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Open-Source-Oszilloskop

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Sie möchten wissen, wie ein Oszilloskop genau funktioniert? Sie unterrichten Messtechniker? Oder wollen neue Ideen ausprobieren? Dann sollten Sie einen Blick auf die Hardware der Firma Wittig werfen. Die Italiener geben den kompletten Quellcode des Oszis frei und erklären, wie man das Gerät programmiert.

Die kompakte Key-Scope-Hardware kann der Anwender völlig frei programmieren.
Die kompakte Key-Scope-Hardware kann der Anwender völlig frei programmieren.Wittig

Das „Key-Scope Open Source Oszilloskop“ basiert auf dem Miniatur-Oszilloskop „Key-Scope“ im Format eines Schlüsselanhängers, ist aber vom Anwender völlig frei programmierbar. Dazu liefert der Hersteller eine Getting-Started-Firmware in der Programmiersprache C, die in der Microchip-Programmierumgebung MPLAB entwickelt wurde. Der Quellcode ist ausführlich kommentiert. Wesentliche Unterroutinen sind beschrieben, zum Beispiel die LCD-Modul-Ansteuerung, HID-USB-Zugang (auch in Delphi 5 für PC-Applikationen), A/D-Wandler-Einstellungen, Signaldatenerfassung und Darstellung am LCD, Batterieüberwachung und vieles mehr. Für Hardwareerweiterungen stehen 12 zusätzliche I/Os zur Verfügung. Der Kunde kann das Board auch als Oszilloskop mit der Original-Key-Scope-Firmware betreiben, die Wittig als Download kostenlos zur Verfügung stellt.

Auch die Hardware offengelegt

Die Schaltung ist mit einem 32-Bit-Mikroprozessor vom Typ Microchip PIC32MX230F064D versehen, hat 64 KByte Flash und 8 KByte RAM. Die A/D-Wandlung der Signaldaten erfolgt mit einer Auflösung von 10 Bit bei einer Echtzeitabtastrate von bis zu 1,1 MSample/s. Die Bandbreite der Analogschaltung ist mit 20 MHz weit überdimensioniert. Es sind sechs Eingangsspannungsteiler von 10 mV/div bis 5 V/div einstellbar. Die Stellung der schaltbaren AC/DC-Kopplung kann über einen Eingang abgefragt werden.

Die Schaltung hat eine Standard-BNC-Oszilloskopbuchse, einen 5-Wege-Taster sowie einen Einzeltaster. Das per LED hintergrundbeleuchtete 1,5 Zoll große Farb-LCD-Modul ist sehr einfach ansteuerbar. Es ist mit einem LCD-Treiber von Philips versehen sowie umfangreich und detailliert beschrieben. Die Hintergrundbeleuchtung ist ein- und ausschaltbar mit zwei unterschiedlichen Helligkeiten. Der LiPo-Akku ist über den USB-Anschluss aufladbar. Die elektronische Schaltung stellt Wittig als PDF-Schaltbild auf Anfrage zur Verfügung. Wittig empfiehlt den Einsatz eines Microchip PICkit3, um die Firmware zu ändern.

Die Abmessungen sind 76 mm x 84 mm. Das Board ist entwickelt und hergestellt von Wittig srl Italien und für 59 € (inklusive MwSt.) online verfügbar. Die Dokumentationen sind auf Italienisch, Deutsch, Französisch, Englisch oder Spanisch erhältlich. Besuchen Sie unsere Webseite auf www.key-scope.de für weitere Informationen.

(lei)

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