ZF Mobility Solutions testet Level-4-System für autonomes Fahren auf öffentlichen Straßen

ZF Mobility Solutions hat vom Kraftfahrt-Bundesamt die Genehmigung erhalten, ein Level-4-System für das autonome Fahren deutschlandweit auf öffentlichen Straßen zu erproben. (Bild: ZF/Rheinbahn)

ZF Mobility Solutions hat vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Genehmigung erhalten, ein Level-4-System für das autonome Fahren (AD) deutschlandweit auf öffentlichen Straßen zu erproben. Bisher galten die erteilten Einzelgenehmigungen für vorab klar definierte Streckenabschnitte oder Stadtgebiete. Damit kann die ZF-Tochter autonome Mobilitätssysteme nun ohne separate Erprobungsgenehmigung in unterschiedlichen Umgebungen erproben – von urbanen Zentren bis hin zu ländlichen Regionen.

Die Erprobungsgenehmigung liefert wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung autonomer Mobilitätslösungen im Verkehr und trägt dazu bei, die Technologie zur Marktreife zu bringen. Der Fokus liegt dabei auf dem öffentlichen – und damit auf dem städtischen und regionalen – Personennahverkehr. Autobahnen, Kraftfahrstraßen und Straßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h sind von der Genehmigung daher ausgenommen. Die Genehmigung ist bis Ende 2026 gültig und kann im Anschluss bis Ende 2028 verlängert werden.

Autonomes Transportsystem von ZF und Rheinbahn
Erster erfolgreicher ATS-Einsatz nach erweiterter Genehmigung in Nordrhein-Westfalen: ZF unterstützt Rheinbahn bei einer autonomen ÖPNV-Erprobung. (Bild: ZF/Rheinbahn)

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Erfolgreicher ATS-Einsatz in Düsseldorf

Ein erster Einsatz nach Erhalt der erweiterten Genehmigung erfolgte in Nordrhein-Westfalen im Februar: In Düsseldorf testete ZF Mobility Solutions im Auftrag der Rheinbahn den kurzzeitigen Einsatz eines autonomen Transportsystems (ATS) mit Sicherheitsfahrer im öffentlichen Straßenraum. Im Rahmen der Leitmesse für autonome Technologien und Robotik XPonential und den darauffolgenden Kundentagen konnten ÖPNV-Betreiber, Vertreter von Städten und Kommunen sowie interessierte Besucher die Möglichkeit, in einem autonomen Transportsystem mitzufahren.

ZF unterstützte Rheinbahn beim Umsetzen der autonomen ÖPNV-Erprobung. Der Fokus liegt auf der organisatorischen und technischen Befähigung des Betriebs. Konkret handelt es sich dabei um beratende Tätigkeiten bei der Auswahl und Bewertung infrage kommender Strecken, die Kartierung derselben sowie das Erstellen des Anforderungsprofils an Hard- und Software. Dazu kommen die Inbetriebnahme, die Durchführung der Erprobung und die anschließende Befragung der Probanden.

Erkenntnisse aus dem RABus-Projekt

Erfahrung und Entwicklungsexpertise im Kontext hochautomatisierter Fahrfunktionen und Erkenntnisse bei Genehmigungs- und Zulassungsprozessen für Level-4-Fahrzeugplattformen konnte ZF Mobility Solutions bereits im Projekt RABus sammeln. Für zwei ausgewählte Strecken in den baden-württembergischen Städten Friedrichshafen und Mannheim hatten die Projektpartner im vergangenen Jahr vom KBA als einer der ersten eine Level-4-Erprobungsgenehmigung gemäß der national geltenden Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs-und-Betriebs-Verordnung (AFGBV) erteilt bekommen.

Entsprechend der AFGBV haben die Konsortialpartner speziell für das RABus-Projekt ein Shuttle gezielt weiterentwickelt, das den technischen Anforderungen im Mischverkehr gerecht wird. Dazu ist ZF eine projektbezogene Partnerschaft mit dem Shuttle-Hersteller eVersum aus Österreich eingegangen, der für das Projekt vier mit AD-Technik von ZF ausgestattete Elektro-Shuttles liefert. Das vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg geförderte Projekt wurde verlängert.

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