Im Vorfeld der Entwicklung hat der schweizer Maschinenbauer eine Bedarfsanalyse aller Bedienprozesse an Crimpmaschinen durchgeführt. Das Ergebnis dieser Analyse hat das Unternehmen mit den Crimpvollautomaten Alpha 530 und Alpha 550 (Bild 1) umgesetzt. Beide Maschinen zeigen eine höhere Ausbringung und höhere Verarbeitungsqualität als bisher. Die Maschinenbedienung ist mittels einer Mensch-Maschine-Schnittstelle vereinfacht, in der ein Bediener spielend leicht navigieren kann. Mit wenigen Handgriffen sind die Maschinen eingerichtet oder umgerüstet; die Produktionslose können somit verhältnismäßig schnell wechseln. Zur Markteinführung hat Komax mit beiden Maschinen entsprechende Leistungstests (Benchmarks) bei einer Reihe von Anwendern durchgeführt. Ergebnis ist, dass die neuen Maschinen die bisherigen Leistungsmarken übertreffen. Die beiden Crimpvollautomaten ermöglichen das vollautomatisierte ein- und beidseitige Crimpen und Tüllen-Bestücken. Während das Modell Alpha 530 als ‚robuster Generalist‘ anzusehen ist, ist das Modell Alpha 550 auf maximale Ausbringung ausgelegt.
Eckdaten
Die beiden Crimpvollautomaten Alpha 530 und Alpha 550 zum Crimpen und zur Tüllen-Bestückung lassen sich mit wenigen Handgriffen schnell ein- oder umrüsten. Die Alpha-550-Maschine ist auf eine hohe Maschinengeschwindigkeit ausgelegt (Kabeleinzug bis zu 12 m/s) um möglichst niedrige Stückkosten zu erzielen. Die Alpha 530 ist ein ‚Crimp-Generalist‘ mit bewährter Technik (Kabeleinzug bis zu 9 m/s) und besonders auf hohe Robustheit ausgelegt. Die Abisoliermaschine Mira 230 zeichnet sich durch eine smarte Mehrleiterverarbeitung und einen sehr großen Verarbeitungsbereich aus; zudem erlaubt sie es, einen großen Produktemix herzustellen.
Crimpen mit hoher Effizienz
Die ergonomische Maschinenbedienung via Touch-Screen, Keyboard und Maus ermöglicht ein einfaches und schnelles Bedienen der beiden Maschinen. Kontrollanzeigen und LED-beleuchtete Arbeitsbereiche erweitern und optimieren die Benutzerführung. Das Einrichten des Crimpwerkzeuges direkt vom Crimpmodul erhöht die Produktivität. Die einfachen und auf Schnelligkeit ausgelegten Bedienkonzepte ermöglichen flexible Abläufe in der Produktion. Beispielsweise ist das Editieren des nächsten Auftrags bei laufendem Betrieb möglich. Weitere Optionen erlauben es, das Material und das Crimpwerkzeug während der Produktion vorzubereiten. Integrierte Prozessüberwachungen sichern die Produktionsqualität und Effizienz. Kurze Wege zwischen den Stationen beschleunigen die Abläufe. Die beiden Crimpvollautomaten sind für die Aluminiumverarbeitung vorbereitet sowie spezielle und komplexe Crimp-Anwendungen. Ein spezielles Verschleissteilkonzepts reduziert die Wartungskosten für die beiden Maschinen.
Die Servomotoren der beiden Alpha-Maschinen positionieren den Schwenkarm mit sehr hoher Wiederholgenauigkeit. Die mechanischen und elektronischen Maschinenkomponenten sind geschützt gegen Schmutz und Umwelteinflüsse; sie sind unempfindlich gegen hohe Temperaturen und Feuchtigkeit. Der aktiv kontrollierte Anpressdruck der Richteinheiten bei der Kabelzuführung verhindert beispielsweise Leitungsverletzungen bei einem ungeplanten Maschinenstopp. Die Förderbandgeschwindigkeit des Ablagesystems passt sich automatisch an. Kabel werden dadurch geschützt und so schonend wie möglich verarbeitet.
Für hohe Leistungsfähigkeit beim Crimpen/Bestücken
Das Crimpvollautomat Alpha 550 für das beidseitige Tüllenbestücken zielt auf hohe Fertigungsgeschwindigkeit und damit möglichst niedrige Stückkosten. Die große Produktivität der Maschine beruht auf dem schnellen Umrüsten, den gut abgestimmten Maschinenprozessen und integrierten Funktionen für die Qualitätssicherung. Der Bandantrieb (Bild 2) zieht die Kabel mit einer Geschwindigkeit bis zu 12 m/s ein. Für das fehlerfreie Abisolieren der zugeführten Kabel ist eine Einschneide-Überwachung (Automatic Conductor Detection, ACD) integriert. Die Leitungsquerschnitte können zwischen 0,13 bis 6 mm2 betragen. Das ACD-System erkennt kleinste Berührungen zwischen Messer und Litze während des Einschneidens und Abisolierens der Leitungsenden. Das Abtrennen oder Verletzen einzelner Litzen kann frühzeitig erkannt und verhindert werden. Weiter stehen die integrierte Abisolierqualitätsüberwachung (Q1240) und die Crimpkraftüberwachung (CFA+/CFA) sowie Tüllenpositionsüberwachung (SPM) zur Verfügung. Die Maschinen arbeiten präzise und erfüllen mit ihren CPK-Resultaten die Qualitätsanforderungen der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Verschiedene Verarbeitungsmodule lassen individuelle und komplexe Konfigurationen zu.
Robuster Crimp-Generalist
Der Crimpvollautomat Alpha 530 ist für das ein- und beidseitige Crimpen und Bestücken von Tüllen ausgelegt; die Maschine ist besonders auf hohe Robustheit ausgelegt. Sie verarbeitet Leitungsquerschnitte von 0,13 bis zu 5 mm2. Der Bandantrieb zieht die Kabel mit einer Geschwindigkeit bis zu 9 m/s ein. Kabel, Crimpwerkzeuge und Kontaktrollen können schnell gewechselt werden. Ein schonendes Ablagesystem und das besondere Verschleißteilkonzept reduzieren die Wartungskosten. Aufgrund der aufeinander abgestimmten Maschinenprozesse erzielt der Automat hohe CPK-Resultate. Der Kabelvorschub ist mittels Band- oder Rollenantrieb wählbar. Ab Herbst dieses Jahres kann die Maschine mit verschiedenen, ergänzenden Prozessstationen und Optionen ausgerüstet werden. Neben der Palette von Crimpmodulen und einem Tüllenmodul können auch Doppelgreifermodul, Module für lose oder gegurtete Aderendhülsen, Verdrill- und Verzinnmodul, Modul für gedrehte Kontakte (Milcrimp) und Hülsenmodule eingesetzt werden. Für spezielle Leitungen steht ein Messerhalter für Spezialmesser zur Verfügung. Eine Einschneide-Überwachung (ACD) und Abisolierqualitätsüberwachung (SQC) sind optional integrierbar.
Abisolierprobleme früh erkennen
Zur Früherkennung von möglichen Abisolierproblemen hat Komax ein neue optische Abisolierqualitätsüberwachung beziehungsweise Abisolierqualitätsprüfung (SQC) entwickelt. Die entsprechende SQC-Einheit Q1240 (Bild 3) sichert die rückverfolgbare Qualität. Sie überprüft während der Schwenkbewegung die Abisolierqualität optisch. Es prüft das Kabel betreffend Abisolierlänge und vorgezogene oder aufgespreizte Litzen. Fehlerhafte Produkte werden automatisch aussortiert. Die Integration in die Maschinensoftware erlaubt einen Soll-Ist-Vergleich ohne ein zusätzliches Lernen von Artikelteilen. Dadurch ist das Q1240 auch in der Lage, Sequenz-Produktionen zu handhaben. Die Speicherung der Werte und Bilder sorgt für eine sichere Rückverfolgbarkeit. Die Werte können über die WPCS-Schnittstelle von einem Leitstand ausgelesen werden. Die Verwendung der Abisolierqualitätsüberprüfung anstelle der Option ‚vorgezogene Litzen schneiden‘ (CPS) steigert, abhängig von Leiterlänge und Qualität des Leitermaterials, die Ausbringleistung um bis zu 10 Prozent.
Crimpkraft-Überwachung
Das Crimpkraft-Überwachungsgerät Microforce70 detektiert fehlende Litzen und eingecrimpte Isolationen. Ein bewährter, zuverlässiger Rahmensensor misst die Crimpkraft. Mittels einer einzigen Befestigungsschraube lässt er sich leicht und schnell montieren. Die intuitiv gestaltete Benutzeroberfläche des Geräts macht es leicht bedienbar. Auf dem Touch-Screen lassen sich die Einstellungen gut ablesen und einfach justieren. Mittels Passwort kann der Zugriff auf die Schlüsselfunktionen geschützt werden. Das Gerät eignet sich für die handelsüblichen Crimper und vollautomatischen Kabelverarbeitungsmaschinen unterschiedlicher Hersteller.
Abisolieren in kleinen Quantitäten
Die programmierbare Abisoliermaschine Mira 230 (Bild 4) von Komax ist speziell für kleinere Aufträge beziehungsweise einen Produktemix geeignet, um diesen schnell, mit hoher Produktivität und reproduzierbarer Qualität abzuwickeln. Sie lässt sich schnell und einfach einrichten und umrüsten. Der Verarbeitungsbereich liegt bei Kabelquerschnitten von 0,03 bis 8 mm² (AWG 32 – 8). Die integrierte Luftdüse säubert die Messer automatisch von Kabelanschnitten und sorgt so für gleichbleibend optimale Schnittleistung Die kompakte Maschine ist mit intelligenten Funktionen ausgerüstet. Sie verfügt über das Abisolieren und Kürzen/Nachschneiden hinaus über spezielle Funktionen zur Bewältigung anspruchsvoller Aufgaben. Die hohe Abisolierkraft erlaubt es, auch Kabel mit harten Isolationen zu verarbeiten.
Für die Mehrleiterverarbeitung in einem Durchgang ist die Maschine gut geeignet. Ohne Programmwechsel kann sie in direkt aufeinander folgenden Arbeitsschritten die Innenleiter mit unterschiedlichen Parametern abisolieren und zurückschneiden. Jedes Kabel und jede Sequenz können in der Artikel- oder Sequenzbibliothek gespeichert und jederzeit reproduziert werden. Intelligente Filter- und Suchfunktionen führen schnell zu den gewünschten Daten und steigern die Produktivität.
Für das einfache Handling sorgt die intuitive Bedienung über den großen Touch-Bildschirm mit durchdachter Bedieneroberfläche. Die verschiedenen Funktionen werden auf dem Bildschirm dargestellt und mit einem Hilfetext erklärt. Zusätzlich lassen sich die Parameter über das Wählrad schnell und einfach eingeben. Ein ergonomischer Tragegriff macht die Maschine sogar mobil.