Megaprojekte der Energiewende

Die größten Anlagen für erneuerbare Energien

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Gigantische Anlagen wie der Bhadla-Solarpark in Indien oder die Gansu-Windfarm in China kombinieren Tausende Megawatt Leistung und zeigen, wie Photovoltaik und Windkraft gemeinsam immer größere Anteile der globalen Stromversorgung sichern.

Erneuerbare Megaprojekte sind entscheidende Bausteine der globalen Energiewende. Dieser Überblick zeigt, welche Anlagen weltweit Maßstäbe setzen – gemessen an Leistung, Fläche, Technologie und strategischer Bedeutung für die Energiezukunft.

Erneuerbare Energien sind der zentrale Pfeiler einer nachhaltigen Energiezukunft. Neben vielen dezentralen Anlagen gibt es weltweit einige gigantische Projekte, die durch ihre schiere Größe beeindrucken und eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die größten Anlagen für Solar-, Wind-, Wasser-, Biomasse- und Geothermieenergie und ordnet sie in den Kontext des globalen Energiemarktes ein.

Der globale Energiemarkt im Wandel

Die Welt befindet sich in einem tiefgreifenden Umbau ihrer Energieversorgung. Während fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas im Jahr 2023 noch etwa 77 % des globalen Primärenergieverbrauchs ausmachten, steigt der Anteil erneuerbarer Energien kontinuierlich an. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) wurden 2023 weltweit erstmals mehr als 500 GW an neuer Erneuerbaren-Leistung installiert – ein Rekordwert.

Besonders dynamisch ist das Wachstum in Asien, allen voran China und Indien. Aber auch Europa setzt auf den Ausbau, insbesondere im Offshore-Windbereich. Afrika holt mit großflächigen Solarparks auf. Die wirtschaftliche Bedeutung der Erneuerbaren wächst ebenso: Sie schaffen Millionen von Arbeitsplätzen, fördern technologische Innovation und tragen zur Versorgungssicherheit bei.

Was bedeutet „groß“ im Kontext erneuerbarer Energieanlagen?

Wenn von den „größten“ Anlagen erneuerbarer Energien die Rede ist, stellt sich unweigerlich die Frage: Woran wird Größe eigentlich gemessen? Die einfache Antwort lautet: Es kommt darauf an. Denn Größe kann sich in diesem Kontext auf verschiedene Aspekte beziehen – technischer, geografischer und wirtschaftlicher Natur.

Zunächst ist die installierte Leistung einer Anlage das wohl wichtigste Kriterium. Sie wird in Megawatt (MW) oder Gigawatt (GW) angegeben und beschreibt die maximale elektrische Leistung, die eine Anlage unter optimalen Bedingungen erzeugen kann.

Doch Leistung allein erzählt nicht die ganze Geschichte. Auch die Fläche, die eine Anlage einnimmt, spielt eine bedeutende Rolle – gerade bei Photovoltaik- oder Windparks. Zudem ist der technologische Innovationsgrad entscheidend: Manche Anlagen verdienen ihren Platz in der Liste der „größten“ nicht allein wegen ihrer Leistung, sondern auch wegen ihrer Vorreiterrolle hinsichtlich Effizienz, Digitalisierung oder Sektorenkopplung.

In diesem Artikel werden deshalb jene Anlagen berücksichtigt, die entweder durch ihre installierte Leistung, ihre geografische Ausdehnung, die verwendete Technologie oder ihren strategischen Einfluss auf den Energiemarkt herausragen.

Die 5 größten Solar-Parks

Noor (Ouarzazate) Solar Complex, Marokko – 510 MW CSP (+ 72 MW PV) Noor I–III nutzen Parabolrinnen- und Turmtechnik mit geschmolzenem Salz als Wärmespeicher und können so mehrere Stunden nach Sonnenuntergang Strom liefern. Zusammen mit einem kleinen PV-Feld erreicht der 3 000 ha große Komplex 582 MW, davon 510 MW solarthermisch – laut Betreiber das größte CSP-Projekt der Welt.
Platz 5: Noor (Ouarzazate) Solar Complex, Marokko – 510 MW CSP (+ 72 MW PV)Noor I–III nutzen Parabolrinnen- und Turmtechnik mit geschmolzenem Salz als Wärmespeicher und können so mehrere Stunden nach Sonnenuntergang Strom liefern. Zusammen mit einem kleinen PV-Feld erreicht der 3 000 ha große Komplex 582 MW, davon 510 MW solarthermisch – laut Betreiber das größte CSP-Projekt (Concentrated Solar Power) der Welt.
Tengger Desert Solar Park, Ningxia (China) – 1 547 MW Die Anlage im “Meer der Sonne” der Tengger-Wüste bedeckt etwa 43 km² und liefert 1,547 GW PV-Spitzenleistung. 2018 war sie vorübergehend die größte ihrer Art und wird wegen ihrer langen Modulreihen oft als „Große Solarmauer“ bezeichnet.
Platz 4: Tengger Desert Solar Park, Ningxia (China) – 1 547 MWDie Anlage im “Meer der Sonne” der Tengger-Wüste bedeckt etwa 43 km² und liefert 1,547 GW PV-Spitzenleistung. 2018 war sie vorübergehend die größte ihrer Art und wird wegen ihrer langen Modulreihen oft als „Große Solarmauer“ bezeichnet.
Benban besteht aus 41 Einzelkraftwerken, verteilt auf 37 km² in der Nubischen Wüste. Fertiggestellt 2019, erzeugen die 1,65 GW PV-Leistung rund 3,8 TWh Strom pro Jahr – ein Schlüsselprojekt der ägyptischen “Sustainable Energy Strategy 2035”.
Platz 3: Benban Solar Park, Assuan-Wüste (Ägypten) – 1 650 MWBenban besteht aus 41 Einzelkraftwerken, verteilt auf 37 km² in der Nubischen Wüste. Fertiggestellt 2019, erzeugen die 1,65 GW PV-Leistung rund 3,8 TWh Strom pro Jahr – ein Schlüsselprojekt der ägyptischen “Sustainable Energy Strategy 2035”.
Pavagada Solar Park, Karnataka (Indien) – 2 050 MW Die 53 km² große Anlage entstand auf ausgedörrtem Farmland, das den Bauern gegen Pachtzahlungen überlassen wurde – ein Modell, das Einkommen schafft und Abwanderung bremst. Seit 2019 liefern hier 2,05 GW PV-Leistung Strom.
Platz 2: Pavagada Solar Park, Karnataka (Indien) – 2 050 MWDie 53 km² große Anlage entstand auf ausgedörrtem Farmland, das den Bauern gegen Pachtzahlungen überlassen wurde – ein Modell, das Einkommen schafft und Abwanderung bremst. Seit 2019 liefern hier 2,05 GW PV-Leistung Strom.
Im extrem sonnigen Thar-Wüstenklima erstreckt sich Bhadla über rund 56 km². Der Park wurde seit 2015 in vier Phasen gebaut und 2020 vollständig ans Netz gebracht. Mit 2,245 GW ist er Indiens größte PV-Anlage; sie vermeidet laut Betreiber jährlich etwa 4 Mio. t CO₂. Die Haupt-herausforderung bleibt der feine Wüstensand, der die Module regelmäßig verschmutzt.
Platz 1: Bhadla Solar Park, Rajasthan (Indien) – 2 245 MWIm extrem sonnigen Thar-Wüstenklima erstreckt sich Bhadla über rund 56 km².Der Park wurde seit 2015 in vier Phasen gebautund 2020 vollständig ans Netz gebracht. Mit 2,245 GW ist er Indiens größte PV-Anlage; sie vermeidet laut Betreiber jährlich etwa 4 Mio. t CO₂. Die Hauptherausforderung bleibt der feine Wüstensand, der die Module regelmäßig verschmutzt.

Die 5 größten Wasserkraftwerke

Platz 5: Guri-Damm (Simón Bolívar), Caroní-Fluss (Venezuela) – 10 235 MW Die 7,4 km lange Schwergewicht-/Erdmauer entstand in zwei Phasen (1963-69, 1976-86) und staut einen der größten Seen Südamerikas. Mit durchschnittlich 47 TWh pro Jahr versorgt sie den Großteil des venezolanischen Netzes, ist aber in Dürre¬jahren anfällig für Ertrags¬einbußen; ein Sanierungs¬programm soll die Betriebsdauer verlängern.
Platz 5: Guri-Damm (Simón Bolívar), Caroní-Fluss (Venezuela) – 10 235 MWDie 7,4 km lange Schwergewicht-/Erdmauer entstand in zwei Phasen (1963-69, 1976-86) und staut einen der größten Seen Südamerikas. Mit durchschnittlich 47 TWh pro Jahr versorgt sie den Großteil des venezolanischen Netzes, ist aber in Dürrejahren anfällig für Ertragseinbußen; ein Sanierungsprogramm soll die Betriebsdauer verlängern.Fadi - Selbst fotografiert, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15366512)
Platz 4: Belo Monte-Komplex, Xingu (Brasilien) – 11 233 MW Seit November 2019 laufen alle 24 Turbinen (18 × 611 MW + 6 × 39 MW). Als Laufwasser¬anlage schwankt die Leistung stark; kalkuliert sind ~39,5 TWh/Jahr bei lediglich 4,6 GW „garantierter“ Trocken¬zeit-Abgabe. Das Projekt bleibt wegen Eingriffen in Amazonien ökologisch und sozial umstritten.
Platz 4: Belo Monte-Komplex, Xingu (Brasilien) – 11 233 MWSeit November 2019 laufen alle 24 Turbinen (18 × 611 MW + 6 × 39 MW). Als Laufwasseranlage schwankt die Leistung stark; kalkuliert sind ~39,5 TWh/Jahr bei lediglich 4,6 GW „garantierter“ Trockenzeit-Abgabe. Das Projekt bleibt wegen Eingriffen in Amazonien ökologisch und sozial umstritten.
Platz 3: Xiluodu-Damm, Jinsha-Fluss (China) – 13 860 MW Die 285 m hohe Doppel¬bogen¬mauer wurde 2013–14 in Betrieb genommen. 18 Turbinen à 770 MW liefern jährlich etwa 55 TWh und bilden – zusammen mit Baihetan flussaufwärts – eine Schlüssel¬stufe der Yangtze-Kaskade zur Stromversorgung des Ostens.
Platz 3: Xiluodu-Damm, Jinsha-Fluss (China) – 13 860 MWDie 285 m hohe Doppelbogenmauer wurde 2013–14 in Betrieb genommen. 18 Turbinen à 770 MW liefern jährlich etwa 55 TWh und bilden – zusammen mit Baihetan flussaufwärts – eine Schlüsselstufe der Yangtze-Kaskade zur Stromversorgung des Ostens.
Platz 2: Itaipú-Damm, Paraná-Grenzfluss (Brasilien / Paraguay) – 14 000 MW Zwanzig Francis-Turbinen zu je 700 MW erzeugen hier seit 1984/91 Strom; 2016 lag das Spitzenjahr mit 103 TWh. Itaipú deckt rund 10 % des brasilianischen und 85 % des paraguayischen Strombedarfs – ein Musterbeispiel bi-nationaler Kooperation.
Platz 2: Itaipú-Damm, Paraná-Grenzfluss (Brasilien / Paraguay) – 14 000 MWZwanzig Francis-Turbinen zu je 700 MW erzeugen hier seit 1984/91 Strom; mit 103 TWh war der Output 2016 am höchsten. Itaipú deckt rund 10 % des brasilianischen und 85 % des paraguayischen Strombedarfs – ein Musterbeispiel bi-nationaler Kooperation.
Platz 1: Drei-Schluchten-Damm, Yangtze (China) – 22 500 MW Die 185 m hohe Schwergewichtsmauer bei Sandouping ist mit 34 Generatoren das leistungs-stärkste Kraftwerk der Erde. Vollständig am Netz seit 2012, stellte es 2020 mit fast 112 TWh einen weltweiten Erzeugungs¬rekord auf. Neben Strom liefert der Damm Hochwasser¬schutz und eine 5-Kammer-Schleuse; Kritik gilt vor allem Umsiedlungen und Sedimentation.
Platz 1: Drei-Schluchten-Damm, Yangtze (China) – 22 500 MWDie 185 m hohe Schwergewichtsmauer bei Sandouping ist mit 34 Generatoren das leistungsstärkste Kraftwerk der Erde. Vollständig am Netz seit 2012, stellte es 2020 mit fast 112 TWh einen weltweiten Erzeugungsrekord auf. Neben Strom liefert der Damm Hochwasserschutz und eine 5-Kammer-Schleuse. Allerdings gab es auch Kritik, die sich vor allem auf Umsiedlungen und Sedimentationen bezog.

Die 5 größten Wind-Parks

Platz 5: Shepherds Flat Wind Farm, Oregon (USA) – 845 MW 338 GE-2.5 XL-Turbinen über 30 mi² liefern hier seit 2012 bis zu 845 MW, verkauft per Langzeitvertrag an Southern California Edison. Die 2 Mrd. US-$-Investition (u. a. Google, Sumitomo) war eines der ersten Projekte mit staatlicher DOE-Darlehensgarantie und bringt Oregon jährlich etwa 1,7 TWh sowie 16 Mio. $ regionale Wertschöpfung.
Platz 5: Shepherds Flat Wind Farm, Oregon (USA) – 845 MW338 GE-2.5 XL-Turbinen liefern hier, über 77 km² verteilt, seit 2012 bis zu 845 MW. Die 2 Mrd. US-$-Investition (u. a. Google, Sumitomo) war eines der ersten Projekte mit staatlicher DOE-Darlehensgarantie (Department of Energy) und bringt Oregon jährlich etwa 1,7 TWh sowie 16 Mio. $ regionale Wertschöpfung.
Platz 4: Hornsea 2 (UK) – 1 320 MW 165 Siemens-Gamesa-Turbinen à 8 MW stehen 89 km vor der Yorkshire-Küste und bedecken 462 km² – das entspricht etwa 31 × Lake Windermere. Seit August 2022 liefert die weltweit größte Offshore-Windfarm Strom für rund 1,4 Mio. britische Haushalte und wird von Ørsteds East Coast Hub in Grimsby gewartet. Hornsea 2 ist Teil eines Wind-Clusters, der einmal über 6 GW reichen soll.
Platz 4: Hornsea 2 (UK) – 1 320 MW165 Siemens-Gamesa-Turbinen à 8 MW stehen 89 km vor der Küste Yorkshires und bedecken 462 km². Seit August 2022 liefert die weltweit größte Offshore-Windfarm Strom für rund 1,4 Mio. britische Haushalte und wird von Ørsteds East Coast Hub in Grimsby gewartet. Hornsea 2 ist Teil eines Wind-Clusters, der einmal über 6 GW reichen soll.
Platz 3: Muppandal Wind Farm, Tamil Nadu (Indien) – 1 500 MW Indiens größter Windpark nutzt den fast ganzjährigen Monsunkanal zwischen West-Ghats und Indischem Ozean. Seit den 1980er-Jahren wuchs die Anlage auf 1,5 GW – verteilt auf Suzlon-, Vestas-, Enercon- und NEG-Micon-Turbinen – und liefert einen beträchtlichen Anteil des Stroms im Bundesstaat Tamil Nadu.
Platz 3: Muppandal Wind Farm, Tamil Nadu (Indien) – 1 500 MWIndiens größter Windpark nutzt den fast ganzjährigen Monsunkanal zwischen West-Ghats und Indischem Ozean. Seit den 1980er-Jahren wuchs die Anlage auf 1,5 GW und liefert einen beträchtlichen Anteil des Stroms im Bundesstaat Tamil Nadu.
Platz 2: Alta Wind Energy Center, Tehachapi Pass (USA) – 1 548 MW 600 Vestas-Turbinen erstrecken sich über 130 km² im Mojave-Hochland Kaliforniens. Seit 2010 speist das AWEC bis zu 1,55 GW ein und bleibt der größte Onshore-Park der USA. Ein 25-Jahre-PPA mit Southern California Edison sichert den Absatz; jährlich werden laut Betreiber über 5 Mio. t CO₂ vermieden.
Platz 2: Alta Wind Energy Center, Tehachapi Pass (USA) – 1 548 MW600 Turbinen erstrecken sich über 130 km² im Mojave-Hochland Kaliforniens. Seit 2010 speist das AWEC bis zu 1,55 GW ein und bleibt der größte Onshore-Park der USA. Ein 25-Jahre-PPA (Power Purchase Agreement; Stromkaufvereinbarung) mit Southern California Edison sichert den Absatz; jährlich werden laut Betreiber über 5 Mio. t CO₂ vermieden.
Platz 1:Gansu Wind Farm, Provinz Gansu (China) – 8 000 + MW Das Megaprojekt in der Gobi-Wüste besteht aus Dutzenden Einzelparks mit inzwischen ≈ 10,5 GW installierter Leistung – geplant sind bis zu 20 GW. Seit dem Baubeginn 2009 wurden mehr als 7 000 Turbinen errichtet; ein 2 383 km langer ±800 kV-HGÜ-Link (Jiuquan–Hunan) verbindet den abgelegenen Standort mit Südchina. Die „Jiuquan-Basis“ ist das Herzstück des Gansu-Clusters: rund 7 GW sind hier konzentriert, verteilt auf über 30 Windfarmen um die Stadt Jiuquan.
Platz 1: Gansu Wind Farm, Provinz Gansu (China) – 8 GWDas Megaprojekt in der Gobi-Wüste besteht aus Dutzenden Einzelparks mit inzwischen 8 GW installierter Leistung. Bis zur Projektfertigstellung sind bis zu 20 GW geplant. Seit dem Baubeginn 2009 wurden mehr als 7 000 Turbinen errichtet; ein 2 383 km langer ±800 kV-HGÜ-Link (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) verbindet den abgelegenen Standort mit Südchina. Die „Jiuquan-Basis“ ist das Herzstück des Gansu-Clusters: rund 7 GW sind hier konzentriert, verteilt auf über 30 Windfarmen um die Stadt Jiuquan.

Die 5 größten Biomasse-Kraftwerke

Platz 5: Nacogdoches Generating Facility, Texas (USA) – 100 MW Die 2012 in Betrieb genommene, holzabfall¬befeuerte Anlage (BFB-Boiler) beliefert Austin Energy über einen Langzeit-PPA und deckt den Strombedarf von rund 70 000 Haushalten. Mit bis zu 300 000 t vermiedenen CO₂-Emissionen jährlich gilt sie als größtes dediziertes Biomassekraftwerk der USA; in manchen Listen wird es fälschlich als „Gibbs Energy Biomass“ geführt.
Platz 5: Nacogdoches Generating Facility, Texas (USA) – 100 MWDie 2012 in Betrieb genommene, Holzabfallbefeuerte Anlage (BFB-Boiler; Bubbling Fluidized-Bed) beliefert Austin Energy über einen Langzeit-PPA und deckt den Strombedarf von rund 70 000 Haushalten. Mit bis zu 300 000 t vermiedenen CO₂-Emissionen jährlich gilt sie als größtes dediziertes Biomassekraftwerk der USA; in manchen Listen wird es fälschlich als „Gibbs Energy Biomass“ geführt.
Platz 4: Połaniec Biomass Unit, Świętokrzyskie (Polen) – 205 MW Im Rahmen eines 1-Mrd.-PLN-Umbaus erhielt Block 8 des Kohlekraftwerks Połaniec 2012 einen reinen Biomasse-CFB-Kessel. Er verwertet etwa 80 % Holzchips und 20 % Agrar¬stroh aus einem 100-km-Einzugsgebiet und zählt zu den größten „grünen“ Biomasseanlagen Europas.
Platz 4: Połaniec Biomass Unit, Świętokrzyskie (Polen) – 205 MWIm Rahmen eines 1-Mrd.-PLN-Umbaus erhielt Block 8 des Kohlekraftwerks Połaniec 2012 einen reinen Biomasse-CFB-Kessel. Er verwertet etwa 80 % Holzchips und 20 % Stroh aus einem 100-km-Einzugsgebiet und zählt zu den größten „grünen“ Biomasseanlagen Europas.
Platz 3: Alholmens Kraft, Pietarsaari (Finnland) – 265 MWDas 2001 gestartete Kraft-Wärme-Kopplungswerk setzt Wald¬rückstände, Rinde und Sägemehl in einem 500-MWth-CFB-Kessel ein – dem größten weltweit. Neben Strom (265 MW) liefert es 60 MW Fernwärme für Jakobstad und 100 MW Prozessdampf für ein benachbartes UPM-Papierwerk.
Platz 3: Alholmens Kraft, Pietarsaari (Finnland) – 265 MWDas 2001 gestartete Kraft-Wärme-Kopplungswerk setzt Waldrückstände, Rinde und Sägemehl in einem 500-MWth-CFB-Kessel ein – dem größten weltweit. Neben Strom (265 MW) liefert es 60 MW Fernwärme für Jakobstad und 100 MW Prozessdampf für ein benachbartes UPM-Papierwerk.
Platz 2: Drax Power Station, Yorkshire (UK) – 4 × 645 MW ≈ 2 580 MW Vier der sechs Blöcke des einst größten Kohlekraftwerks Europas laufen heute ausschließlich mit verdichteten Holzpellets und liefern rund 14 TWh Ökostrom pro Jahr – etwa 10 % der britischen Erneuerbaren. Drax plant zudem BECCS-Anlagen, um ab den 2030ern netto CO₂-negativ zu werden; Umweltverbände bezweifeln jedoch, ob die Wald¬regeneration die Freisetzungen rechtzeitig ausgleicht.
Platz 2: Drax Power Station, Yorkshire (UK) – 4 × 645 MW ≈ 2 580 MWVier der sechs Blöcke des einst größten Kohlekraftwerks Europas laufen heute ausschließlich mit verdichteten Holzpellets und liefern rund 14 TWh Ökostrom pro Jahr – etwa 10 % der britischen Erneuerbaren. Drax plant zudem BECCS-Anlagen (Bioenergy with Carbon Capture and Storage), um ab den 2030ern netto CO₂-negativ zu werden; Umweltverbände bezweifeln jedoch, ob die Waldregeneration die Freisetzungen rechtzeitig ausgleicht.
Platz 1: Ironbridge Power Station, Shropshire (UK) – 740 MWUrsprünglich ein Kohlekraftwerk (2 × 370 MW), wurde Ironbridge B 2013 komplett auf Holzpellets umgerüstet und war damit kurzzeitig das weltweit größte reine Biomassekraftwerk. Nach Erreichen des EU-Grenzwerts von 20 000 Betriebsstunden endete die Stromerzeugung schon im November 2015; seit 2019 wird die Anlage schrittweise rückgebaut.

Die Megaprojekte der Zukunft zeichnen sich nicht nur durch schiere Größe, sondern auch durch intelligente Integration aus: Hybridkraftwerke, Speicherlösungen und smarte Netze gewinnen an Bedeutung. Vor allem Afrika und der Nahe Osten entwickeln aktuell große Solarparks, während Europa bei Offshore-Wind aufrüstet. Digitalisierung, KI und vorausschauende Wartung machen diese Anlagen zunehmend effizienter.

Gleichzeitig steigt der politische Druck zum Umbau der Energiesysteme. Internationale Energieabkommen und Klimaziele setzen Rahmenbedingungen, die den weiteren Ausbau der Erneuerbaren beschleunigen. Die Zukunft des Energiemarkts ist erneuerbar – und sie ist längst im Bau.

Der Autor: Martin Probst

Martin Probst

Zunächst mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann in eine ganz andere Richtung gestartet, fand Martin Probst aber doch noch zum Fachjournalismus. Aus dem Motto „Irgendwas mit Medien“ entwickelte sich nach ein wenig Praxiserfahrungen während des Medienmanagement-Studiums schnell das Ziel in den Journalismus einzusteigen. Gepaart mit einer Affinität zu Internet und Internetkultur sowie einem Faible für Technik und Elektronik war der Schritt in den Fachjournalismus – sowohl Online als auch Print – ein leichter. Neben der Elektronik auch an Wirtschafts- und Finanzthemen sowie dem Zusammenspiel derer interessiert – manche Sachen wird man glücklicherweise nicht so einfach los. Ansonsten ist an ihn noch ein kleiner Geek verloren gegangen, denn alles was irgendwie mit Gaming, PCs, eSports, Comics, (Science)-Fiction etc. zu tun hat, ist bei ihm gut aufgehoben.

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