Die Hotmeltvergusstechnik schützt empfindlichen Bauteile vor Feuchtigkeit, Schmutz und verschiedensten Medien. Verbreitet ist das Anspritzen von Kabeldurchführungen oder das Umspritzen von Elektronikplatinen. Neben Maschinen und Werkzeugen für die Kabel- und Steckverbinderverarbeitung bietet Kolb auch Lösungen für die Hotmeltvergusstechnik an.
Dazu gehören Maschinen für kleine und mittlere Losgrößen sowie Großserien – angefangen von der Handpistole KAG 100 über die Schiebetischverarbeitungsanlage Typ K 1002 bis hin zu Sondermaschinen wie z. B. Rundschalttischanlagen. Optional sind integrierte Prüfvorrichtungen oder der Anbau von Inkjetdruckern verfügbar.
Extruder-Vergussanlagen
Die Extruder-Vergussanlage zur Verarbeitung von div. Materialien wie Hotmelts, TPU, PP, PU etc. Kolb – VRC 501 (Bild 3) kann im Mediumdruckverguss bedingt durch die größere Bandbreite im Vergussdruck von 0 bis 200 bar feinere Konturen prozesssicher verspritzten. Die Bedienung und Programmierung der Anlage erfolgt über eine Touchscreen Bedieneinheit. Druckprofile können frei programmiert und abgespeichert werden.
Mit dem Schiebetischsystem Kolb VRC 501 kann bedingt durch die noch größere Bandbreite im Vergussdruck von 0 bis 200 bar ebenso prozesssicher verspritzt werden. Eine Einbindung in Fertigungsstraßen ist bedingt durch die kompakte Bauweise jederzeit möglich.
Applikationen mit Hotmelt
Das Gurtschoss für die Sicherheitsgurtüberwachung wird als Stanzteil vorab mit PA6.6 30GF umspritzt und danach getrennt. Es werden Bauteile bestückt und danach mit Hotmelt umspritzt damit die Bauteile vor Feuchtigkeiten und Schmutz geschützt sind.
Beim Schalter für Hebebühnenbetätigung an LKWs wurde großer Wert auf den Schutz des Schalters vor mechanischen Einflüssen und auf eine Spritzwasser Dichtigkeit gelegt.
Beim Verguss einer Motorregelelektronik für Kleinstmotoren (Bild 5) wurde große Sorgfalt darauf verwendet, dass die freien Stellen der Platine mit den Schraub- und Steckverbindern, sicher frei bleiben. Eine weitere Besonderheit ist die Laserbeschriftung von Macromelt, die sehr Kontrastreich auf dem Material aufgebracht werden kann.
Besonderheit bei den Schalterplatinen für den Automobilbereich (Bild 6) ist, dass die Platine, bedingt durch die beschränkten Einbaudimensionen, nur einseitig umspritzt wird um die Lötstellen der Bauteile vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Schalter und LEDs wurden soweit freigestellt, dass ihre Funktionen nicht beeinträchtigt werden.
Beim Anspritzen eines Gehäuses an einen 4-poligen Steckverbinder (Bild 7) ist zu bedenken, dass die Steckverbinder etwas länger wie das Steckergehäuse sind und dadurch direkt hinter dem Steckergehäuse die Einzelkabel und das Steckergehäuse abgedichtet werden müssen.
Beim Einspritzen einer Elektronik in ein bestehendes Gehäuse aus PA 6.6 (Bild 8) war es sehr wichtig, bei der Konstruktion des Außengehäuses bereits im Vorfeld Anspritz- und Entlüftungspunkte gezielt festzulegen, um einen sauberen Verguss und eine rationelle Verarbeitung sicherstellen zu können.
Beim Verguss einer Elektronik wurde das Vergusswerkzeug wurde so aufgebaut, dass eine Vielzahl von Kabelvarianten mit demselben Werkzeug verarbeitet werden können.
Der Verguss eines Kleinmotors mit integrierter Regelelektronik (Bild 10) musste in Betracht gezogen werden, dass der Motor nur einen Durchmesser von ca. 10 mm hat und vor der Endmontage vergossen wird. Spritzwasserschutz und zusätzliche Zugentlastung für das Flachkabel wurden hier realisiert.
(hb)