Ekra-Firmengebäude

Ekra Automatisierungssysteme hat seit September 2022 einen neuen Geschäftsführer. (Bild: Ekra)

Herr Albrecht, wie haben Sie das erste halbe Jahr bei Ekra erlebt und worauf haben Sie den größten Fokus gelegt?

Die ersten Monate waren sehr interessant und geprägt von vielen neuen Kontakten zu Kunden und den Mitarbeitern bei Ekra und Asys. Am Anfang lag der Schwerpunkt vor allem beim Aufbau des internen Netzwerks beider Unternehmen. Relativ schnell konnte ich durch die Technologie-Tage im November bei Asys das komplette Produktportfolio der Asys Group kennenlernen. Das war schon beeindruckend. In meiner neuen Funktion fokussierte ich mich zuerst auf die Optimierung der Bereiche Konstruktion, Entwicklung sowie der Produktion. Seit Dezember 2022 bin ich verstärkt im technischen Vertrieb und bei der Produktentwicklung aktiv.

Was hat Ihnen in dieser Zeit am meisten Spaß bereitet?

Spaß an der Arbeit stellt sich bei mir vor allem durch Motivation und neue Herausforderungen ein. In Bönnigheim gibt es sehr vielfältige Aufgaben, die mich motivieren und teilweise neu für mich sind. So begeistert mich vor allem die sehr breite Kundenbasis mit Anwendungen aus zahlreichen Branchen wie Elektronik, der Halbleitertechnik, oder auch im Umfeld von erneuerbaren Energien, mit Kunden im Solarbereich oder der Brennstoffzellenfertigung. Als Ingenieur in einem innovativen Unternehmen wie Ekra tätig zu sein und die Chance zu haben, die Zukunft mitzugestalten, macht Spaß und motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Ich arbeite mit einem großartigen Team an Produkten, die dazu beitragen, dass die Welt durch fortschrittliche Technologien und neue Energiesysteme ein bisschen besser wird.

Markus Albrecht, Geschäftsführer Ekra
Seit einigen Monaten ist Markus Albrecht Geschäftsführer und Ekra - für die Redaktion der productronic eine gute Gelegenheit, ihm ein paar Fragen zu stellen. (Bild: Ekra)

Unsere Leser möchten gerne wissen, welchen Eindruck Sie von den Menschen bei Ekra und in der Asys Group haben.

Diese Frage lässt sich sehr leicht beantworten: Einen sehr guten Eindruck. Ich freue mich, dass ich so schnell bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Fuß fassen konnte und sehr gut aufgenommen wurde. Da ich in der Region aufgewachsen und hier seit vielen Jahren beruflich tätig bin, habe ich keine Schwierigkeiten mit der schwäbischen Mentalität – auch wenn diese im Raum Heilbronn bei Ekra etwas anders ausgeprägt ist als bei Asys in der Nähe von Ulm – so eint uns vor allem der Sinn für neue Ideen und zukunftsweisende Technologien. Die tüchtigen „schwäbischen Tüftler“ beider Unternehmen entwickeln immer wieder neue, für unsere Kunden überaus nützliche Anwendungen und Prozesse. Aber nicht nur die Entwicklung, sondern auch das bodenständige und zuverlässige Arbeiten unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Fertigung, Montage, Inbetriebnahme und dem Service begeistern mich jeden Tag. Mir ist sehr schnell die große Hilfsbereitschaft und die konstruktive, lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und auch zwischen Ekra und Asys aufgefallen. Die Rückmeldungen unseren Kunden zeigen, wie wichtig diese Technikaffinität und Aufgeschlossenheit ist. Viele unserer Kunden kommen in unsere Demonstrationsräume in Bönnigheim mit äußerst anspruchsvollen Aufgaben und Herausforderungen für ihre Anwendungen. Sie werden hier mit neuen, ganzheitlichen Lösungen für ihre Prozesse und Anwendungen kompetent unterstützt, wofür wir durchweg positives Feedback erhalten.

Was war die größte Herausforderung während Ihrer Anfangszeit?

Auch wir haben natürlich mit den Veränderungen in der Welt zu kämpfen. Gestiegene Kosten sowie Lieferverzug beim Material sind kritische Faktoren. Durch unsere umfangreiche Eigenfertigungstiefe haben wir zwar die Möglichkeit, Bauteile selbstständig herzustellen, allerdings sind auch wir auf die Lieferung von Kaufteilen angewiesen. Die größte Herausforderung ist daher, die Maschinen und Anlagen fristgerecht zu unseren Kunden zu liefern. Dies zu ermöglichen, wird auch in Zukunft herausfordernd bleiben. Im Jahr 2022 haben wir bei Ekra, trotz der widrigen Umstände, den besten Auftragseingang seit Firmengründung erzielt. Mir ist bewusst, dass dieser hohe Auftragseingang kein Selbstläufer ist. Unsere Kunden möchten mit unseren Maschinen auch deren Kunden zufriedenstellen. Das bedeutet, wir arbeiten weiterhin intensiv an der Liefertreue und Qualität, denn nur wenn die Kunden unserer Kunden zufrieden sind, können wir auch weiterhin mit einem hohen Auftragseingang rechnen.

Was war bis jetzt Ihr wichtigstes Learning?

Die Bandbreite und die vielfältigen Einsatzbereiche, die mit unseren Siebdruckmaschinen abgedeckt werden können. Ich habe viele Jahre Erfahrung mit Beschichtungstechnologien, vor allem mit Lackier- und Dickstoffapplikationen durch robotergestützte Systeme, weniger jedoch in der Drucktechnik. Ich bin beindruckt von der Wiederholgenauigkeit und Präzision, die wir mit unseren Maschinen bei der Beschichtung von SMD-Bauteilen, aber auch bei Keramik- oder Folienbeschichtungen erreichen. Die Geschwindigkeit beim Beschichtungsprozess ist ebenfalls ein Faktor, den ich bei Ekra neu kennengelernt habe. Die Airon-Drucksysteme, die wir im Solarbereich einsetzen, ermöglichen es, Solarzellen mit einer Taktzeit von unter einer Sekunde zu bedrucken. Beindruckend war für mich auch, dass die Drucksysteme, die wir zum Bedrucken von Dichtungen an Bipolarplatten (wesentliches Bauelement einer Brennstoffzelle) einsetzen, erheblich mehr Durchsatz erzielen als es mit Robotern möglich wäre.

Welche Themen werden für Ekra im Operations-Bereich noch weiter wichtig werden? Was sind die großen Themen für Sie und Ihren Bereich in den nächsten Monaten? Wie sieht hier Ihr Ausblick aus?

Den bereits von Ekra eingeschlagenen Weg, die SMD-Drucksysteme zu automatisieren und den Autonomiegrad der Maschinen zu erhöhen, werden wir auch in Zukunft weiterverfolgen. Durch die vorhandene Einbindung unserer Maschinen in die Asys-Fabriksteuerungssoftware Pulse Pro sind wir hier gut aufgestellt. Auch bei den Druckmaschinen werden wir weiter an der technischen Verfügbarkeit arbeiten, wenngleich schon heute Verfügbarkeiten von über 99% erreicht werden, ist unser Anspruch, immer noch etwas besser zu werden.

Ein wichtiger Punkt wird in den nächsten Monaten unser Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien und hier im Speziellen bei den Anlagen zur Brennstoffzellen-Beschichtung sein. Daraus ergibt sich ein Blick in die zukünftige Entwicklung von Ekra. Wir möchten unseren Kunden nach wie vor einzelne Drucker mit oder ohne Autonomiegrad anbieten. Das umfassende Prozess-Know-how unserer Mitarbeiter, sowohl bei Ekra in Bönnigheim, als auch bei Asys in Dornstadt, macht es uns darüber hinaus möglich, unseren Kunden komplette Systemlösungen bis hin zur Smart Factory anzubieten. Ekra soll dabei zum Systemanbieter für komplette Prozesssysteme, vor allem im Bereich Energy werden. Damit haben unsere Kunden den Vorteil, mit nur einem Ansprechpartner bei der Umsetzung neuer Prozesslinien sprechen zu müssen. Ein weiterer Vorteil für unsere Kunden ist, dass wir durch die vollständige Integration der Linien die Verfügbarkeit und die Leistung weiter erhöhen können. Asys ist außerdem in der Lage, Kunden einen vollumfänglichen Service für alle Anlagen aus einer Hand zu bieten – für Ekra werden wir dieses erfolgreiche Modell ebenfalls im Bereich Energy umsetzen.

Petra Gottwald
(Bild: Hüthig)

Petra Gottwald

Chefredakteurin productronic und all-electronics

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Unternehmen

EKRA Automatisierungssysteme GmbH

Zeppelinstraße 16
74357 Bönnigheim
Germany