
Die automatische Notbremsung vor Fußgängern an Kreuzungen ist ein Beispiel für eine sicherheitsrelevante Anwendung, die den Einsatz von Kurzstreckenradaren weiter vorantreiben wird. (Bild: ID-Techex)
Der Automobilradar-Markt wird im Jahr 2041 schätzungsweise einen Jahresumsatz von 500 Millionen erreichen. Der Marktanteil wird aktuell von den großen Tier-One-Unternehmen wie Continental, Bosch, Denso, Aptiv, Hella, ZF und anderen dominiert, aber es kommen auch Technologien von Start-ups wie Arbe, Uhnder und Zendar auf den Markt. Darüber hinaus werden immer noch neue Startups in diesem Markt gegründet, wie Waveye, Altos und Xavveo, die alle in den letzten Jahren entstanden sind.
Save the date: 29. Automobil-Elektronik Kongress

Am 24. und 25. Juni 2025 findet zum 29. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) in Ludwigsburg statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.
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Schätzungsweise wurden im Jahr 2024 für jedes Auto 1,53 Radargeräte ausgeliefert, was insgesamt mehr als 140 Millionen Einheiten entspricht. Etwa die Hälfte der Radarverkäufe entfällt auf Langstreckenradare, während die andere Hälfte auf Kurzstreckenradare für Anwendungen wie die Erkennung des toten Winkels entfällt.
Welche Rolle spielen Kurzstreckenradare und hochauflösende Radargeräte?
Die Forderung nach immer ausgefeilteren Sicherheitsmerkmalen in Fahrzeugen wird ein wichtiger Treiber für Kurzstreckenradare sein. Europa schreibt vor, dass einige schwerere Fahrzeugkategorien seit 2024 mit Warnsystemen für den toten Winkel ausgestattet sein müssen. In Zukunft wird dies wahrscheinlich auch für Pkw vorgeschrieben, ebenso wie Systeme zur Überwachung des Querverkehrs und zur Notbremsung, die zwei zusätzliche Frontradare erfordern. Dies bedeutet, dass sich der Einsatz von Seitenradar in den nächsten 20 Jahren vervierfachen könnte.
Während der Markt für nach vorne gerichtete Radarsysteme bereits nahezu gesättigt ist, besteht weiterhin Verbesserungspotenzial in Bezug auf deren Leistungsfähigkeit, denn es werden zunehmend hochauflösende Radargeräte gefordert. Hierfür gibt es zwei Hauptgründe: Sicherheit und Komfort. Radar hat hier ein enormes Potenzial, da es unter Bedingungen arbeiten kann, die Kameras und LiDARs überflüssig machen. Die alten Radargeräte haben jedoch nicht die Abbildungsleistung, um einen Menschen, der neben einem Auto steht, sicher vom Auto selbst zu trennen, was für eine automatische Notbremsung aber nötig ist. Darüber hinaus wird das autonome Fahren immer mehr zur Realität, wofür Radarsysteme mit höherer Leistung nötig sind.
Wie verändert 4D-Radar die Fahrzeugtechnik?
4D-Radargeräte sind die nächste Generation mit gestapelten Antennengruppen und Hunderten oder gar Tausenden von virtuellen Kanälen, wobei mehr virtuelle Kanäle im Allgemeinen eine bessere Leistung bedeuten.

Das bildgebende 4D-Radar kann die Leistung von Radargeräten so verbessern, dass sie auch komplexere Situationen erfassen können. Eine wichtige Einschränkung ist die Größe. Zwar können größere Radargeräte eine bessere Auflösung ermöglichen, allerdings stoßen aktuelle Flaggschiff-Radare der führenden Tier-One-Lieferanten bereits an die Obergrenze dessen, was die OEMs integrieren können, und sie sind nur 10 cm × 15 cm groß. Eine Lösung ist das verteilte Radar. Dabei werden Teile des Radars über das gesamte Fahrzeug verteilt, wodurch eine viel größere virtuelle Antenne entsteht. Dieser Ansatz hat das Potenzial, eine Auflösung von weniger als 0,1° mit allen Vorteilen der Bildgebung mit Radar zu erreichen, wie z. B. Entfernungsmessung, Geschwindigkeitsmessung und Robustheit gegenüber widrigen Wetter- und Lichtverhältnissen. (bs)