Kontron hat das 3. Quartal 2022 mit soliden Zahlen abgeschlossen und mit dem Verkauf eines Großteils des IT-Services-Geschäfts einen weiteren Schritt auf dem Weg hin zum reinen IoT-Anbieter getan. Die Fokussierung auf den IoT-Markt, bereits heute größter Margenbringer der Kontron-Gruppe, verspricht generell größeres Wachstum und höhere Profit-Margen. Bis Jahresende werden die kartellrechtlichen Genehmigungen für den Vertrag mit der französischen Vinci Energies Gruppe erwartet. Kontron rechnet mit rund EUR 400 Mio. an Verkaufserlös. Anfang November veröffentlichte das Unternehmen die Quartalsergebnisse der fortgeführten Aktivitäten (CO, Continued Operations), die aufgegebenen Aktivitäten sind im Quartalsbericht entsprechend den gesetzlichen Vorgaben komprimiert als DCO (Discontinued Operations) ausgewiesen.
Auftragseingang weiterhin über Plan
Aufgrund der Transformation zum IoT-Anbieter sind die Q3 Ergebnisse nur eingeschränkt mit den Vorjahreswerten vergleichbar. Die fortgeführten Aktivitäten (CO) erzielten in den ersten neun Monaten mit EUR 755,0 Mio. ein um 9,6 % höheren Umsatz als im Vorjahr (EUR 688,5 Mio.). Im dritten Quartal wurden davon EUR 262,4 Mio. erwirtschaftet, was einem Anstieg von 10,5 % entspricht (Vj.: EUR 237,4 Mio.). Inklusive der aufgegebenen Aktivitäten belief sich der Umsatz seit Jahresbeginn auf EUR 1.020,7 Mio. (Vj.: EUR 913,8 Mio.). Das EBITDA der fortgeführten Aktivitäten stieg in den ersten neun Monaten 2022 auf EUR 69,5 Mio. gegenüber EUR 63,0 Mio. im Vorjahreszeitraum. Das Nettoergebnis (bereinigt um Einmalkosten aus dem Divestment Focus) stieg in den ersten neun Monaten um 14,3 % auf EUR 35,1 Mio. (Vj.: EUR 30,7 Mio.). Der Auftragseingang in den fortgeführten Aktivitäten (CO) lag im dritten Quartal mit EUR 319,8 Mio. zum siebten Mal infolge deutlich über Umsatz und Plan, die Book-to-Bill Ratio betrug 1,22.
IoT ersetzt IT
Für die fortgeführten Aktivitäten geht das Unternehmen weiterhin von einem zweistelligen Wachstum auf rund EUR 1.100 Mio. Umsatz im Jahr 2022 aus. Das Nettoergebnis soll operativ voraussichtlich um 16 % auf rund EUR 56 Mio. steigen, unbereinigt mit den Gewinnen aus dem IT-Services-Verkauf noch wesentlich mehr. Ab 2023 sollen IoT-Akquisitionen die wegfallenden Umsätze der IT-Services kurzfristig ersetzen und bis 2025 erwartet Kontron ein Wachstum sowie einen Umsatzanstieg auf EUR 2.000 Mio. bei einer EBITDA-Marge von 13 %.