Businessman plan graph growth increase of chart positive indicat

(Bild: denphumi_AdobeStock_296294865.jpg D)

Zwei Mal im Jahr werden die Mitglieder der OE-A, einer Arbeitsgemeinschaft im VDMA, nach ihrer Einschätzung zur Lage der Branche und der erwarteten Umsatzentwicklung befragt.
„Die Prognose für die Branche der gedruckten Elektronik bleibt weiterhin positiv und stabil. Im Vergleich zur Frühjahrsumfrage im Februar 2023 sind wir jedoch etwas vorsichtiger, da wir für 2023 ein erwartetes Umsatzwachstum von 16 Prozent prognostizieren. Für das kommende Jahr wird hingegen ein vielversprechender Anstieg von 18 Prozent erwartet“, erklärte Dr. Klaus Hecker, Geschäftsführer der OE-A (Organic and Printed Electronics Association), anlässlich der Veröffentlichung der Konjunkturumfrage im November 2023.

„Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass die Branche nach wie vor optimistisch ist und auf den Erfolgen der vergangenen Jahre aufbaut. Allerdings hat die insgesamt positive Prognose aufgrund der jüngsten Krisenherde und der damit verbundenen Unsicherheiten leicht gelitten. Es gibt Anzeichen dafür, dass zumindest ein Teil der Industrie in den kommenden Monaten mit einer Abschwächung des Geschäftsumfelds rechnet“, fügte Klaus Hecker hinzu.

OE-A-Geschäftsklimaumfrage November 2023
Die OE-A-Geschäftsklimaumfrage prognostiziert für die Branche im vergangenen Jahr 2023 ein Umsatzplus von 16 %. Für 2024 wird ein Plus von 18 % erwartet. (Bild: OE-A)

Umsatzwachstum von 18 Prozent für 2024

Die positiven Umsatzprognosen von +16 Prozent für 2023 und +18 Prozent für 2024 unterstreichen das optimistische Zukunftsbild der gedruckten Elektronik-Industrie. Dennoch haben nur 6 Prozent der Befragten vor, ihre Investitionen in die Produktion innerhalb der nächsten 6 Monate zu erhöhen. Dies markiert einen klaren Rückgang im Vergleich zu den Ergebnissen der vorherigen Umfrage im Februar 2023 (+71 Prozent). Hier wird deutlich, dass die geopolitische Lage, steigende Energiekosten und die Inflation ihre Auswirkungen zeigen. Insgesamt erwarten nur noch 46 Prozent der Unternehmen eine fortlaufend positive Entwicklung in der Branche, was ein differenzierteres Bild ergibt als noch im Februar 2023 (76 Prozent).

Zuversichtlich trotz rauem Klima

Trotz der Unsicherheiten deutet alles darauf hin, dass 2024 ein vielversprechendes Jahr für die Branche der flexiblen und gedruckten Elektronik sein wird, insbesondere in Bezug auf Investitionen in Forschung und Entwicklung. Mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen planen, ihre Investitionen in diesem Bereich innerhalb der nächsten sechs Monate zu erhöhen. Dies unterstreicht das grundlegende Vertrauen der Branche in ihre Technologie und Anwendungen. Darüber hinaus rechnen 42 Prozent der Befragten mit einer stabilen Beschäftigungssituation, und mehr als die Hälfte der Unternehmen plant eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl, was auf eine ermutigende Entwicklung im Arbeitsmarkt hinweist.
Dr. Klaus Hecker schließt optimistisch ab: „Trotz der Herausforderungen erwarte ich ein zufriedenstellendes Jahr für die gedruckte Elektronik-Industrie. Die Auftragseingänge bleiben auf einem guten Niveau, und unsere wichtigsten Kundenmärkte in den Bereichen Unterhaltungselektronik, Automobil, Medizin und Pharmazie sowie Bau und Architektur setzen Impulse und werden unsere Branche weiter vorantreiben. Ich persönlich freue mich sehr darauf, dass internationale Besucher auf der Lopec im März 2024 wieder beeindruckende Produkte der flexiblen, organischen und gedruckten Elek-tronik erleben können.“

Oberflächen mit Touchfunktion
Oberflächen mit Touchfunktion haben schon längst mechanische Knöpfe im Auto abgelöst. (Bild: Messe München)
Logo Lopec 2024
(Bild: Messe München)

Das zeigt die Lopec

Unter dem Schwerpunktthema „Mobilität“ präsentiert die Lopec, die weltweit führende Fachmesse und Konferenz für flexible, organische und gedruckte Elektronik, zahlreiche Anwendungen dieser Technologie im Verkehrssektor vom 5. bis 7. März 2024 in München. Von Batterieüberwachung in Elektrofahrzeugen bis hin zu Sicherheitsfunktionen für autonomes Fahren zeigt die gedruckte Elektronik, wie sie Innovationen im Automobilbereich vorantreibt. Wolfgang Mildner, der General Chair der Lopec und CEO des Beratungs- und Technologieunternehmens MSWtech, betont: „Diese Technologie ist bereits heute ein fester Bestandteil im Fahrzeugbau und unverzichtbar für die Mobilität der nächsten Generation.“ Er fügt hinzu: „Es gibt zahlreiche überzeugende Gründe für den Einsatz von gedruckter Elektronik im Automobilsektor, und daher sehen wir auf der Lopec jedes Jahr immer mehr erfolgreiche Anwendungen.“ Dazu gehören etablierte Beispiele wie Sitzbelegungssensoren für die Airbag-Steuerung, Oberflächen mit Touchfunktion als Alternative zu mechanischen Tasten sowie innovative Beleuchtungs- und Heizungskonzepte.

Unter dem zweiten Fokusthema „Smart Living“ demonstrieren Unternehmen und Forschungseinrichtungen, wie gedruckte Elektronik den Gesundheitssektor zukunftsfähig gestaltet. Armin Wittmann, Exhibition Director der Lopec, hebt hervor: „Die wachsende Anzahl neuer Aussteller und die insgesamt gute Buchungslage verdeutlichen, dass gedruckte Elektronik immer stärker den Weg in konkrete industrielle Anwendungen und den Alltag findet.“ Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Innovationen im Gesundheitssektor.
Ein Beispiel hierfür sind die von dem Lopec-Aussteller Metafas entwickelten Sensor-Socken, die die Pflege von Menschen mit eingeschränkter Kommunikationsfähigkeit unterstützen. Gedruckte Sensoren in den Socken können den Hautleitwert messen, der hauptsächlich von der Schweißsekretion abhängt. Durch die Auswertung mittels künstlicher Intelligenz sind die Socken in der Lage zu erkennen, ob sich ein Patient wohlfühlt oder ob er gestresst ist. Die bisherige Anwendung  bei Patienten hat gezeigt, dass diese die Socken besser akzeptieren, als wenn sie aufgeklebte Sensoren auf der Haut tragen. Darüber hinaus sind die Socken waschbar und somit nachhaltiger.

Sensor-Socken von Metafas
Die Sensoren in den Socken erkennen, ob sich ein Patient wohl oder gestresst fühlt. Sie erleichtern die Pflege von beeinträchtigten Patienten, die sich nur schwer mitteilen können. (Bild: Metafas)

Auch im Gesundheitswesen gewinnen elektronische Etiketten für Verpackungen und Geräte zunehmend an Bedeutung. Sie nutzen RFID-, NFC- und Bluetooth-Technologie, um den Markenschutz zu erhöhen und die Patientensicherheit zu verbessern. Diese Etiketten können die automatische Dokumentation der Arzneimittelverabreichung ermöglichen und gleichzeitig die Lieferkette überwachen.

Die Fachausstellung findet vom 5. bis 7. März 2024 auf dem Messegelände in München statt. Der Kongress startet bereits einen Tag früher am 4. März 2024. Einlass ist täglich ab 9:00 Uhr.

Petra Gottwald
(Bild: Hüthig Medien / Petra Gottwald)

Petra Gottwald

Chefredakteurin Elektroniktitel, nach Unterlagen von OE-A und Messe München.

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