Zum 28. Februar 2026

Leutz Lötsysteme stellt Geschäftsbetrieb ein

Ein traditionsreicher Spezialist für Betriebsmittelbau in der Elektronikfertigung beendet seinen Geschäftsbetrieb: Leutz Lötsysteme stellt zum 28. Februar 2026 geordnet ein. Das gab Geschäftsführerin Nicole Leutz in einer LinkedIn-Mitteilungen bekannt.

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Titan-Lötmasken wie diese gehörten über Jahrzehnte zum festen Portfolio von Leutz Lötsysteme – sie sorgen für gleichmäßige Wärmeverteilung und schützen empfindliche SMD-Bauteile während des Lötprozesses.

Die Ankündigung auf LinkedIn – sowohl über den Unternehmensaccount als auch persönlich durch Geschäftsführerin Nicole Leutz – markiert das Ende eines Familienunternehmens, das die Elektronikfertigung in Deutschland fast vier Jahrzehnte lang begleitet hat. Trotz technischer Spezialisierung und stabiler Kundenbeziehungen war der wirtschaftliche Druck zuletzt nicht mehr aufzufangen.

Als Gründe nennt das Unternehmen die seit Jahren schwierigen Marktbedingungen. Viele Kunden beziehen heute Betriebsmittel und Vorrichtungen vermehrt aus dem Ausland, was den Preisdruck massiv erhöht hat. In der Folge sei der Markt in zentralen Bereichen weggebrochen – eine wirtschaftlich tragfähige Fortführung war laut Unternehmensangaben nicht mehr möglich.

Leutz beschreibt die Entscheidung als schwer, aber unausweichlich: Die Nachfrage hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verschoben, während Fertigung und Entwicklung im eigenen Haus kostenintensiv geblieben sind.

Ein Familienunternehmen mit fast 40 Jahren Geschichte

Leutz Lötsysteme wurde 1986 gegründet und gehört zu den kleinen, technisch spezialisierten Familienbetrieben, die die Elektronikfertigung in Deutschland über Jahrzehnte mitgeprägt haben. Der Betrieb war von Beginn an auf Vorrichtungen und Betriebsmittel rund ums Löten von Leiterplatten ausgerichtet – also auf jene oft unsichtbare, aber entscheidende Ebene der Fertigung, ohne die viele industrielle Prozesse nicht funktionieren.

Zum Portfolio gehörten über die Jahre u. a.:

  • Lötmasken, Lötrahmen und Werkstückträger
  • Lackieraufnahmen und Lackierträger
  • Nutzentrennvorrichtungen und Prüfvorrichtungen
  • Sondermaschinen wie Rundtaktanlagen zum Heißverstemmen von Leiterplatten

Weiterer Ablauf für Kunden

Trotz der bevorstehenden Schließung bleibt der Betrieb vorerst handlungsfähig:

  • Bis Mitte Dezember 2025 läuft das Tagesgeschäft voll weiter.
  • Laufende Projekte und Ersatzteilanfragen werden wie gewohnt bedient.
  • Anfang 2026 sollen die Lagerbestände zu Sonderkonditionen abgegeben werden.

Dank an Kunden und Partner

In ihrem persönlichen LinkedIn-Beitrag würdigt Nicole Leutz die langjährige Zusammenarbeit und ihr Team, das den Betrieb über die Jahrzehnte getragen hat. Die Rückmeldungen aus dem Netzwerk zeigen bereits, wie stark der Name Leutz Lötsysteme in vielen Fertigungsbetrieben verankert war. So fallen die Reaktionen auf LinkedIn durchgehend betroffen und wertschätzend aus. Viele heben die Rolle des Unternehmens in der Branche hervor und danken für die lange, verlässliche Zusammenarbeit. Besonders deutlich wird das in Kommentaren wie: „Ihr habt die Branche bereichert und es ist schade, dass der Geschäftsbetrieb eingestellt wird.“ Auch persönliche Anteilnahme zieht sich durch viele Beiträge, etwa: „Ich wünsche mir von Herzen, dass ausnahmslos alle wieder in sinnstiftende Beschäftigung finden.“