Open-Source-Software in der Automobilindustrie
Sicherheit und Mehrwert in der Fahrzeugkonstruktion
Der Eclipse-Abschlussbericht macht die Herausforderungen von Open Source in der Fahrzeugkonstruktion sichtbar.
(Bild: Eclipse Foundation)
Open Source ist eine transformative Kraft in der Fahrzeugkonstruktion, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Der Eclipse-Abschlussbericht macht diese Herausforderungen sichtbar, damit die Community gemeinsam Lösungen entwickeln kann.
Die Open-Source-Organisation Eclipse Foundation hat den Abschlussbericht ihrer dreiteiligen Studienreihe zur Nutzung von Open-Source-Software im Automobilbereich veröffentlicht. Der Bericht mit dem Titel Challenges Facing Open Source Software in the Automotive Ecosystem untersucht die spezifischen Herausforderungen beim Einsatz von Open-Source-Software in Software Defined Vehicles. Für die Studie wurden 300 Entwickler und Führungskräfte bei OEMs und Tier-1-Zulieferern befragt. Teil 1 und 2 der Studie befassten sich mit der funktionalen Sicherheit in der SDV-Entwicklung respektive dem wirtschaftlichen Mehrwert von Open Source im Automobilsektor.
Was sind die Ergebnisse der Studie?
- Performance, Security und Anpassungsfähigkeit: Sowohl Entscheidungsträger als auch Entwickler sehen verbesserte Performance, höhere Security und größere Anpassungsfähigkeit als Pluspunkte von Open-Source-Software.
- Integration und kontinuierliche Leistungsverbesserung erfordern nachhaltige Investitionen: Die Komplexität der Integration, die kontinuierliche Optimierung der Echtzeit-Performance und die Skalierbarkeit stellen für die Befragten potenzielle technische Hürden dar, diese gezielte und langfristige Investitionen erfordern.
- Managementaufwand und Planbarkeit: Besonders Entscheidungsträger betonen die Bedeutung von langfristiger Planung, Compliance und Abhängigkeitsmanagement als Bereiche, die sorgfältige Kontrolle benötigen.
- Kosteneinsparungen schaffen wirtschaftlichen Nutzen, Standardisierung und Interoperabilität technischen Mehrwert: Beide Aspekte tragen dazu bei, betriebliche und technische Hürden zu rechtfertigen und abzumildern.
- Vertrauen in Open-Source-Projekte: Die große Mehrheit der Befragten ist überzeugt, dass die Betreuung durch eine Open Source Foundation entscheidend zur Glaubwürdigkeit, Stabilität, Nachhaltigkeit und Orientierung beiträgt.
Was können Beteiligte konkret unternehmen?
Neben diesen Erkenntnissen empfiehlt der Bericht auch konkrete Schritte für zentrale Zielgruppen:
- Softwareentwickler sollten sich für eine vereinfachte Integration von Open-Source-Software durch bessere Tools, Dokumentation und Prozesse einsetzen. Die aktive Mitarbeit in Foundations und Open-Source-Communities ist entscheidend, um auf Ressourcen zuzugreifen und langfristige Projektstabilität zu sichern.
- Führungskräfte in Unternehmen müssen sich bewusst werden, dass Open Source zwar klare Vorteile bietet, diese sich aber nur durch gezielte Investitionen in Integration, Wartung, Governance und Management vollständig ausschöpfen lassen.
- Für politische Entscheidungsträger ist es wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Rolle von Open-Source-Organisationen stärken – etwa durch Maßnahmen zur Projektstabilität, Sicherheitsüberprüfungen und transparente Governance-Strukturen.