Interview zur Automotive Computing Conference 2025

„Wir ermöglichen modulare und skalierbare Continuous Integration“

Continuous Integration, SIL/HIL-Kontinuität und Cloud-native Testing sind in der SDV-Entwicklung entscheidend. Stefan Walter, Lead Portfolio Manager bei dSPACE, erklärt, wie diese Faktoren schnellere und zuverlässigere Validierungsprozesse ermöglichen.

Studierte Technische Informatik an der University of Applied Sciences Münster: Stefan Walter

Mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung bei dSPACE war und ist Stefan Walter maßgeblich an der Weiterentwicklung von Simulations-, Validierungs- und Plattformintegrations-Prozessen für komplexe Fahrzeugsysteme involviert. Er hat den Wandel von modellbasierter Entwicklung hin zu großmaßstäblichen, automatisierten Testumgebungen aktiv mitgestaltet.

Als Lead Portfolio Manager SDV treibt Walter die strategische Entwicklung skalierbarer Validierungslösungen für softwaredefinierte Fahrzeuge voran – mit dem Ziel, Simulation und Hardware-in-the-Loop-(HIL)-Umgebungen über den gesamten Entwicklungsprozess hinweg zu synchronisieren.

Auf der Automotive Computing Conference 2025 wird er über Continuous Integration, Orchestrierung und skalierbarer Testautomatisierung sprechen. Im Vorfeld des Events haben wir den studierten Informatiker dazu interviewt.

Herr Walter, Validierungskomplexität ist eine der größten Herausforderungen in der SDV-Entwicklung. Was sind die größten Hürden, um über den gesamten Entwicklungsprozess hinweg eine konsistente SIL/HIL-Kontinuität zu erreichen?

Eine der größten Herausforderungen bei der durchgängigen Verbindung von SIL- und HIL-Umgebungen ist die Fragmentierung der Toolchains und Simulationsartefakte über die verschiedenen Entwicklungsphasen hinweg. Simulationsumgebungen sind oft auf einzelne Domänen oder Teams zugeschnitten, was Integrationslücken verursacht. Außerdem erschwert das Fehlen standardisierter Schnittstellen und Orchestrierungsmechanismen die Wiederverwendung von Testartefakten zwischen SIL- und HIL-Umgebungen.

Auf der ACC 2025 werden Sie darüber sprechen, wie Continuous Integration und Testing die SDV-Validierung beschleunigen können. Wie integriert dSPACE SIL und HIL in CI- und CT-Pipelines, um Iterationszeiten und Risiken zu reduzieren?

Bei dSPACE konzentrieren wir uns darauf, modulare und skalierbare CI/CT-Pipelines zu ermöglichen, die sowohl SIL- als auch HIL-Umgebungen integrieren. Unser Ansatz basiert auf containerisierten Simulationsmodellen, einer einheitlichen Simulationsvorbereitung für SIL und HIL sowie orchestrierter Testausführung in der Cloud. Dadurch werden automatisierte Regressionstests und eine frühzeitige Fehlererkennung möglich. Durch die Einbindung von HIL-Systemen in CI-Workflows mittels Remote-Zugriff und standardisierter APIs verkürzen wir die Iterationszeiten und stellen sicher, dass hardwarebasierte Validierung kein Engpass mehr ist.

Seit vielen Jahren ist dSPACE ein Enabler für modellbasierte Entwicklung und Systemvalidierung, nun wurde ein Level an Skalierung und Konnektivität erreicht. Wie entwickeln sich Ihre Lösungen, um Cloud-basierte, hochautomatisierte Validierung für kommende Fahrzeugarchitekturen zu unterstützen?

Um die Fahrzeugarchitekturen der nächsten Generation zu unterstützen, entwickeln wir unsere Lösungen hin zu Cloud-nativen Validierungsplattformen weiter. Dazu gehören ein skalierbares Testfarm-Management, eine automatisierte Ressourcenbereitstellung und ein intelligentes Scheduling von Testjobs über globale Standorte hinweg.

Dieses Interview erschien zuerst auf unserem Schwesterportal Automotive Digital Transformation.