Spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist der Krieg wieder in das Bewusstsein vieler Europäer gerückt. Die Zustimmung in der Bevölkerung für Rüstungsinvestitionen geht in die Höhe und damit auch die Geldsummen. Im Jahr 2023 haben sich die globalen Militärausgaben laut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) auf ein Rekordhoch von 2,4 Billionen US-Dollar gesteigert. Die USA führen mit 916 Milliarden US-Dollar die Liste an, gefolgt von China mit 296 Milliarden US-Dollar. Besonders im Fokus stehen dabei Entwicklungen in Künstlicher Intelligenz (KI), Drohnentechnologien und automatisierten Waffensystemen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Wie beeinflusst der Ukraine-Krieg globale Rüstungsinvestitionen?
In Europa verzeichnete Polen den größten Zuwachs der Militärausgaben mit 75 % gegenüber dem Vorjahr, während die Ukraine, deren Ausgaben 2023 um 51 % anstiegen, fast 37 % ihres BIP für Verteidigung aufwendete. Diese Investitionen fließen zunehmend in Hightech-Systeme wie unbemannte Fahrzeuge, Cyberwaffen und präzisionsgesteuerte Munition. Diese Technologien verändern nicht nur die Art und Weise, wie Kriege geführt werden, sondern sie prägen ebenso zukünftige militärische Strategien. Auch China setzt weiterhin stark auf technologische Innovationen und investiert seit 29 Jahren ununterbrochen in seine Verteidigungsindustrie. Chinas Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Kommunikationssysteme, Satellitentechnologien und fortschrittlicher Sensorik, die in der Kriegsführung eine Schlüsselrolle spielen. Diese Entwicklungen haben auch in Asien zu einem Wettrüsten geführt, da Länder wie Japan und Taiwan ihre Verteidigungsbudgets ebenfalls massiv aufgestockt haben. Die Zukunft der Kriegsführung wird von elektronischen und technologischen Innovationen bestimmt. Systeme, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, automatisierte Drohnen und Cyberabwehrtechnologien, die präzise Angriffe und Datensicherheit ermöglichen, werden zunehmend die modernen Schlachtfelder dominieren. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung, wie etwa die Erhöhung des US-Budgets für „Research, Development, Test and Evaluation“ um 9,4 %, verdeutlichen den globalen Trend hin zu einer Hightech-gesteuerten Kriegsführung.
Aber wo fließt das Geld hin? Wir haben uns ein paar (Waffen-)Systeme angeschaut, die von der Natur inspiriert wurden, das Überleben sichern und der Verteidung dienen.
Die moderne Kriegsführung hat sich in den letzten Jahren durch technologische Innovationen dramatisch verändert. Eine Schlüsselrolle spielen dabei unbemannte Luftfahrzeuge (Drohnen), die präzise Angriffe ermöglichen, ohne menschliche Piloten zu gefährden. Die amerikanische MQ-9 Reaper etwa wird in Konflikten wie in Syrien oder der Ukraine für Aufklärungsmissionen und gezielte Luftschläge eingesetzt. Solche Drohnensysteme sind in der Lage, feindliche Stellungen zu überwachen und in Echtzeit Angriffe durchzuführen, was die Effizienz und Schlagkraft moderner Militäraktionen enorm erhöht.
Wie Militär-Drohnen gesteuert werden
Welche Rolle spielen Drohnen und unbemannte Systeme in Kriegen?
Neben Drohnen spielt der Cyberkrieg eine zunehmend größere Rolle. Ein bekanntes Beispiel ist der Cyberangriff "NotPetya" im Jahr 2017, der ursprünglich gegen die Ukraine gerichtet war, jedoch weltweit Milliarden an Schäden verursachte. Dieser Vorfall verdeutlicht die Bedrohung durch Cyberwaffen, die in der Lage sind, Infrastrukturen wie Energieversorgung, Kommunikation und Finanzsysteme zu destabilisieren.
Wie KI heute schon das weltweite Kriegsgeschehen beeinflusst
Wie verändert Künstliche Intelligenz die moderne Kriegsführung?
Auch Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Kriegsführung erheblich. KI wird verwendet, um riesige Datenmengen in Echtzeit zu analysieren und autonome Waffensysteme zu steuern. Das US-Militär investiert massiv in KI-gestützte Systeme, um Bedrohungen schneller zu erkennen und entsprechend zu handeln. Besonders in der Analyse von Satellitendaten und der Steuerung von Verteidigungssystemen zeigt KI bereits heute ihr Potenzial.
Ein weiteres zentrales Element moderner Konflikte ist die elektronische Kriegsführung. In jüngsten Konflikten, wie dem Ukraine-Krieg, setzte Russland Störsysteme ein, um Kommunikations- und Radarsysteme zu unterbrechen. Dies erschwert nicht nur den Einsatz von Drohnen, sondern behindert auch die Koordination von Bodentruppen und deren Fähigkeit, auf Bedrohungen zu reagieren.
Warum sind Hyperschallwaffen eine Bedrohung für die Zukunft?
Ein besonders bedrohliches Beispiel neuer Militärtechnologien sind Hyperschallwaffen. Diese Raketen, wie die russische "Kinzhal", fliegen mit mehr als fünffacher Schallgeschwindigkeit und sind extrem schwer abzufangen. Hyperschallwaffen revolutionieren das Wettrüsten, da ihre Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit sie zu einer der fortschrittlichsten und gefährlichsten Waffen der heutigen Zeit machen.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass technologische Überlegenheit zunehmend über den Ausgang moderner Konflikte entscheidet. Länder, die in Drohnen, Cybertechnologie, Künstliche Intelligenz und fortschrittliche Waffensysteme investieren, sichern sich nicht nur einen militärischen Vorteil, sondern prägen auch die Sicherheitsarchitektur der Zukunft. Kriege werden nicht mehr nur auf dem Schlachtfeld entschieden, sondern zunehmend in den digitalen und technologischen Sphären.
Warum Hyperschallwaffen so gefährlich sind
Der Autor: Martin Probst
Zunächst mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann in eine ganz andere Richtung gestartet, fand Martin Probst aber doch noch zum Fachjournalismus. Aus dem Motto „Irgendwas mit Medien“ entwickelte sich nach ein wenig Praxiserfahrungen während des Medienmanagement-Studiums schnell das Ziel in den Journalismus einzusteigen. Gepaart mit einer Affinität zu Internet und Internetkultur sowie einem Faible für Technik und Elektronik war der Schritt in den Fachjournalismus – sowohl Online als auch Print – ein leichter. Neben der Elektronik auch an Wirtschafts- und Finanzthemen sowie dem Zusammenspiel derer interessiert – manche Sachen wird man glücklicherweise nicht so einfach los. Ansonsten ist an ihn noch ein kleiner Geek verloren gegangen, denn alles was irgendwie mit Gaming, PCs, eSports, Comics, (Science)-Fiction etc. zu tun hat, ist bei ihm gut aufgehoben.