Programm für Start-ups: Europa zuerst – aber global vernetzt

Ignite Next startet unabhängiges Scale-up-Programm in Europa

Mit Ignite Next geht in Dresden ein unabhängiges, "non-diluted" Scale-up-Programm an den Start, das Deep-Tech-Startups von Pre-Seed bis Series B beschleunigen soll – unterstützt von Infineon, Intel und über 300 Branchenmentoren.

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Europas Deep-Tech-Startups verfügen über starke wissenschaftliche Grundlagen, stoßen aber beim Hochskalieren häufig an Grenzen. Ignite Next will diese Lücke gezielt schließen.
Europas Deep-Tech-Startups verfügen über starke wissenschaftliche Grundlagen, stoßen aber beim Hochskalieren häufig an Grenzen. Ignite Next will diese Lücke gezielt schließen.

Mit Ignite Next startet in Europa ein neues, unabhängiges Scale-up-Programm, das eine zentrale Lücke im europäischen Deep-Tech-Ökosystem schließen soll: die enge, systematische Zusammenarbeit zwischen Startups und Industrie. Das Programm richtet sich an technologieintensive Gründungen von der Pre-Seed-Phase bis zur Series B und wird von Infineon, Intel sowie einem Netzwerk von mehr als 300 Senior-Mentoren unterstützt.

Hervorgegangen ist Ignite Next aus dem Team hinter dem bekannten Intel-Ignite-Programm, nun jedoch in vollständig unabhängiger Struktur. Dadurch kann das Programm mit mehreren Technologiepartnern gleichzeitig arbeiten und ein breiteres Spektrum an Zukunftstechnologien abdecken – darunter Halbleiter, Photonik, Robotik, KI, Quantentechnologien und Advanced Manufacturing.

Brücke zwischen Forschung, Startup-Dynamik und Industrie

Europas Deep-Tech-Startups verfügen über starke wissenschaftliche Grundlagen, stoßen aber beim Hochskalieren häufig an Grenzen. Ignite Next will diese Lücke gezielt schließen, indem es direkten Zugang zu Industrieexpertise, Entscheidern und Marktknow-how eröffnet. Das Modell ist nicht verwässernd („non-dilutive“) und damit besonders attraktiv für Gründerinnen und Gründer, die Wachstumskapital benötigen, ohne Anteile abzugeben.

„Wir bauen die Brücke, die Europas Deep-Tech-Foundern lange gefehlt hat“, sagt Markus Bohl, CEO und Mitgründer von Ignite Next. Ziel sei es, tieftechnologische Innovationen schneller von der Forschung in globale Märkte zu führen.

Ein Ökosystem für skalierbaren Deep-Tech-Erfolg

Das Programm folgt einem klaren Wirkprinzip: Startups erhalten praxisnahe technische Unterstützung, Marktvalidierung und Investor Readiness – was zu schnellerem Wachstum und höheren Bewertungen führt. Gleichzeitig profitieren Industriepartner wie Infineon und Intel von frühem Zugang zu neuen Technologien, Talenten und Kooperationsmöglichkeiten.

Laut Walden-Catalyst-Partner Nicolas Autret adressiert Ignite Next eine europäische Schwachstelle: Nur ein Bruchteil der weltweiten KI- und Quanteninvestitionen fließe nach Europa. Programme wie Ignite Next seien entscheidend, um global konkurrenzfähige Scale-ups hervorzubringen.

Europa zuerst – aber global vernetzt – angesiedelt in Dresden

Während das paneuropäische Programm eng mit den 45 wichtigsten Deep-Tech-Hotspots in Europa verbunden ist, hat sich Ignite Next bewusst dafür entschieden, den Hauptsitz des Programms in Dresden, im Herzen von Silicon Saxony, anzusiedeln. Die Region ist nicht nur Standort für ein Drittel der europäischen Chip-Produktion, sondern mit der TU Dresden auch die Universität mit den meisten Patenten in Deutschland. Damit eröffnet Ignite Next Start-ups und Investoren gleichermaßen einzigartige Kooperationsmöglichkeiten innerhalb eines der wichtigsten, dynamischsten und am schnellsten wachsenden Ökosystemen. Die Nähe zu Spitzenforschung, Fertigung und Industrie biete, so Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter, „den idealen Nährboden für globale Deep-Tech-Kategoriesieger“.

Starke Partner, starke Alumni, starke Mission

Zu den Alumni des Ignite-Modells zählen Unternehmen wie Black Semiconductor, Proxima Fusion, Corintis, Quantum Diamonds, Cerabyte und Space Forge. Das neue Programm setzt auf hochselektive Kohorten: mehr als 300 Bewerbungen führen typischerweise zu nur zehn Aufnahmeplätzen.

Weitere Technologie- und Industriepartner sollen in den kommenden Monaten hinzukommen, um das Angebot für Deep-Tech-Gründer weiter auszubauen und Europas technologische Souveränität zu stärken.

Silicon Saxony begrüßt den Start – Bösenberg hebt Bedeutung für Europa hervor

Eine regionale Einordnung kommt von Frank Bösenberg, Geschäftsführer von Silicon Saxony. In einem Social-Media-Beitrag bezeichnete er den Start als bedeutenden Schritt für Europas Deep-Tech-Landschaft und stellte das Programm unter die Überschrift „Europe first, but globally connected“. Er hob hervor, dass Ignite Next konsequent auf dem früheren Intel-Ignite-Programm aufbaut und nun durch Infineon verstärkt wird – wenige Tage nach dessen Auszeichnung als Outstanding EMEA Semiconductor Company durch die Global Semiconductor Alliance.

Bösenberg betonte zudem, dass Dresden mit Silicon Saxony, der TU Dresden und neuen Angeboten wie der Startup Factory boOst ideale Bedingungen biete, damit Deep-Tech-Startups „lokal andocken und global skalieren“. Die internationale Resonanz in der Pressemeldung – darunter Stimmen von Black Semiconductor, Proxima Fusion und Proxima-Fusion-CEO Francesco Sciortino – unterstreiche die Relevanz des Programms für das gesamte europäische Innovationsökosystem.