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Das sind die profitabelsten Automobilzulieferer [2023]

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3 Münzstapel vor einem unscharfen Auto im Hintergrund
Mit dem Produkt Auto lässt sich viel Geld verdienen. Aber wer unter den Zulieferern erwirtschaftet die höchste Marge? Unser Ranking hat die Antwort.

Beim Ranking der Top-Automobilzulieferer liegen umsatzstarke Unternehmen vorne. Aber wie sieht es eigentlich mit der Marge aus? Bei diesem Ranking ergibt sich ein ganz anderes Bild, wobei die Top 3 alle aus einem Segment kommen.

Normalerweise verwendet Berylls in der Automobilzulieferanalyse den Umsatz als Kenngröße für die Platzierung, was den großen deutschen Unternehmen wie Bosch, Continental oder ZF seit Jahren Spitzenplätze beschert. In einer Detailauswertung der TOP 25 2024 haben die Berate nun aber die Marge als Basis für die Platzierung gewählt und das Ranking ist nicht wiederzuerkennen.

Die drei führenden Anbieter dieser TOP 25 2024 sind Halbleiterhersteller mit Margen von über 25 Prozent, was auf den Nachfrageüberhang durch die zunehmende Bedeutung von Software und Elektrofahrzeugen zurückzuführen ist. Hier die Top 10 in Bildern:

Garrett-Advancing-Motion-Logo
Die Top 10 eröffnet Garrett Motion Inc. – ehemals Honeywell Transportation Systems und Honeywell Turbo Technologies – mit einer Marge von 12,8% in 2023. Die Amerikaner beschäftigen sich in erster Linie mit der Konstruktion, Entwicklung und Herstellung von Turboladern.
CIE-Automotive Logo
Auf Platz 9 folgt CIE-Automotive mit einer Marge von 13,3%. Die Spanier sind vor allem auf dem Gebiet der Schmiede-, Stanz- und Gussteile aus Stahl und Aluminium tätig.
Sailun Logo
Auf Platz 8 landet mit Sailun ein chinesischer Reifenhersteller mit einer Marge von 13,5%.
Toyo Tire Logo
Auch Platz 7, Toyo Tire, macht sein Geld mit Autoreifen. Die Marge beträgt 13,9%
Hankook Tires Logo
Nummer drei in der Reihe der Reifenhersteller ist Hankook Tires, die mit der Marge von 14,9% fast die 15% knacken und somit Platz 6 belegen.
TE Connectivity Logo
Statt Reifen gibt es mit TE Connectivity auf Platz 5 und 17% Marge Steckverbinder und Sensoren für das Auto.
Fuyao Logo
Auf Platz 4 mit einer Marge von 19,2 % landet Fuyao. Die Japaner sind spezialisiert auf Autoglas und Fahrzeugverkleidungen.
Infineon logo
Während beim Ranking nach Umsatz deutsche Konzerne in der Top 10 eine große Rolle spielen, sieht es bei den Margen anders aus. Infineon ist auf Platz 3 das einzige deutsche Unternehmen in den Top 10. In den Top 25 sind es gerade einmal zwei. Die Marge lässt sich mit 19,2 % allerdings sehen.
ST Micro Logo
Auch Platz 2 kommt aus der Halbleiterei. ST Mikro topp die Marge von Infineon mit 28,5 % noch einmal um über drei Prozentpunkte.
Renesas Logo
Noch besser machte es nur noch der japanische Halbleiterkonzern Renesas mit einer Marge von 34,6 %.

Während europäische und deutsche Zulieferer in der umsatzgewichteten TOP 100-Analyse eine sehr große Rolle spielen, dominieren asiatische Unternehmen die nach Marge gewichtete TOP 25. 12 der 25 Unternehmen mit den höchsten Gewinnen kommen aus Fernost. Dabei ist es nicht unbedingt Hightech, die ihnen zu hohen Gewinnen verhilft. Vor allem chinesische Zulieferer überzeugen mit traditionellen Produkten wie Reifen (Sailun), Glas (Fuyao) und Teilen für Verbrennungsmotoren (Weichai Power). Aus Deutschland kommen dagegen nur zwei Anbieter. Neben Infineon schafft es Knorr-Bremse (10 %) auf Platz 17. Auch hier wird das Geld mit traditionellen Baugruppen wie Bremskomponenten verdient.

Unter den TOP 25 finden sich auffallend viele Reifenhersteller, die mit dem B2C-Geschäft eine Trumpfkarte in der Hand halten, über die andere Zulieferer nicht verfügen. Der Verkauf von Reifen an den autofahrenden Endkunden spült Jahr für Jahr viele Milliarden in die Kassen von Hankook, Toyo, Sailun und Co.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Margen der erfolgreichen Unternehmen auf breiter Front gestiegen, auch weil die Erzeugerpreise gesunken sind. Günstige Energiekosten, aber auch kurze und stabile Lieferketten haben den Erfolg vieler asiatischer Hersteller beflügelt. Die Zahlen für 2024 werden allerdings nicht so rosig aussehen. Denn die Chiphersteller haben, ausgelöst durch die Chipknappheit der letzten Jahre, ihre Produktionskapazitäten ausgebaut und sehen sich nun mit der lahmenden Autokonjunktur konfrontiert, die zu einem Einbruch der Nachfrage nach Halbleitern und Prozessoren geführt hat. Für das Jahr 2024 ist daher im Vergleich zu 2023 mit deutlich niedrigeren, aber immer noch überdurchschnittlichen Margen zu rechnen. Auch für 2025 ist ein erneutes Gewinnwachstum unwahrscheinlich.

Hier die Plätze 11 bis 25 der profitabelsten Automobilzulieferer inklusive Marge:

Rang Zulieferer Land Marge in 2023
11 Pirelli IT 12%
12 Yokohama Rubber JP 11%
13 Cummins US 11%
14 Brembo IT 11%
15 Weichai Power CN 10%
16 Bridgestone JP 10%
17 Knorr-Bremse DE 10%
18 Michelin FR 9%
19 BorgWarner US 8%
20 SL Corporation KR 8%
21 Aptiv IE 8%
22 TI Fluid Systems GB 7%
23 Samsung SDI KR 7%
24 Tokai Rika JP 7%
25 Koito Manufacturing JP 7%

Was ist eine Marge und wie wird sie berechnet?

Die Marge, auch Gewinnspanne genannt, ist der Prozentsatz, der den Gewinn nach Abzug der Kosten vom Umsatz angibt. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Rentabilität eines Unternehmens. Die Berechnung der Marge erfolgt in zwei Schritten:

  1. Bruttogewinn berechnen:
    Bruttogewinn = Verkaufspreis - Kosten
  2. Marge berechnen:
    Marge (%) = (Bruttogewinn / Verkaufspreis) × 100

Typische Margen in verschiedenen Branchen

  • Einzelhandel: Margen von 20 % bis 50 %, abhängig vom Produkt.
  • Technologie: Softwareunternehmen oft über 70 %, Hardwareunternehmen zwischen 30 % und 50 %.
  • Lebensmittel und Gastronomie: Margen von 5 % bis 15 %.
  • Herstellung und Produktion: Margen zwischen 10 % und 30 %.
  • Dienstleistungsbranche: Margen von 20 % bis 50 %, je nach Dienstleistung.