmassigen THT-Bauteilen neue Lötspitzen an. Die Lötspitzen 0102YDLF1852 und 0102YDLF1224 umschließen durch ihre spezielle Spitzengeometrie die Pins der zu verlötenden THT-Bauteile und ermöglichen damit eine großflächige Wärmeübertragung.

Lötspitze umschließt Pin
Die Lötspitze umschließt den Pin des zu bearbeitenden THT-Bauteils (Ersa)

Die Autorin

Petra Gottwald

Petra Gottwald, Chefredakteurin der Productronic, nach Unterlagen von Ersa

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