
Am 8. März ist Weltfrauentag. Wir werfen einen Blick auf die Elektronikbranche, wo sich weibliche Vorbilder für junge Menschen finde. (Bild: iDoPixBox – Adobe Stock)
Die Elektronikbranche leidet bis heute unter einem signifikanten Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen. Zwar nimmt die Zahl weiblicher Fachkräfte langsam zu, jedoch ist der Anteil an Frauen in der Elektronik – je nach Land – noch immer deutlich geringer als der von Männern. So lag beispielsweise in Deutschland, Österreich und der Schweiz der Frauenanteil laut verschiedener Erhebungen bei 35 bis 50 Prozent. In manchen Bereichen, etwa der Elektro- und Informationstechnik, sieht es sogar noch dramatischer aus: Nur 19 Prozent der Erstsemester 2023 waren laut einer Studie des VDE weiblich.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Stereotype Rollenbilder, fehlende weibliche Vorbilder und Netzwerke sowie handfeste Nachteile wie ein eklatanter Gender-Pay-Gap zählen zu den Hauptursachen. Dass diese Schieflage durch alle Hierarchieebenen hindurch existiert, zeigt unter anderem der „BME-Studie Gehaltsreport Einkauf 2024“, nach dessen Zahlen Frauen – selbst bei vergleichbarer Tätigkeit und Verantwortung – rund 25 Prozent weniger verdienen als Männer.
Stereotype und kulturelle Vorurteile
Frauen sehen sich in der Elektronikbranche nach wie vor mit der Vorstellung konfrontiert, sie seien in einem „Männerberuf“ unterwegs. Gerade jüngere Frauen – schon in der Schule – verbinden Elektronik und Elektrotechnik mit Attributen wie Blaumann, Kabelverlegen und eher körperlich-handwerklichen Tätigkeiten. Die notwendige Kreativität, Sinnhaftigkeit und die vielfältigen Berufsbilder, die diese Branche eigentlich bietet, werden oft nicht ausreichend vermittelt.
Wie mehr Frauen für die Elektronik begeistert werden können
Ein wichtiger Schritt zur Überwindung struktureller Hürden besteht in gezieltem Networking. Das Frauennetzwerk der Elektronik, das sich seit 2023 regelmäßig trifft, setzt genau hier an. Es bietet eine Austauschplattform für Frauen in der Branche, ohne dabei zwingend eine klassische „Karrierehilfe“ zu sein. Im Vordergrund steht vielmehr, Erfahrungen zu teilen, Kontakte zu knüpfen und in einem geschützten Raum Fragen und Themen zu besprechen, die speziell Frauen betreffen. Wie Mitinitiatorin Nadja Eder von Schuh-Eder Consulting betont, gehe es dabei weniger um reine Berufsförderung als um einen offenen Diskurs zu branchenspezifischen Herausforderungen.
Weibliche Vorbilder sichtbarer machen
Frauen, die erfolgreich in der Elektronikbranche tätig sind, entfalten eine immense Wirkung, wenn sie öffentlich über ihre Arbeit sprechen – sei es in sozialen Medien, bei Konferenzen oder auch in Workshops an Schulen. Daher möchten wir auch zum Internationalen Frauentag 2025 wieder einige Frauen in den Fokus rücken, die den Weg bereits erfolgreich gegangen sind und als Vorbilder dienen können. Sie arbeiten in unterschiedlichen Bereichen der Branche – von der Komponentenentwicklung bis zur Quantenforschung:
Neue Arbeitszeit- und Vergütungsmodelle
Parallel zum Imagewandel der Branche sind Unternehmen aufgefordert, systematisch gerechtere Strukturen zu schaffen:
- Transparente Entlohnungsmodelle und regelmäßige Gehaltsvergleiche, um unbewusste Diskriminierungen aufzudecken.
- Flexible Arbeitszeitmodelle und verlässliche Kinderbetreuung, damit sich Beruf und Familie für beide Eltern besser vereinbaren lassen.
- Mentoring-Programme für die persönliche Entwicklung sowie die Übernahme von Führungsverantwortung.
Karriere in der Elektronik: Welche Möglichkeiten es gibt und was sich verdienen lässt

Entdecke die Welt der Elektronikkarriere! Für Berufsanfänger bieten sich vielfältige Chancen: Unser neuer Schwerpunkt zum Thema Karriere informiert über attraktive Berufsbilder, Bildungsmöglichkeiten, und Aufstiegsmöglichkeiten in der Elektronikbranche. Unsere umfassende Seite gibt wertvolle Einblicke und hilfreiche Ratschläge, um deine Karriere in der Elektronik erfolgreich zu starten. Egal ob du Interesse an der Elektronikentwicklung, der Systemintegration oder der Forschung hast, hier findest du die Informationen, die du benötigst, um in diesem dynamischen und zukunftsorientierten Bereich durchzustarten.

Sandra Paggen-Breu, Geschäftsführerin bei Paggen, beschreibt ihren Weg in die Elektronikfertigung
Was ist der Scully-Effekt und wie könnte er beim Nachwuchs an weiblichen Fachkräften helfen?
Der Scully-Effekt, auch als Scully-Phänomen bekannt, beschreibt die Auswirkungen, die die Bekanntheit der Serienfigur Dana Scully, gespielt von Gillian Anderson, auf die Berufswahl von Mädchen hatte. Diese entschieden sich nämlich – wissenschaftlich belegt – im Zuge des Serienerfolges von "Akte X" spürbar häufiger für wissenschaftliche Studiengänge und Berufe.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass wir – neben den Vorbildern im echten Leben – auch in Film und Fernsehen Frauen brauchen, die sich mit Elektronik beschäftigen und zeigen, wie erfolgreich sie dabei sind.
Change the world: Video über eine IC-Designerin, die an der Robotik der Zukunft arbeitet
In der spannenden Story dieses Films gerät Chip-Designerin Emma aus dem Jahr 2050 in ein Spiel und trifft dort auf Max, der im Jahr 2025 als Chip-Designer arbeitet. Max soll einen humanoiden Roboter kreieren, doch obwohl er Zugriff auf wichtige Schlüsselpartner hat, kommt er ohne Emmas Hilfe und ihr Wissen aus der Zukunft nicht weiter. Nacheinander durchlaufen sie die verschiedensten Anwendungsbereiche des IC-Designs, aber werden Sie die Aufgabe lösen und mithilfe des Roboters den zukünftigen Fachkräftemangel abfangen können?
Der Autor: Dr. Martin Large

Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.